Ein Blick in menschliche Abgründe
Format: Kindle Edition
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 408 Seiten
Sprache: Englisch
Während sich draußen ein Unwetter anbahnt, finden sich zwölf
ganz unterschiedliche Personen im luxuriösen Landhaus von Johnston C. Thurwell
ein. Jeder Gast folgte der Einladung in der Annahme ein persönliches Treffen
mit dem Milliardär zu haben. Doch schon bald eröffnet Thurwells Anwalt, dass
der vermeintliche Gastgeber verstorben ist und es die Aufgabe der Anwesenden
sei, das beträchtliche Vermögen unter sich aufzuteilen…
Während sich einige freuen, andere überlegen, ob ihre
Einladung nicht ein großes Missverständnis war, sind es vor allem die Kinder
des Verstorbenen, die schockiert sind von dieser Eröffnung. Viel Zeit für
Gefühle bleibt allerdings nicht, denn Mr. Thurwells Anweisungen sind sehr
präzise und durchdacht. Gibt es bis Mitternacht keine Einigung, so fallen
zwanzig Prozent des Vermögens an Thurwells Stiftung, und so wird es sich alle
vierundzwanzig Stunden wiederholen bis entweder eine Einigung erzielt ist oder
das Vermögen nach fünf Tagen komplett an die Stiftung geht. Der „Tanz“ beginnt…
Paul Wornham hat mit „The philantropist’s danse“ ein
grandioses Werk vorgelegt. Der Leser steckt mitten drin, wenn die oberflächliche
Fassade aus Höflichkeit und Anstand zerbricht und das wahre
Gesicht der Anwesenden immer mehr zu Tage tritt. Geldgier, Neid und
Selbstüberschätzung führen schon bald zu Intrigen, Anschuldigungen und mehr.
Auch wenn der Verstorbene für fast alle erdenkliche Entwicklungen Vorkehrungen
getroffen hat, so hat auch er wohl nicht mit dem Ablauf des „Tanzes“, wie er
diese Woche nannte, gerechntet.
Dem Autor gelingt es scheinbar mühelos eine Atmosphäre der
Anspannung und des Misstrauens zu erzeugen. Oft genug scheint eine latente Bedrohung
im Raum zu stehen. Die Charaktere sind vielschichtig und ich hatte keinerlei
Mühe sie mir vorzustellen. Ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten würden
allein für ausreichend Konfliktpotential sorgen, dazu kommt noch der Zeitdruck,
unter dem alle gleichermaßen stehen.
Der Schreibstil ist fesselnd und ich mochte das Buch kaum
aus der Hand legen. Am Ende bleibt die Frage, ob es in dieser Woche wirklich
Gewinner gab.
Mein Fazit: Ein geniales Buch, dass den Leser in die Abgründe
der menschlichen Psyche blicken lässt und bis zur letzten Seite fesselt. Eine
klare Leseempfehlung!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen