Dienstag, 13. Juni 2023

Die Wissenschaft von Game of Thrones - Wie George R.R. Martin die Welt von Westeros erfand

Wunderschön und interessant 

 

von Jean-Sébastien Steyer 

Verlag: ‎wbg Theiss in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (März 2023)
Gebundene Ausgabe: ‎264 Seiten
ISBN: ‎9783806245394
Genre: Sachbuch

 

Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)  

 

 

Game of Thrones – lange Zeit habe ich den Hype um den von George R.R. Martin erschaffenen Kosmos nicht teilen können. Obwohl ich solche Geschichten normalerweise mag, habe ich nie das Bedürfnis verspürt, mal in ein Buch reinzulesen. Oder eine Folge der Serie zu schauen. Insofern war ich auch wenig enthusiastisch, gemeinsam mit Freundinnen einen Serienabend ausgerechnet mit Game of Thrones zu verbringen.

Tja, was soll ich sagen? Inzwischen bin ich zwar immer noch weit davon entfernt ein Experte zu sein, aber ich kenne mittlerweile weit mehr als die Folgen des Abends.

Nachdem mich wbg Theiss bereits mit „Die Wissenschaft von Mittelerde“ begeistert hat, habe ich auch „Die Wissenschaft von Game of Thrones – Wie George R.R. Martin die Welt von Westeros erfand“ mit großer Neugier aufgeschlagen. Nach der Einleitung lassen uns 8 große Abschnitte immer tiefer in die von George R.R. Martin erschaffene Welt eintauchen. Sprache, Klima, Geographie und weitere Themenbereiche werden von Experten genauestens unter die Lupe genommen - manchmal vielleicht zu genau? Wie so häufig, wenn Menschen die Texte von anderen Menschen analysieren und interpretieren, bin ich mir nicht sicher, ob etwas in die Texte hineingedichtet wird, was der ursprüngliche Autor so gar nicht gemeint hat, ganz gleich, ob es sich dabei um Experten oder Laien handelt. Dennoch waren die vorgestellten Thesen und Ideen schlüssig und meist gut präsentiert, daher ist es vielleicht gar nicht so wichtig, ob George R.R. Martin genau diese Gedanken hatte. Schließlich erlebt jeder Leser dieselbe Geschichte ganz individuell, basierend auf den eigenen Gedanken und Erlebnissen.

Ich kann gar nicht genau sagen weshalb, aber mich hat besonders das Kapitel „Do you speak Dothraki? Die Sprache im Lied von Eis und Feuer“ fasziniert. Während ich den Text über den Schiffsbau eher anstrengend fand, war ich nun sozusagen in meinem Element. Frédéric Landragin beleuchtet viele unterschiedliche Aspekte und zeigt gekonnt auf, was Sprache alles kann und wie geschickt George R.R. Martin auch scheinbare Kleinigkeiten einsetzt.

Auch wenn es sich bei Game of Thrones um eine Geschichte mit zahlreichen phantastischen Elementen handelt, zeigt dieses Buch mit seiner wissenschaftlichen Herangehensweise, dass sich durchaus auch zahlreiche Parallelen zu unserer Realität finden lassen, wenn man die Augen offen hält.

Neben den vielfältigen Beiträgen springt natürlich die liebevolle und hochwertige Aufmachung des Buches ins Auge. Ebenso detailreich wie die Beiträge sind die zahlreichen Illustrationen und Abbildungen. Entweder sie dienen der Veranschaulichung der im Text beschriebenen Dinge oder sie laden mit großformatigen Bildern dazu ein, in die Welt von Westeros und seinen Bewohnern einzutauchen. Gerade diese Aufmachung macht das Buch für mich nicht nur zu einer interessanten Abhandlung, sondern auch zu einem wahren Schatz im Bücherregal.

Ein tolles Buch für Fans.



 

1 Kommentar:

Dresdner Bücherjunge hat gesagt…

Die beiden Bücher habe ich auch im Regal und natürlich drüber geschrieben. Wirklich schön.