- Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
- Verlag: Styria Premium; Auflage: 1 (25. November 2015)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783222135200
Zivilberufe - mal mehr mal weniger wichtig
Auch wenn die angegebenen Zahlen je nach Quelle schwanken,
eines ist jedoch sicher: allein vom Schreiben können nur wenige Autoren leben.
Das ist nicht nur in Deutschland und in unserer Zeit so, sondern zieht sich
durch alle Epochen und Staaten.
Der österreichische Autor Janko Ferk beleuchtet in seinem
neuen Werk „Bauer Bernhard. Beamter Kafka“ das Leben und die zivilen Berufe
großer Autoren und Autorinnen seines Heimatlandes. In kurzen Texten zeigt er,
wie seine Kollegen das Schreiben und ihren Brotberuf miteinander vereinten oder
zumindest versuchten beidem gleichermaßen gerecht zu werden. Die Abbildung
einiger historischer Aufnahmen veranschaulicht zudem manche genannten Aspekte.
Rein chronologisch nach dem Geburtsjahr sortiert gibt uns
Janko Ferk unter anderem Einblicke in das Leben von Hofrat Franz Grillparzer,
Richter Anton Wildgans und dem Beamten Franz Kafka.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, da es viele interessante
Aspekte aufgreift, doch ich muss sagen, dass ich mehr Augenmerk auf den zivilen
Berufen erwartet hätte. Sicher nehmen sie mehr Raum ein, als in anderen
Abhandlungen über das Leben der beschriebenen Autoren/Innen, aber dennoch fand
ich es bei manchen sehr knapp behandelt.
Auch im Nachwort, welches sich zwar eindeutig mit dem
Schreiben befasst und somit einen Teil des Buchthemas wiederspiegelt, kann ich
außer in dem eindringlich vermittelten Verlangen zu Schreiben keinen weiteren
Bezug zum eigentlichen Thema feststellen.
Darüber hinaus gab es immer wieder Informationen, deren Relevanz
sich mir nicht erschloss. So muss ich gestehen, dass ich es in einem Text über
die Journalistin Berta Zuckerkandl überflüssig und auch nicht ganz passend
finde, wenn aufgelistet wird, welche Organe oder Körperteile nach ihrem Mann
benannt wurden.
Der Schreibstil ist angenehm und die Untergliederung in
viele kurze Abschnitte erhöht die Übersichtlichkeit. Jedes Kapitel schließt mit
einer Liste der verwendeten Quellen ab. Ebenso findet sich am Ende des Buches
eine ausführliche Bibliographie, unterteilt in Primär- und Sekundärliteratur,
Briefe etc.
Mein Fazit: Ein interessantes und spannendes Buch, das ich
gerne gelesen habe, welches jedoch meine Erwartungen nicht ganz erfüllen
konnte. Durch den Untertitel „Dichter und ihre Zivilberufe“ hätte ich eine noch
stärkere Betonung eben dieser Zivilberufe angenommen. Daher gibt es von mir 3,5
Sterne, mathematisch korrekt gerundet also vier.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen