Donnerstag, 19. Mai 2016

Kartoffelblues






  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 08.12.2015
  • Verlag : Amazon Publishing
  • ISBN: 9781503910751
  • Taschenbuch: 266 Seiten 
  • Genre: Krimi

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Kriminalhauptkommissar Krump (Einzelgänger, geschieden, bei den ehemaligen Kollegen deshalb nicht besonders beliebt) wurde gerade erst nach Heppenheim versetzt, als er schon seinen ersten Mordfall bearbeiten muss. Drei Männer werden nachts bei einem Streit beobachtet und als Polizeimeister Florian Hartwig dort eintrifft, ist einer der Männer, Alfred Eberling, tot.
Gleichzeitig passieren auch ein Raubüberfall mit Geiselnahme in einer Eisfabrik und eine Schlägerei auf einem Volksfest – hängt das alles irgendwie zusammen? Spätestens, als im Zuge der Ermittlungen dann noch ein Familienunglück (ein Brand der vor vielen Jahren passierte) aufgedeckt wird, hatte ich den Überblick verloren.

Wie schon angedeutet, ist der Fall recht verworren. Mögliche Verdächtige gibt es viele. Da ist zum einen der Bruder des Toten, der von ihm jahrelang um Geld betrogen wurde. Zudem hatte Alfred diverse Frauenbekanntschaften, wollte sich aber nie binden und hat sich die Frauen bzw. deren Ex-Freunde zum Feind gemacht. Und zu guter Letzt scheint er auch in einen Grundstücksskandal verwickelt gewesen zu sein.

Als wäre das nicht schon chaotisch genug, muss sich Krump auch noch mit seiner Ex-Freundin Angelika rumschlagen, die in den Fall involviert ist, und sein Chef hält ihn für einen IT-Spezialisten, dabei weiß Krump nicht mal, wo man den PC anschaltet ...

Es gibt in dem Buch extrem viele Personen und Handlungsstränge, sodass ich auch mit Notizen immer wieder überlegen musste, wer nun eigentlich wer ist und wie und mit wem verbandelt. Zu den wichtigsten gehört aber auf jeden Fall Krump, der hier als gescheiterte Existenz mit Hang zum Blues und Technikphobie sehr gut dargestellt ist. Polizeimeister Florian Hartwig ist extrem engagiert und entpuppt sich für Krump als unentbehrlich, kommt aber leider ab und an sehr oberlehrerhaft und aufgesetzt rüber. Krumps Chef ist typisch – „Ich mach mir die Welt ... wie sie mir gefällt“. Er hört seinen Untergeben kaum zu; geht etwas schief, sind sie Schuld, läuft es gut, heimst er natürlich die Lorbeeren ein. Dadurch kommt es zu ein paar witzigen Szenen, vor allem mit seiner Sekretärin Janine, die seine Schwächen geschickt auszunutzen weiß.

Personell war ich bei dem Fall leicht überfordert, zu viele Beteiligte und alle verbandelt oder verstritten, das hat mich leider oft verwirrt.
Auch der Schreibstil konnte mich nicht richtig überzeugen. Er erinnert mich an ein Protokoll und konnte mich nicht wirklich fesseln.
Der Kriminalfall an sich war aber gut, vielleicht hätten es ein paar weniger Beteiligte oder Handlungsstränge hier auch getan. So kann ich leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.

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