- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 02.03.2016
- Aktuelle Ausgabe : 02.03.2016
- Verlag : Gmeiner-Verlag
- ISBN: 9783839218167
- Flexibler Einband
- Genre: Krimi
Die Müllerstochter Henriette wird tot unterm Mühlrad der
Löbau gefunden. Alle gehen von Selbstmord aus, nur der Arzt Cornelius Waldeck
glaubt nicht daran. Kurze Zeit später wird die Schankmagd Gertrude an der
gleichen Stelle gefunden und diesmal ist Cornelius nicht mehr der Einzige, der
an Mord glaubt. Gertrudes Freundin Mathilde und der wandernde Müllergeselle
Jakub denken genau so, denn welchen Grund sollten die Frauen gehabt haben, sich
umzubringen? Sie beginnen, die richtigen Fragen zu stellen: Was hatten die
Mädchen gemeinsam und wer wollte sie aus dem Weg haben?
Der Junggeselle Dr. Cornelius Waldeck ist als Figur sehr
sympathisch und glaubhaft. Er sorgt sich um seine Patienten und ist nicht auf
den Mund gefallen. Im Privatleben ist er allerdings einsam und weiß nicht so
recht, wie er sich seiner Angebeteten erklären soll – also himmelt er sie etwas
ungeschickt aus der Ferne an.
Jakub, ein böhmischer Müllergeselle auf Wanderschaft, wollte
eigentlich nicht lange im Ort bleiben, aber dann verguckt er sich in die
Schankmagd Mathilde und auch in der örtlichen Mühle nimmt man ihn gern auf.
Mathilde kommt zu Beginn sehr vorsichtig, fast unbedarft
rüber. Später dann eher forsch und intelligent, irgendwie zwiegespalten und
deshalb nicht so richtig glaubhaft. Ihre Sprache wirkt leider oft gekünstelt,
nicht wie die einer Magd.
In „weiteren Rollen“ gibt es noch den Grafen Adrian, der
sich selbst als großen Maler sieht und in seiner arrangierten Ehe unglücklich
ist, seine einsame depressive Kindfrau Josephine und deren resolute Magd Berta.
Waldeck, Jakub und
Mathilde ermitteln mehr oder weniger gemeinsam, was die Mädchen außer ihrer
Todessart verbunden hat. Als nach und nach jeweils ein persönliches Stück der
Toten auftaucht, gibt es bald auch genügend Verdächtige. Den Kriminalfall an
sich fand ich sehr spannend, aber „das Drumherum“ war nicht immer ganz stimmig.
Zudem war das Ende zu überstürzt und zu viel auf einmal. Kurz vor Ende des
Buches wurde plötzlich noch ein Wilddieb gesucht, dass fand ich irgendwie
störend und nicht wirklich notwendig, es sei denn, um Informationen zu
verschleppen und den Leser nochmal zu verwirren.
Auch mit diesem
Krimi beweist der Gmeiner Verlag wieder, dass er seine Bücher toll ausstattet. Mir gefällt
das Cover sehr gut – es hat so ein bisschen was von „Heile Welt“. Das Wasser,
die Mühle, es wirkt alles so friedlich, irgendwie besinnlich und beruhigend (im
Gegensatz zum Kriminalfall). Das Coverbild findet sich auch innen im Einband
und auf dem Lesezeichen.
Mein Fazit: Ein
Buch und Protagonisten mit Entwicklungspotential, leider noch nicht ganz
stimmig. Wobei ich nochmal sagen möchte, dass ich den Kriminalfall an sich sehr
spannend fand, nur das Gerüst passte nicht immer.
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