Sonntag, 26. Februar 2017

Das Gold der Raben







  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 20.02.2017
  • Verlag : Blanvalet
  • ISBN: 9783734101540
  • Flexibler Einband 384 Seiten
  • Genre: Historischer Krimi
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„Das Gold der Raben“ ist die von mir langersehnte Fortsetzung der historischen Krimireihe um Myntha aus der Feder von Andrea Schacht. Genau genommen hat die Reihe schon mit der Begine Almut begonnen und sich später mit deren Tochter Alyss fortgesetzt – diese taucht auch hier in einer Nebenrolle auf. Andrea Schacht veröffentlich seit 2005 historische Krimis, welche im mittelalterlichen Köln spielen (zwischen 1376 bis jetzt 1420) und z.T. wahre Gegebenheiten beinhalten. Sie zeichnet dabei ein ungemein farbenprächtiges und anschauliches Bild. Ich war noch nie in Köln, schon gar nicht im mittelalterlichen, und trotzdem habe ich das Gefühl, jeden Weg und jeden Steg zu kennen, den die Protagonisten je gegangen sind. Zudem die Geschichten sehr unterhaltsam, kurzweilig und spannend sind, da es jedes Mal gilt, ein Verbrechen aufzuklären. Natürlich können die Bücher unabhängig voneinander gelesen werden.

Myntha ist seit einem Unfall vor Jahren mondsüchtig und wird deswegen schief angesehen, auch einen Ehemann hat sie noch nicht. Seit einiger Zeit gibt es einen Anwärter: Rickel ist doppelt so alt wie sie und ein angesehener Tuchhändler. Leider bestimmt seine Schwester noch immer über sein Leben. Jetzt könnte es bald soweit sein und er Myntha endlich den langersehnten Antrag machen, da wird ihrem verwitweten Vater ein Fass mit einem toten Säugling zugestellt – angeblich seinem Bastard. Obwohl alle sicher sind, dass es nicht sein Kind ist, schweigt er zu den Vorwürfen und bringt seine Familie damit in echte Bedrängnis.
Also beginnt Myntha, unterstützt von „Rrrrabenmeister“ Frederic (einem ehemaligen englischen Bogenschützen, der sich in der Nähe niedergelassen hat), dessen Burschen Henning, ihren Brüdern und natürlich Frau Alyss, nach den Eltern des Babys und dem Geheimnis ihres Vaters zu forschen.

Denn sie wünscht sie sich nichts mehr als einen eigenen Hausstand und Kinder, aber außer Rickel gibt es keine Bewerber. Dabei ist ihr der „Rrrrabenmeister“ Frederic mehr als sympathisch – zwischen beiden sprühen die Funken. Und das nicht nur bei ihren amüsanten Wortgefechten. Doch Frederic hat seine Familie durch einen Anschlag verloren und scheint noch nicht bereit für eine neue Beziehung.
Mynthas Vater lebt für Sagen und Legenden, vor allem der Schatz der Nibelungen hat es ihm angetan. Er vermutet ihn wie so viele Rhein und sein ganzes Sehnen gilt dessen Bergung. Darum vertritt Myntha die Familie nach außen. Sie ist nicht auf den Kopf oder Mund gefallen und schlägt sich wacker im Umgang mit Kunden oder Lieferanten.

Mir gefällt an dieser Reihe besonders, dass sie, obwohl fortlaufend erzählt, auch Protagonisten aus älteren Bänden wieder auftauchen lässt. Deren eigene Geschichten, die sich inzwischen fernab von Köln weiterentwickelt haben, bleiben mit der Geschichte verwoben, alles fliest wieder zusammen. Wie ein Muster, dass erst nach dem Weben ersichtlich wird. In diesem Band kommt ein alter Bekannter von Lore, Mynthas Haushälterin, nach 15 Jahren zurück – welcher wird natürlich nicht verraten ;-). Aber er bringt Lores Gefühle ganz schön durcheinander ...

Leider war das Buch wieder viel zu schnell ausgelesen und so warte ich jetzt sehnsüchtig auf den nächsten Band.

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