Tolle Idee, deren Potential leider nicht ausgeschöpft wird
von Jeannette Lilac
Format: Ebook
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 98 Seiten
Verlag: neobooks Self-Publishing
Genre: Fantasy
In einer Sternschnuppennacht wünscht sich die zwanzigjährige
Jenny, dass sie endlich ihren Traummann kennenlernt. Und tatsächlich, noch in
derselben Nacht trifft sie auf Caleb, der ziemlich verwirrt wirkt und behauptet
mit seinem Raumschiff abgestürzt zu sein.
So unglaublich seine Geschichte auch klingt, Jenny fühlt
sich sogleich zu ihm hingezogen und will ihm helfen. Spannende Tage liegen vor
ihr. Doch kann es eine gemeinsame Zukunft geben?
Der Einstieg in die Geschichte ist gut gelungen und Jeannette
Lilacs angenehmer und flüssiger Stil hat es mir leicht gemacht mich
einzufinden. Es wird aus Jennys Sicht erzählt, doch ich hatte leider
Schwierigkeiten mich in sie hineinzuversetzen und ihre Handlungen
nachzuvollziehen. Der erste gute Eindruck hat sich leider schnell relativiert.
Durch das ziemlich hohe Tempo bleibt alles recht oberflächlich und die Figuren
sind sehr blass.
Jenny ist für ihr Alter unglaublich naiv, ihre Freundin Lea
hat nur eine kleine Nebenrolle und der Außerirdische Caleb ist sehr menschlich.
Ich habe ein wenig die Eigenarten vermisst, durch die er sich von den Menschen
unterscheidet. Er kennt kein Bier und keinen Kaffee, aber das war es dann auch
schon. Ich hätte es schön gefunden, wenn die Charaktere etwas mehr
ausgearbeitet worden wäre.
Das Buch umfasst nur knapp hundert Seiten, doch beinahe in
jedem Kapitel kam eine neue Situation, die aber immer schnell geklärt wurde und
dadurch kaum Raum für Spannung ließ. Daher kam bei mir leider auch sehr wenig
Gefühl an. Zudem wurde vieles nur angerissen, so dass Erklärungen fehlten und
sich (Logik-)Fehler eingeschlichen haben. Das ist umso bedauerlicher, als dass
mir die Grundidee sehr gefällt. Für mich wirkte die Geschichte ein bisschen wie
eine Rohfassung, die noch genauer ausformuliert und ausgeschmückt werden muss
und dann stehen zwei, dreihundert Seiten spannender Lektüre. So gab es
keinerlei Tiefgang, es ging mir leider alles zu leicht, zu glatt, zu schnell.
Weder die Figuren noch die Geschichte hatten wirklich Raum sich zu entfalten.
Auch das Ende traf nicht ganz meinen Geschmack, denn obwohl
ich Happy Ends mag, war das für mich schon fast zu viel auf einmal.
Mein Fazit: Der angenehme Schreibstil hat dafür gesorgt,
dass ich durchaus gut unterhalten wurde, doch die Umsetzung konnte das
Potential der Idee leider nicht wirklich ausschöpfen.
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