Freitag, 27. Januar 2017

Ein Abend in der Stadtbibliothek




Gemeinsam mit der Stadtbibliothek Bruchsal hat die Buchhandlung Wolf gleich zum Jahresbeginn eine besondere Autorin eingeladen: Mechtild Borrmann. Sie wurde bereits mit dem deutschen Krimipreis ausgezeichnet und auch für andere renommierte Preise nominiert.


Zugegebenermaßen kannte ich Frau Borrmann nicht, bevor ich Ende letzten Jahres von der Lesung erfahren habe. Da ich mir den Abend jedoch nicht entgehen lassen wollte, aber neugierig war, was auf mich zukommt, habe ich im Vorfeld ihr aktuelles Buch „Trümmerkind“ gelesen, was mich sehr begeistert hat (zur Rezi).


Voller Vorfreude bin ich am vergangenen Mittwoch also in die Stadt gefahren und habe mich sehr über einen Parkplatz nahe der Buchhandlung gefreut. Dumm nur, dass mir auf dem Weg durch die eisige Kälte erst kurz vor der Buchhandlung einfiel, dass ich ja in die Bibliothek muss… Zum Glück ist Bruchsal nicht so groß und ich war trotzdem noch pünktlich und erstaunlicherweise auch auf dem Weg nicht erfroren.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Frau Freiwald von der Stadtbibliothek und Frau Wolf von der gleichnamigen Buchhandlung hat uns Frau Borrmann mit in den eisigen Januar 1947 in Hamburg, zum Einmarsch der Russen in die Uckermark im April ’45 und mit nach Köln ins Jahr 1992 genommen. Mit angenehmer Stimme hat sie uns in das Leben ihrer Protagonisten entführt und einen wunderbaren Einblick in das Buch gegeben - ohne natürlich zu viel zu verraten.

Im Anschluss hat sie charmant und locker Fragen zum Buch, zur ihrer Person und – andeutungsweise – zu ihrem neuen Buchprojekt beantwortet. So habe ich erst an dem Abend gelernt, dass es die im Buch vorkommenden Trümmermorde tatsächlich 1947 in Hamburg gab und diese bis heute ungeklärt sind. Tatsächlich haben sie sogar einen maßgeblichen Anteil an der Entstehung von „Trümmerkind“, denn wie Frau Borrmann sagte, wollte sie den Toten gerne ein Gesicht und einen Namen geben. Sicher ist dieser Teil Fiktion, doch er fügt sich wunderbar in ihren Roman ein. Außerdem weiß ich seit Mittwochabend, dass Korsika zwar schön, aber auf Dauer ganz schön einsam und langweilig ist, wenn man im Winter dort allein in einem Ferienhaus sitzt. Eine perfekte Zeit also, um mit dem Schreiben zu beginnen…

Zum Abschluss dieses sehr spannenden und gelungenen Abends hat Frau Borrmann natürlich noch fleißig signiert und da ich nicht widerstehen konnte besitze ich neben „Trümmerkind“ nun auch eine signierte Ausgabe von „Der Geiger“. (Sobald ich wieder über meinen SuB hinwegschauen kann, werde ich es euch natürlich auch vorstellen.)



An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an Frau Borrman sowie an die Stadtbibliothek und die Buchhandlung Wolf für die Planung dieser tollen Veranstaltung. Hoffentlich kann ich auch beim nächsten Mal wieder dabei sein.

Und wenn ihr seht, dass Frau Borrmann zufällig bei euch in Nähe liest, tragt euch den Tag in den Kalender ein, es lohnt sich.

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