- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 18.12.2015
- Verlag : Rowohlt Taschenbuch
- ISBN: 9783499271182
- Flexibler Einband 352 Seiten
Extrem spannend und angsteinflößend – sehr guter Thriller
Klappentext:
Tod am Koog - Ein verregneter
Nordfriesland-Krimi: Nach einigen Schicksalsschlägen lässt sich Kriminalhauptkommissar
Sörensen von Hamburg nach Katenbüll in Nordfriesland versetzen. Denn er leidet
unter einer Angststörung und hofft, dass der kleine Ort ihm ein ruhiges,
beschauliches (Arbeits-)Leben bescheren wird. Doch Katenbüll ist grau und
trostlos, es regnet permanent, die Einheimischen haben nicht gerade auf
Sörensen gewartet. Und es kommt noch schlimmer. Gleich nach Sörensens Ankunft
wird Bürgermeister Hinrichs tot im Pferdestall gefunden. Schon die ersten
Blicke hinter die Kleinstadtkulisse zeigen dem Kommissar: Hier kann man es
wirklich mit der Angst bekommen.
Das sagt der Autor selbst über
das Buch:
"Sörensen hat Angst"
ist eine bisweilen bitter-schwarze Krimikomödie, die in dem fiktiven
nordfriesischen Kaff Katenbüll spielt.
Meine Meinung:
Ich hatte einen etwas humorigeren
Krimi erwartet, aber auf weiten Strecken erschien es mir eher als Psychogramm. Das
Buch ist grausam und düster. Die Handlung enthüllt eine Spirale der Angst und Gewalt.
Hinter ach so sauberen Fassaden tun sich echte Abgründe auf. Und obwohl alle Beteiligten
Bescheid wissen, wehrt sich keiner.
Eigentlich bin ich überhaupt kein
Fan solcher Krimis, aber dieser hier hat mich vom ersten Augenblick an gepackt
und nicht mehr losgelassen. Ich spüre meine Gänsehaut auch jetzt noch ...
Sörensen ist für mich eher
tragisch als komisch. Er hat eine generalisierte Angststörung und ich war immer
froh, wenn er am Ende des Kapitels noch atmete. Er ist von seinem Leben
komplett überfordert und übersteht den Alltag nur mit Hilfe diverser Pillen und
Rituale. Was er an einem Tag erleidet, würde bei mir für mindestens ein Jahr
reichen.
Katenbüll erweist sich leider auch
nicht als beste Wahl. Der Ort ist so wie das Wetter und Sörensen: trostlos,
deprimierend, düster und voller Geheimnisse. „Jeder flieht doch vor
irgendetwas.“ „Aber niemand, den ich kenne, flieht nach Katenbüll.“
Von den Einheimischen wird er
scheel angesehen, einzig die neuen Kollegen sind nett und rücksichtvoll.
Und dann gleich der Mord am
Bürgermeister. Nein, Feinde hatte er keine – er hat doch so viel für die Region
getan, war so beliebt. Aber warum wirken seine Frau dann so aggressiv und sein
Sohn so ängstlich? Und was weiß der Pfarrer?
Generell wirken die Väter in dem
Buch übermächtig (auch Sörensens) und die Söhne ordnen sich unter: „Am
Ende geht es doch immer nur um Anerkennung. Sogar von denen.“
Bei dem einen Todesfall bleibt es
dann leider nicht und bald wird klar, dass alle auf eine gerade zu verstörende
Art und Weise zusammenhängen. Doch die Bewohner schweigen und wiegeln ab. Man
hält eben zusammen weil nicht sein kann, was nicht sein darf ...
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