- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 11.04.2016
- Aktuelle Ausgabe : 11.04.2016
- Verlag : btb Verlag (TB)
- ISBN: 9783442713769
- Flexibler Einband 608 Seiten
- Genre: Roman
Layla,
eine Senatorentochter, wird von ihrem Vater nach einem Skandal - der wohl
hauptsächlich darin besteht, dass sie recht freizügig mit ihren Liebhabern
umging und den ihr zugedachten Mann nicht heiraten wollte - nach Macedonia
„verbannt“. Sie, die nie vorher gearbeitet hat, soll sich ihren Lebensunterhalt
selbst verdienen indem sie die erst 150jährige Geschichte der Stadt
niederschreibt.
In
Macedonia angekommen, wird sie in der Pension der Familie Romeyns
untergebracht. Zur Familie gehören die Mädchen Willa (11) und Bird (9), welche
hauptsächlich von ihrer Tante Jotti erzogen und versorgt werden, da ihr Vater
Felix ständig unterwegs ist, um zu arbeiten - anscheinend schmuggelt er
Alkohol, aber das wird bis zum Ende nicht so wirklich deutlich. Die Romeyns
waren einmal die bedeutendste Familie der Stadt, aber durch einen Unglücksfall
stürzten sie ab.
Layla
geht verblüffender Weise in ihrer Tätigkeit voll auf und kommt bald hinter die
Geheimnisse der Stadt und ihrer Bewohner – und sie sonnt sich auch hier sehr
schnell in der Aufmerksamkeit ihrer Bewunderer und hat die freie Wahl ...
Erzählt
wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven.
Da
sind zum einen die Briefe, die zwischen Layla, ihrer Familie und ihren Vorgesetzten
hin- und her gehen und aus denen man ihr Vorleben, ihre Erlebnisse, Erfahrungen
und einzelne Kapitel des entstehenden Buches erfährt.
Ein
weiterer Erzählstrang sind Willas Erlebnisse während er dieser Zeit – die
Geschehnisse aus der Sicht eines frühreifen Kindes. Sie versucht, hinter das
Geheimnis des Jobs ihres Vaters und die Vergangenheit ihrer Tante Jotti zu kommen.
Desweiteren
gibt es einen unbeteiligten Beobachter, der den größten Teil der Story erzählt.
Inspiriert
wurde die Autorin von ihrer eignen Familiengeschichte.
Die
besondere Aufmachung des Buches hat mich neugierig und auf es aufmerksam
gemacht. Das Cover kann so gefaltet werden, dass das Buch wie ein Geschenk
verpackt ist. Auch der romantische Blumendruck und der Klappentext haben mir
gefallen, doch leider hat das Buch meine Erwartungen nicht erfüllt.
Es
umfasst hauptsächlich die 3 Monate des Sommers, die Layla bis zur 150-Jahrfeier
Zeit hat, um die Geschichte der Stadt aufzuschreiben. Macedonia ist eine trostlos
graue Kleinstadt inmitten der Wirtschaftskrise. Es ist unheimlich heiß und
genau so träge dahinfließend wie dieser Sommer ist auch die Handlung –
langatmig und verworren. Leider kommt keine richtige Spannung auf, obwohl es die
Geschichte durchaus hergeben würde. Schließlich gilt es, alte
Familiengeheimnisse zu ergründen und die Wahrheit über das Unglück, das alles
veränderte, herauszufinden. Stattdessen fand ich es ermüdend, Layla oder Willa
auf ihren Streifzügen durch die Stadt zu begleiten und mehr als einmal wollte
ich das Buch abbrechen, bei S. 425 habe ich es dann auch getan.
Auch
wenn mir das Buch nicht gefallen hat, könnte ich mir vorstellen, dass Liebhaber
von amerikanischer Geschichte und verzwickten Familiengeheimnissen hier
durchaus auf ihre Kosten kommen.
PS:
Ursprünglich hatte ich das Buch bereits abgebrochen. Ich wollte restlichen
Seiten nur überfliegen um zu erfahren, wie es ausgeht. Doch plötzlich wendete
sich das Blatt und ich hatte mich festgelesen! Die letzten knapp 200 Seiten
waren so spannend und gut geschrieben, dass ich den Roman nicht mehr aus der
Hand legen konnte. Endlich kam Spannung auf, es war flüssig geschrieben und
auch die einzelnen Erzählstränge passten harmonisch zueinander. Schade, dass
dies nicht von Anfang an der Fall war.
Deshalb
revidiere ich meine bisherige Meinung und vergebe statt 1 jetzt 3 Sterne für
„In Liebe, Layla“.
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