Fesselndes und gelungenes Debüt
Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
ISBN-13: 9783499271465
Die Radiojournalistin Eva versucht verzweifelt etwas über den Verbleib ihres besten Freundes Felix in Erfahrung zu bringen. Seit einer SMS ist der Journalist spurlos verschwunden und Eva ist sich sicher, dass etwas passiert sein muss. Als sie selbst einen Unfall hat, scheint seltsamerweise niemand außer ihr das kleine Mädchen sehen zu können, dem sie ausgewichen ist.
Während sich beängstigende Vorfälle häufen und das Mädchen
immer wieder auftaucht, versucht Eva weiterhin Licht ins Dunkel zu bringen und
zu akzeptieren, dass sie seit dem Unfall scheinbar mit Toten kommunizieren
kann.
Achim Freudenbergs Debüt ist ein spannender Thriller, der
mich bis zum Ende gefesselt hat. Mit Eva bringt er eine sympathische Protagonistin,
die nicht unbedingt dem typischen Heldenbild entspricht. Es war spannend mit
ihr nach und nach immer mehr Puzzleteile aufzudecken und mitzuerleben, wie sie
mit ihrer neuen Gabe umgeht.
Überhaupt bin ich angenehm überrascht, wie geschickt es der
Autor versteht mystische Elemente in seinen Thriller einzubinden, ohne dass es
aufgesetzt oder störend wirkt. Dafür ein großes Lob.
Der Thriller ist sicher nichts für Leser, die allzu zartbesaitet
sind, denn die beschriebenen Morde sind sehr grausam und brutal. Zudem gibt es
noch weitere Entwicklungen, die dem Leser einen tiefen Blick in menschliche
Abgründe zeigen. Mehr mag ich dazu nicht sagen, um nicht zu viel zu verraten.
Der Schreibstil ist fesselnd. Kurze Kapitel und klare Sätze
lassen einen temporeichen Thriller entstehen. Ich hatte keinerlei
Schwierigkeiten mir Schauplätze oder die handelnden Personen vorzustellen. Auch
die Perspektivwechsel waren aus meiner Sicht gelungen.
Das Ende hatte es nochmal in sich und wenn ich ehrlich bin,
weiß ich nicht so recht, was ich davon halten soll. Es wurde mir ein wenig zu
viel. Es passt zwar alles schlüssig zusammen, aber mir wären etwas weniger
Verwicklungen und weniger Grausamkeiten dennoch lieber gewesen. Das ist jedoch
reine Geschmackssache.
Mein Fazit: Insgesamt kann ich nur sagen, dass uns Achim
Freudenberg ein gelungenes Debüt vorlegt und ich würde mich freuen, bald wieder
von Eva zu lesen. „Das Mädchen auf der anderen Seite“ ist ein fesselnder
Thriller, der auf geschickte Art und Weise auch das Übernatürliche mit
einbindet. Nichts für schwache Gemüter, aber allemal lesenswert.
Vielen Dank
an den Rowohlt Taschenbuch Verlag für das Rezensionsexemplar.
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