Gelungenes Zusammenspiel von Spechern und Musik
Verlag: der Hörverlag, 25.01.2016
Format: 3 Audio Cds
Laufzeit: ca. 3 h 50 min
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 9783844520675
Als Waise wächst Jane Eyre zunächst bei lieblosen Verwandten
auf, die meinen, sie würden weit über ihr stehen. Schließlich wird sie nach
Lowood gegeben, ein Internat für Arme und Waisen. Dort lebt sie unter schwierigen
Bedingungen, zu denen Mr. Bocklehurst nicht unwesentlich beiträgt. Doch Jane
findet in Miss Temple eine Vertraute und in der älteren Helen Burns eine gute
Freundin.
Schließlich bleibt Jane sogar als Lehrerin in Lowood und verlässt dieses erst, als auch Miss Temple geht. Auf Thornfield findet sie eine Stelle als Gouvernante für ein kleines französisches Mädchen. Ihr Leben verläuft ruhig, bis sich auch Mr. Rochester auf seinem Anwesen einfindet und die beiden Gefühle für einander entwickeln. Es scheint sich ein Happy End für Jane anzubahnen und eine Hochzeit wird geplant. Jedoch klären sich vor der Hochzeit die regelmäßig auftretenden unheimlichen Vorkommnisse auf dem Anwesen auf und Jane verlässt Mr. Rochester und Thornfield, da sie keine andere Möglichkeit sieht.
Schließlich findet sie Unterschlupf bei dem Geistlichen St.
John Rivers und wird Lehrerin an einer Schule. Doch der Gedanke an Mr.
Rochester lässt sie nicht los, so dass sie letztlich zurück nach Thornfield
eilt, als sie glaubt seinen Ruf zu hören…
Ich war sehr gespannt auf die Hörspielbearbeitung dieses
Klassikers, zumal ich meist Hörbücher bevorzuge.
Zunächst möchte ich auf die musikalische Gestaltung
eingehen. Zunächst war ich etwas skeptisch, aber Christiane Ohaus gelingt es
nicht nur eine gelungene Untermalung der Geschichte zu schaffen, die Musik wird
ein eigenständiger Teil, dessen Klang mit den Stimmen der Sprecher zu einer
Einheit verwoben wird. Mal dezenter, mal vorherrschender, aber immer passend.
Ein großes Lob dafür.
Sascha Ycks spricht die Rolle von Jane sehr überzeugend und
ich empfand ihre Stimme als sehr angenehm. Ebenso konnten auch die meisten
anderen Sprecher überzeugen. Léa Sanft als Adèle war für mich sehr authentisch
und ich mochte sie von Beginn an. Anders leider die Stimme der jungen Jane. Ich
hatte immer einen Erwachsenen vor Augen, der versucht wie ein Kind zu klingen.
Nie hatte ich das Gefühl, es wirklich mit einem kleinen Mädchen zu tun zu
haben. Weder ihre Wut noch ihre Verzweiflung kamen bei mir an, was sehr schade
war. Zum Glück blieb sie für mich die einzige, die mir nicht so recht gefiel.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist, dass ich gerade zu
Beginn das Gefühl hatte, dass die Lautstärke des Hörspiels sehr schwankt. Am
liebsten hätte ich permanent die Lautstärke reguliert. Doch entweder war es nur
Einbildung oder ich habe mich daran gewöhnt oder es wurde tatsächlich besser.
Zumindest konnte ich ab der zweiten CD das Hörspiel einfach nur genießen.
Positiv hervorheben möchte ich noch, dass - im Gegensatz zu
einigen anderen Hörspielen – die Stimmen gut zu unterscheiden waren und es nie
ein Rätselraten darum gab, wer denn gerade spricht.
Mein Fazit: Mit dieser neuen Hörspielfassung bringt der
Hörverlag pünktlich zu Charlotte Brontës 200. Geburtstag am 21. April 2016 eine
gelungene neue Version heraus, die vor allem, durch das grandiose Zusammenspiel
von Stimme und Musik besticht. Eine klare Hörempfehlung.
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