Schöne Geschichte, leider sehr vorhersehbar
Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag
ISBN-13: 9783764505608
Genre: Roman
Nach einem tragischen Unfall während der Osterferien auf
Black Rabbit Hall verändert sich das Leben von Amber und ihren Geschwistern
grundlegend. Nachdem sie jeden Halt verloren haben, können sie nur noch
aufeinander bauen. Doch die Ereignisse haben nicht nur ihre Lebensumstände,
sondern auch sie selbst verändert, so dass auch das manchmal schwierig wird.
Als Lorna mit ihrem Verlobten Jon Jahrzehnte später Black
Rabbit Hall entdeckt, verspürt sie sogleich eine enge Verbindung zu dem Haus.
Es fasziniert sie und lässt sie einfach nicht mehr los. Auch wenn es ihre
Beziehung auf eine Probe stellt, versucht Lorna das Geheimnis des Hauses und
seiner Bewohner zu ergründen.
Eve Chase führt den Leser auf zwei Zeitebenen nach Black Rabbit
Hall. Zum einen erzählt sie die tragische Geschichte von Amber und ihren
Geschwistern, die an jenem verhängnisvollen Abend ihren Anfang nahm. Zum
anderen begleitet der Leser mehr als drei Jahrzehnte später Lorna und Jon auf
der Suche nach einer Hochzeitslocation. Lornas Faszination für das leicht
verfallene Anwesen scheint erst übertrieben, doch schon bald kristallisiert
sich eine Verbindung heraus. Beide Handlungsstränge werden immer weiter
miteinander verwoben und die Ereignisse greifen ineinander.
Ambers Geschichte gefiel das ganze Buch hinweg besser als
Lornas. Zu Lorna habe ich anfangs wirkliche Verbindung aufbauen können. Sie war
mir zwar grundsätzlich sympathisch und ich kann auch ihre Faszination für alte
Häuser und Dinge teilen, aber dennoch blieb sie für mich blass. Das hat sich im
Laufe der Geschichte glücklicherweise ein wenig geändert.
Die Handlung an sich beschreibt eine tragische Familiengeschichte,
die ich allerdings an vielen Stellen sehr vorhersehbar fand und die dadurch für
mich an Spannung verloren hat. Die Sprache war angenehm, das Buch ließ sich
leicht und flüssig lesen. Stilistisch sehr gut gelungen war der Epilog, der
nochmal gekonnt einen Bogen zum Beginn des Buches schlägt. Zudem war er sehr berührend.
Gelebt hat das Buch für mich durch die sehr gelungene
Beschreibung der Kinder, insbesondere ihrer Gefühle. Die Autorin hat ihre
Verzweiflung, Einsamkeit aber auch den Zusammenhalt in sehr einfühlender Art
und Weise eingefangen und dargestellt. Man kann sehen und nachempfinden, wie
die Geschehnisse sie beeinflussen und verändern. Eine besondere Rolle nimmt für
mich dabei Ambers Bruder Toby ein. Er war ein toller, vielschichtiger
Charakter. Gerne hätte ich mehr von ihm gelesen, vor allem auch aus seiner
Sicht.
Mein Fazit: Eine gute Idee, deren Umsetzung mich die durch
die vorhersehbare Handlung nicht so recht überzeugen konnte. Trotzdem insgesamt
ein Buch, dass gut zu lesen war und bei dem mich vor allem die Schilderung der
Kinder und ihrer Gefühlswelt begeistert hat.
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