- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 29.03.2016
- Verlag : Amazon Publishing
- ISBN: 9781503935730
- Flexibler Einband
- Genre: Krimi
Lady Jane und ihr Mann David
Wescott sind glücklich und verliebt, obwohl sie eigentlich nur eine Vernunftehe
geplant hatten. Deshalb ist David auch nicht gerade begeistert, als Janes
Freundin Alison sie um Hilfe bittet. Alison ist bei ihrer Cousine Charlotte zu
Besuch in Winston Park, Northumberland, wo unheimliche und gruselige Dinge
geschehen. Eine Dienstmagd verschwindet, im Haus scheint es zu spuken, die
Hausherrin Charlotte dreht langsam durch und ihr Mann Frederick interessiert
sich nur für seine Orchideensammlung. Also reist Jane heimlich nach
Northumberland. Dort angekommen stellt sie fest, dass die Situation sogar noch
suspekter ist als befürchtet: die Hausherrin scheint sehr krank zu sein, die
Erzieherin der Kinder ist extrem herrisch und die Angestellten tuscheln ...
Richtig spannend wird es,
als in London ein Angestellter eines Orchideenhauses getötet wird und fast zur
gleichen Zeit die Leiche einer vermissten Magd im Moor auftaucht!
Während Lady Jane und David
in England ermitteln, findet in Südamerika eine regelrechte Jagd nach der
berühmten schwarzen Orchidee statt. Diese Suche wird so bildlich beschrieben,
dass ich das Gefühl habe, dabei zu sein. Die Orchideenjäger nehmen den Tod
ihrer Begleiter, aber auch den eigenen dabei billigend in Kauf, denn sie
verdienen damit extrem viel Geld. Und das müssen sie auch, denn die
Expeditionen verschlingen ganze Vermögen ...
„Die Schwarze Orchidee“ ist
der zweite Band der Reihe um Lady Jane und spielt im viktorianischen England.
Man versteht ihn aber, auch ohne den ersten Band („Die Tote von Rosewood Hall“)
zu kennen.
Die Protagonisten haben mir
wieder ausnahmslos gut gefallen. Jane ist eine sehr selbstbewusste und
wissbegierige Frau, die sich von keinem Mann (auch nicht ihrem eigenen) in ihre
Schranken weisen lässt. Dadurch kommt es immer wieder zu amüsanten
Wortgefechten mit „der Krone der Schöpfung“. Ihr Mann ist zwar ein ehemaliger
Soldat und damit abgehärtet, aber bei Jane schmilzt er regelmäßig dahin ;-) und
auch sonst hat er ein weiches Herz. Ich mag ja auch sein Faktotum Blount sehr –
immer im Hintergrund aber alles im Blick. Ihn hab ich seit dem ersten Band in
mein Herz geschlossen.
Die Bewohner von Winston
Park sind irgendwie sonderbar: die Hausherrin hat vor irgendetwas Angst und
wird immer kränker; ihr Mann hat sie nur wegen ihrer Mitgift geheiratet und
macht daraus auch keinen Hehl; auch das Personal hat Angst und wirklich alle
scheinen ein Geheimnis zu haben.
Bald kommt der Verdacht auf,
dass die beiden Todesfälle nicht nur durch die Orchideen verbunden sind.
Annis Bell (die Autorin) hat
hier wieder einen sehr schönen historischen Krimi mit einem ordentlichen Schuss
Romantik verfasst. Es ist sehr spannend, sie legt genügend falsche Fährten,
sorgt für Verwirrungen und man tappt lange im Dunklen. Und obwohl ich mir bei
einem Täter relativ schnell sicher war, habe ich seine Beweggründe bis zum Ende
nicht allein enträtseln können.
Für dieses fesselnde Lesevergnügen
vergebe ich sehr gern die volle Punktzahl!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen