Warmherzige Suche nach sich selbst
von Christiane von Laffert
Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (18. April 2016)
ISBN-13: 9783442484126
Genre: Frauenroman/ Liebesroman
Victoria wohnt in einer noblen Wohngegend in Hamburg, hat zwei Kinder, einen Mann und gute Freunde, doch so wirklich glücklich ist sie schon länger nicht mehr. Da kommt das Angebot ihrer Freundin Emily wie gerufen. Für ein Lifestyle-Magazin soll diese eine Reportage über den Arlberg machen. Kurzerhand wird aus Victoria für ein paar Tage Kati König und sie begleitet Emily bei ihrer Recherche zu Promis, Nachtleben und Hotels.
Prompt läuft Victoria Constantin über den Weg, einem
erfolgreichen und bekannten Medienunternehmer und schnell ist klar, dass die
Anziehung auf beiden Seiten besteht. Dumm nur, dass Kati ja eigentlich Victoria
heißt und eine Familie hat. Kann und darf sie sich trotzdem auf Constantin
einlassen? Und was geschieht nach dem Kurztripp, wenn der Alltag sie wieder
einholt?
Christiane von Laffert bringt uns mit ihrem Debüt einen
warmherzigen Roman über die Suche nach sich selbst und die Frage, ob man für
einen Neuanfang eigentlich zu alt sein kann.
Die Protagonistin Victoria ist eine ganz normale Frau, die
ein geregeltes Leben führt und von außen her betrachtet eigentlich alles hat.
Doch ihr Mann hat kaum noch ein Interesse an ihr außer als Vorzeigefrau und
meist leben sie eher aneinander vorbei. Kein Wunder, dass der charmante
Constantin Victoria in arge Gewissenskonflikte stürzt.
Ich konnte mich von Beginn an gut in Victoria
hineinversetzen. Dazu trug auch bei, dass der Roman aus Victorias Perspektive
geschrieben wurde. Ihre Gedankengänge und Überlegungen machten es mir leicht,
dem Geschehen aus ihrer Sicht zu folgen, selbst wenn ich manchmal andere
Entscheidungen getroffen hätte. Victorias Suche nach dem eigenen Ich war mal
spannend, mal lustig, und auch ihre Ängste und Sorgen konnte ich gut
nachvollziehen. Es hat Spaß gemacht zu sehen, wie sie sich langsam verändert
und es auch immer mal wieder Rückschritte gab.
Neben Victoria gibt es noch eine Reihe weiterer Charaktere,
die ich mir alle ebenso leicht vorstellen konnte. Keiner bleibt wirklich
oberflächlich, auch wenn natürlich der Fokus auf ganz bestimmten Personen
liegt. Vor allem hat mir gefallen, dass es keine schwarz-weiß Malerei gab. Bei
allen gibt es Grautöne, so wie bei uns auch.
Der Schreibstil war mir sehr angenehm und flüssig und die
Seiten schienen nur so vorbeizufliegen, so dass ich beinahe den ganzen Roman in
einem Schwung durchgelesen habe.
Ein winziger Kritikpunkt ist vielleicht, dass es mir am Ende
ein klein wenig zu rosarot und zuckersüß war.
Mein Fazit: „Herz
verloren, Glück gefunden“ ist ein wunderbarer Roman über die Suche nach dem
eigenen Weg und die Frage, was man tun darf, damit man sich selbst noch treu
bleibt. Garniert mit einer schönen Liebesgeschichte und einigen Irrungen und
Wirrungen, bleibt am Ende ein warmherziger Roman, der einfach Spaß gemacht hat
zu lesen.
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