- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 17.09.2016
- Verlag : Thiele & Brandstätter Verlag
- ISBN: 9783851793680
- Fester Einband 320 Seiten
- Genre: Liebesroman
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Wie oft liest man ein Buch und
überlegt sich daraufhin „Eigentlich will ich mehr so sein wie xy und mein Leben
ändern!“. Aber macht man es auch? Nein, meistens nicht. Nelly hingegen, die
naive, weltfremde Nelly, zu der ihre Großmutter immer gesagt hat: „Sei
nicht so eine Mimose, Nelly. Sei lieber eine Rose!“, fasst sich ein
Herz und wagt es.
Die Rezension zu diesem Buch
schrieb sich quasi fast von allein und schon während des Lesens. Solche
Geschichten gibt es manchmal. Sie holen mich schon bei Beginn ab und das
Lesevergnügen ist ein einziges Fest, jede umgeblätterte Seite ein trauriges Ende
und zugleich ein hoffnungsvoller Anfang – genau wie der Umschwung in Nellys
Leben.
Nelly lebt in Paris, der Stadt
der Liebe, hat ihr Leben durchgeplant und ist seit langem heimlich in ihren
Professor verliebt. Als sie sich ihm endlich offenbaren will, erzählt er ihr
von seiner neuen großen Liebe – ausgerechnet ihrer Kollegin!
Da kann selbst Nellys Cousine
Jeanne sie nicht mehr halten. Sie kauft sich Hals über Kopf die seit Monaten
bewunderte rote Designer-Handtasche und mietet für einen Monat eine Wohnung in
Venedig. Venedig, weil sie nie in ein Flugzeug steigen würde, im Nachlass ihrer
Großmutter ein Buch gefunden hat, dessen Spur ausgerechnet in deren
Vergangenheit nach Venedig führt und sie an Zeichen glaubt. Aber heißt es
nicht: „Es gibt keine Zeichen ...Nur wir selbst können unserem Leben Sinn und
Bedeutung verleihen.“?
Durch die rote Handtasche lernt
sie Valentino, den „Minister für schöne Gedanken“ kennen. Einen tollen
Italiener, der ernsthaft interessiert scheint und überraschen kann. Aber sie
traut ihm nicht, verkennt ihn. „Man sieht nur das, was man weiß. Du aber
hast das gesehen, was Du sehen wolltest.“
„Das Café der kleinen Wunder“ ist
ein zauberhafter Roman für ruhige Stunden mit einem Glas Rotwein und *Come fly
with me...* in Endlosschleife im Hintergrund.
Nelly hat Angst vor allem, sogar
vor dem Leben an sich und verpasst so immer wieder ihre Chance aufs Glück. Aber
sie ist lernfähig. Ihre Cousine Jeanne ist das totale Gegenstück: bodenständig,
realistisch, zupackend - ihr Anker in Paris, ein Stück Heimat! Bald mischt der
amerikanische Straßenmusiker Sean mit seinem wunderbaren Akzent das Leben
beider Frauen auf und bringt sie ins Grübeln.
Der erste Teil der Geschichte ist eine wundervolle
Liebeserklärung an Paris - das Quartier Latin, die kleinen Cafes, Croissants,
Café au lait - ich bin mittendrinn und bekomme Sehnsucht. Auch die Beschreibung
von Venedig im Winter macht Lust aufs Reisen und aufs Leben. Obwohl ich bei
meiner einzigen Reise dahin maßlos enttäuscht war.
Liebe, (Ver-)Lust, Eifersucht,
Leid(enschaft) – das alles bietet dieses wunderbare Buch.
„Die Zeit bleibt niemals stehen
... nur die Erinnerungen.“ – „Das
Café der kleinen Wunder“ wird mir jedenfalls noch lange in Erinnerung bleiben!
5 Sterne und meine unbedingte Leseempfehlung für alle Romantiker und Fans von
Paris und Venedig.
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