- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 20.02.2017
- Verlag : Blanvalet
- ISBN: 9783734101540
- Flexibler Einband 384 Seiten
- Genre: Historischer Krimi
„Das
Gold der Raben“ ist die von mir langersehnte Fortsetzung der historischen
Krimireihe um Myntha aus der Feder von Andrea Schacht. Genau genommen hat die
Reihe schon mit der Begine Almut begonnen und sich später mit deren Tochter
Alyss fortgesetzt – diese taucht auch hier in einer Nebenrolle auf. Andrea
Schacht veröffentlich seit 2005 historische Krimis, welche im mittelalterlichen
Köln spielen (zwischen 1376 bis jetzt 1420) und z.T. wahre Gegebenheiten
beinhalten. Sie zeichnet dabei ein ungemein farbenprächtiges und anschauliches
Bild. Ich war noch nie in Köln, schon gar nicht im mittelalterlichen, und
trotzdem habe ich das Gefühl, jeden Weg und jeden Steg zu kennen, den die
Protagonisten je gegangen sind. Zudem die Geschichten sehr unterhaltsam,
kurzweilig und spannend sind, da es jedes Mal gilt, ein Verbrechen aufzuklären.
Natürlich können die Bücher unabhängig voneinander gelesen werden.
Myntha
ist seit einem Unfall vor Jahren mondsüchtig und wird deswegen schief
angesehen, auch einen Ehemann hat sie noch nicht. Seit einiger Zeit gibt es
einen Anwärter: Rickel ist doppelt so alt wie sie und ein angesehener
Tuchhändler. Leider bestimmt seine Schwester noch immer über sein Leben. Jetzt
könnte es bald soweit sein und er Myntha endlich den langersehnten Antrag
machen, da wird ihrem verwitweten Vater ein Fass mit einem toten Säugling
zugestellt – angeblich seinem Bastard. Obwohl alle sicher sind, dass es nicht
sein Kind ist, schweigt er zu den Vorwürfen und bringt seine Familie damit in
echte Bedrängnis.
Also
beginnt Myntha, unterstützt von „Rrrrabenmeister“ Frederic (einem ehemaligen
englischen Bogenschützen, der sich in der Nähe niedergelassen hat), dessen
Burschen Henning, ihren Brüdern und natürlich Frau Alyss, nach den Eltern des
Babys und dem Geheimnis ihres Vaters zu forschen.
Denn
sie wünscht sie sich nichts mehr als einen eigenen Hausstand und Kinder, aber
außer Rickel gibt es keine Bewerber. Dabei ist ihr der „Rrrrabenmeister“
Frederic mehr als sympathisch – zwischen beiden sprühen die Funken. Und das
nicht nur bei ihren amüsanten Wortgefechten. Doch Frederic hat seine Familie
durch einen Anschlag verloren und scheint noch nicht bereit für eine neue
Beziehung.
Mynthas
Vater lebt für Sagen und Legenden, vor allem der Schatz der Nibelungen hat es
ihm angetan. Er vermutet ihn wie so viele Rhein und sein ganzes Sehnen gilt
dessen Bergung. Darum vertritt Myntha die Familie nach außen. Sie ist nicht auf
den Kopf oder Mund gefallen und schlägt sich wacker im Umgang mit Kunden oder
Lieferanten.
Mir
gefällt an dieser Reihe besonders, dass sie, obwohl fortlaufend erzählt, auch
Protagonisten aus älteren Bänden wieder auftauchen lässt. Deren eigene
Geschichten, die sich inzwischen fernab von Köln weiterentwickelt haben, bleiben
mit der Geschichte verwoben, alles fliest wieder zusammen. Wie ein Muster, dass
erst nach dem Weben ersichtlich wird. In diesem Band kommt ein alter Bekannter
von Lore, Mynthas Haushälterin, nach 15 Jahren zurück – welcher wird natürlich
nicht verraten ;-). Aber er bringt Lores Gefühle ganz schön durcheinander ...
Leider
war das Buch wieder viel zu schnell ausgelesen und so warte ich jetzt
sehnsüchtig auf den nächsten Band.
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