Ein gelungener und spannender Auftakt
von Nika Bechtel
Format: Ebook
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 441 Seiten
Verlag: Eigenverlag
Genre: Fantasy
Der überaus reiche und genetisch besondere Mike von Irminar veranstaltet eine Art Brautschau bei der sich auch Mali wiederfindet. Wenngleich sie der Einladung auch freiwillig folgte, haben sie hauptsächlich familiäre Gründe dazu bewogen teilzunehmen. So unterschiedlich Mike und Mali auch sind, so besteht von Anfang an eine gewisse Anziehungskraft zwischen den beiden.
Als sie sich genauer kennenlernen wird schnell klar, dass
auch Mali mehr ist als nur die sympathische junge Frau, als due sie zunächst
erscheint. Doch mit der Erkenntnis um Malis wahre Natur und der immer enger
werdenden Beziehung zu Mike kommen Dinge ins Rollen, die weder die beiden noch
die übrigen Beteiligten vorhersehen konnten. Sowohl das Schattenvolk, als auch
die Liga A, zu der Mike an sich gehört, sehen die Verbindung der beiden
kritisch.
Können die beiden allen Schwierigkeiten und Vorurteilen zum
Trotz dennoch glücklich werden?
Nika Bechtel bringt mit „Die Seelenleserin“ den ersten von
vier Bänden um Mike und Mali. Das Buch beginnt mit einer kurzen Vorstellung der
wichtigsten Personen, die ich sehr speziell fand und die erstmal einige
Fragezeichen hinterlassen hat, die sich aber größtenteils durch die Geschichte
und das angehängte Glossar klären ließen.
Die Geschichte ließ sich von Anfang an gut lesen, dennoch
habe ich schon einige Seiten gebraucht um mich einzufinden. Das lag allerdings
weniger am Stil, als daran, dass ich ein wenig unschlüssig war, wie ich alles
einordnen soll, was das Spiel eigentlich ist und wie die Informationen aus dem
Personenverzeichnis dazu passen.
Dennoch ist der Schreibstil auffällig und vermutlich auch
nicht jedermanns Sache. Gerade durch den Satzbau und ab und zu auch durch die
Wortwahl fällt er ein wenig aus dem üblichen Rahmen. Für mich der Schreibstil
nur die ersten zwei, drei Seiten ungewohnt, danach hatte ich keinerlei
Schwierigkeiten damit habe mich mit ihm sehr wohl gefühlt. Auch dass er
manchmal eine Art Bruch zum Inhalt darstellte fand ich eher reizvoll statt
störend.
Die phantastischen Elemente dominieren die Geschichte nicht,
für mich fügen sie sich gut ein und ergeben insgesamt ein schön rundes Bild.
Die Charaktere konnte ich mir alle gut vorstellen, manche
erfüllen zwar eher Klischees, bleiben aber dennoch nicht blass. Mike und Mali
lernen wir natürlich besonders gut kennen und es hat Spaß gemacht mitzuerleben,
wie Mali sich von der anfangs sehr unsicheren jungen Frau, sie entschlossen
war, Mike nicht zu mögen, zu einer starken Persönlichkeit entwickelt. Schnell
ist nicht nur den Lesern, sondern auch den beiden Protagonisten klar, dass sie
füreinander bestimmt sind und sich lieben. Daher haben mich das ständige Zögern
der beiden und vor allem Malis wiederholte Selbstzweifel zwischenzeitlich etwas
angestrengt.
Generell hat mir die erste Hälfte des Buches besser gefallen
als die zweite. Ich mochte die ersten Szenen zwischen Mike und Mali sehr gern.
Die Wortgefechte waren grandios. Gut, dass Mali so schlagfertig ist. So waren
alle Gespräche unterhaltsam und spannend, egal, ob zwischen Vanessa und Mali,
Mali und Mike oder auch Mike und Roger. Auch die erste Szene auf dem Viererturm
hat mir sehr gefallen. Die war eindringlich und voller Gefühle. Im Verlauf des
Buches habe ich gerade die Wortgefechte doch hin und wieder vermisst und auch
die Gefühle kamen bei mir gerade im letzten Drittel nicht immer rüber.
Wie bei einem Mehrteiler zu erwarten, ist das Ende offen und
noch längst nicht alle Fragen geklärt. Dennoch finde ich das Ende gut gewählt
und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.
Mein Fazit: Eine spannende und gefühlvolle Liebesgeschichte
in die geschickt phantastische Elemente eingewoben wurde und deren
Protagonisten liebevoll und detailliert gezeichnet wurden. Zudem besticht der
Roman durch seinen außergewöhnlichen Stil.
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