Mittwoch, 20. Dezember 2017

Die Frau im hellblauen Kleid



Buchdetails:

Erscheinungsdatum: 13.11.2017

Aktuelle Ausgabe: 13.11.2017

Verlag: Heyne

ISBN:9783453422124

Flexibler Einband: 416 Seiten

Genre: Roman







„Eine schillernde Familie. Ein bewegtes Jahrhundert. Ein dunkles Geheimnis. Eine Liebe, die nicht sein darf.“ 

Diese Werbung klang vielversprechend und weckte mein Leseinteresse. 
Außerdem gehört Beate Maxian zu den Top-Ten Autoren Österreichs, feierte mit ihren Krimis bereits große Erfolge. 

Die Geschichte der Frau im hellblauen Kleides geht ins Jahr 1927 zurück. Anita hat es für die ihre Freundin Käthe genäht, die damit am Theater vorsprach. Käthe bekam die Rolle und legte damit den Grundstein für eine große Karriere, die jedoch schnell von einem mächtigen Widersacher überschattet wird - Produzent Hans Beck. Er kennt Käthes Geheimnis, welches ihr schließlich zum Verhängnis wird. 
Jahrzehnte später schwebt immer noch das Damoklesschwert über den Familien Altmann und Bleck. 
Käthes Tochter, Marianne Altmann -ebenfalls ein gefeierter Filmstar, kann die schrecklichen Ereignisse nicht vergessen und ist demzufolge auch wenig begeistert, als Vera- Mariannes Tochter- einen Film über die Altmanns drehen möchte. 
Zu allem Unglück kommt noch hinzu, dass sich Mariannes Enkelin Sophie in den falschen Mann verliebt. 

Vier starke Frauen prägen die Altmann-Dynastie und zugegebenermaßen fiel es mir zunächst schwer, den Überblick über Mütter und Töchter zu bekommen. 
Käthes Geschichte, die in der Vergangenheit spielt, fand ich sehr interessant. Ich war total gefesselt, habe mit ihr gefühlt und gelitten. Aktuelles Zeitgeschehen -die Gräueltaten der Nazis und die Judenverfolgung sind sehr lebendig und detailreich beschrieben, ebenso wie die Einblicke hinter die Kulissen des Theaters. Tolles Kopfkino! 

Die konfliktreichen Mutter-Tochter Beziehungen thematisiert Beate Maxim, ebenso wie die generationstypischen Besonderheiten.
Ich muss jedoch ehrlich gestehen, dass mich die Handlungsstränge um die drei Altmann-Frauen, die in der Gegenwart spielen, nicht wirklich vom Hocker gerissen haben. 
Mit Käthes Tochter Marianne konnte ich am wenigsten anfangen konnte. Ihre eigene Geschichte kam nur bruchstückhaft rüber. Sie fungierte eher als Erzählerin. 
Obwohl Marianne die tragischen Ereignisse von damals fast nur von den Überlieferungen ihrer Mutter kennt, agiert sie voller Hass und Rachegedanken. Am Ende bewirkt ein relativ banales Ereignis in Marianne ein abruptes Umdenken. Das habe ich ihr nicht ganz abgekauft. 
Auch Vera und Sophie konnten mich nicht hundertprozentig überzeugen.  Außerdem inszeniert die Autorin ein Heer von Nebendarstellern, so dass man sehr genau lesen muss. Allerdings lähmte dies zwischendurch meinen Lesefluss. Die weit verzweigte Story verlor sich etwas in der Langatmigkeit. 
Ich finde es schade, dass Käthes eindrucksvolle Geschichte von denen ihrer Kinder und Kindeskinder beinahe überrannt wird. So entgleitet der Roman aus meiner Sicht in die Mittelmäßigkeit. 








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