- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.01.2014
- Aktuelle Ausgabe : 01.12.2014
- Verlag : Knaur Taschenbuch
- ISBN: 9783426513835
- Flexibler Einband 336 Seiten
- Genre: Historischer Roman
„Das
Hurenschiff“ basiert auf einer wahren Begebenheit. England hat Australien zu
Beginn (1787) vor allem mit Strafgefangenen (Männern) besiedelt. 1789 haben sie
dann ein Schiff mit „gefallenen Mädchen“ hinterher geschickt, damit diese mit
den Männern Familien gründen und sich brav vermehren. Dabei war es relativ
egal, welche Verbrechen die Frauen und Mädchen verübt hatten (und ob überhaupt).
Der
Roman beginnt mit der sehr bildhaften Vorstellung der einzelnen Frauen und
ihrer „Verbrechen“. Ich habe sofort mitgefiebert und mitgelitten. Es ist
erschreckend, dass sie zum Teil wirklich für Nichts verurteilt und nach
Australien abgeschoben werden nur damit die Engländer Australien besiedeln
können und ihre übervollen Gefängnisse frei bekommen. Die Bedingungen, unter
denen die Frauen sowohl im Gefängnis als auch auf dem Schiff leben müssen, sind
grauenhaft. Sie werden geradezu gezwungen, ihren Körper zu verkaufen, um
minimale Vorteile zu erlangen.
Die
Mannschaft darf sich der Frauen „bedienen“ und Babys werden billigend in Kauf
genommen (Australien ist ja groß genug) - die Regierung gibt genügen Babywäsche
für die bereits auf dem Schiff zu gebärenden Kinder mit. Aber es finden sich neben
Zweckgemeinschaften auch echte Paare, die sogar heiraten würden, wenn sie denn dürften.
Das
Leben auf dem Schiff ist hart, dreckig und ungesund. Bald treten neben den
Schwangerschaften auch Skorbut und Ruhr auf, was die „Ladung“ natürlich
dezimiert und eingeplant ist. Die Frauen an Bord leben eigentlich nur noch für
die Hoffnung auf ein besseres Leben: lebend ankommen und die Freiheit erlangen.
Das
Schiff braucht übrigens 1 Jahr bis Australien – heutzutage fliegt man 1 Tag,
das ist kaum vorstellbar.
Das
„Hurenschiff“ ist sehr spannend und abenteuerlich geschrieben und liest sich
sehr flüssig. Leider war es mir an ein paar wenigen Stellen zu romantisch und
damit unrealistisch.
Das
Cover hat mir auch nicht gefallen. Ich hatte das Buch im Laden schon mal
gesehen aber deswegen nicht in die Hand genommen. Durch die übergroße Frau
sieht es zu sehr nach Liebesdrama aus und die Schiffe im Hintergrund fallen leider
kaum auf.
Dafür
fand ich aber Karte mit der Reiseroute sehr gut. Ich habe immer mal geschaut,
welche Strecke die „Lady Juliana“ schon geschafft hat. Auch das
Personenregister ist sehr praktisch.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen