Freitag, 14. Oktober 2016

Das Café der kleinen Wunder






  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 17.09.2016
  • Verlag : Thiele & Brandstätter Verlag
  • ISBN: 9783851793680
  • Fester Einband 320 Seiten
  • Genre: Liebesroman

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Wie oft liest man ein Buch und überlegt sich daraufhin „Eigentlich will ich mehr so sein wie xy und mein Leben ändern!“. Aber macht man es auch? Nein, meistens nicht. Nelly hingegen, die naive, weltfremde Nelly, zu der ihre Großmutter immer gesagt hat: „Sei nicht so eine Mimose, Nelly. Sei lieber eine Rose!“, fasst sich ein Herz und wagt es.

Die Rezension zu diesem Buch schrieb sich quasi fast von allein und schon während des Lesens. Solche Geschichten gibt es manchmal. Sie holen mich schon bei Beginn ab und das Lesevergnügen ist ein einziges Fest, jede umgeblätterte Seite ein trauriges Ende und zugleich ein hoffnungsvoller Anfang – genau wie der Umschwung in Nellys Leben.

Nelly lebt in Paris, der Stadt der Liebe, hat ihr Leben durchgeplant und ist seit langem heimlich in ihren Professor verliebt. Als sie sich ihm endlich offenbaren will, erzählt er ihr von seiner neuen großen Liebe – ausgerechnet ihrer Kollegin!
Da kann selbst Nellys Cousine Jeanne sie nicht mehr halten. Sie kauft sich Hals über Kopf die seit Monaten bewunderte rote Designer-Handtasche und mietet für einen Monat eine Wohnung in Venedig. Venedig, weil sie nie in ein Flugzeug steigen würde, im Nachlass ihrer Großmutter ein Buch gefunden hat, dessen Spur ausgerechnet in deren Vergangenheit nach Venedig führt und sie an Zeichen glaubt. Aber heißt es nicht: „Es gibt keine Zeichen ...Nur wir selbst können unserem Leben Sinn und Bedeutung verleihen.“?

Durch die rote Handtasche lernt sie Valentino, den „Minister für schöne Gedanken“ kennen. Einen tollen Italiener, der ernsthaft interessiert scheint und überraschen kann. Aber sie traut ihm nicht, verkennt ihn. „Man sieht nur das, was man weiß. Du aber hast das gesehen, was Du sehen wolltest.“

„Das Café der kleinen Wunder“ ist ein zauberhafter Roman für ruhige Stunden mit einem Glas Rotwein und *Come fly with me...* in Endlosschleife im Hintergrund.

Nelly hat Angst vor allem, sogar vor dem Leben an sich und verpasst so immer wieder ihre Chance aufs Glück. Aber sie ist lernfähig. Ihre Cousine Jeanne ist das totale Gegenstück: bodenständig, realistisch, zupackend - ihr Anker in Paris, ein Stück Heimat! Bald mischt der amerikanische Straßenmusiker Sean mit seinem wunderbaren Akzent das Leben beider Frauen auf und bringt sie ins Grübeln.
Der erste Teil der Geschichte ist eine wundervolle Liebeserklärung an Paris - das Quartier Latin, die kleinen Cafes, Croissants, Café au lait - ich bin mittendrinn und bekomme Sehnsucht. Auch die Beschreibung von Venedig im Winter macht Lust aufs Reisen und aufs Leben. Obwohl ich bei meiner einzigen Reise dahin maßlos enttäuscht war.

Liebe, (Ver-)Lust, Eifersucht, Leid(enschaft) – das alles bietet dieses wunderbare Buch.

„Die Zeit bleibt niemals stehen ... nur die Erinnerungen.“ – „Das Café der kleinen Wunder“ wird mir jedenfalls noch lange in Erinnerung bleiben! 5 Sterne und meine unbedingte Leseempfehlung für alle Romantiker und Fans von Paris und Venedig.

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