Sonntag, 1. Mai 2016

Tod im Beginenhaus



Spannender Mittelalter-Krimi um die Apothekerstochter Adelina


Autor: Petra Schier
Genre: Historienroman, -krimi
Verlag: Rowohlt
Format: Taschenbuch
Preis: 8,99 €
Erscheinungstermin: 01.11.2005


Bei Petra Schiers Historienroman „Tod im Beginenhaus“ kann man meines Erachtens ruhig von einem Mittelalter Krimi sprechen, dessen Ermittlerin eine kräuterkundige Apothekerstochter ist. Spannender erster Teil der Adelina Reihe, zu der bald der sechste Teil erscheint.
Die Protagonistin Adelina lebt im Köln des ausgehenden 14. Jahrhunderts und hilft ihrem Vater in seiner Apotheke. Schon sehr früh wurde sie in die Pflicht genommen, da ihre Mutter bei der Geburt ihres wesentlich jüngeren und behinderten Bruders aufgrund von Komplikationen verstarb. Sie führt seitdem den väterlichen Haushalt und kümmert sich wie eine Mutter um den mittlerweile 14  jährigen Bruder Vitus. Außerdem ist sie ausgebildete Apotheken Gehilfin und unterstützt ihren Vater äußerst kräuterkundig in der Apotheke. Eigentlich sollte auch sie Apothekerin werden, was aber durch die Umstände leider nicht möglich war.
Die fleißige junge Frau verkehrt zudem regelmäßig in einem Beginenhaus, wo man sich liebevoll und vorrangig um geistig behinderte und psychisch angeschlagene Menschen kümmert, die normalerweise in den Narrenturm der Stadt eingesperrt würden. Als dort eines Tages einer der ihr bekannten Patienten, der alte Balthasar, in ihrer Gegenwart unter mysteriösen und grauenvollen Umständen stirbt, hat sie Zweifel, dass es sich um einen natürlich Tod handelt. Als es zwei weitere grauenhafte Todesfälle gibt, erhärtet sich ihr Verdacht. Sie tauscht sich hierüber mit ihrem neuen Untermieter, dem Medicus Neklas Burka, aus, der ihr aber zunächst abrät, sich in diese offensichtlich gefährliche Angelegenheit einzumischen. Immer wieder hat sie Zweifel an seinen guten Absichten und in ihr schwelt der Verdacht seiner Mittäterschaft.

Gut gefallen haben mir die in der Nachbemerkung dargestellten historischen Bezüge, da so die auf Wahrheit beruhenden Begebenheiten und die fiktionalen Elemente klar abgrenzbar werden.

Die erfahrene Autorin hat mit ihrem ersten Band der Reihe um die Apothekerstochter Adelina eine spannende Geschichte kreiert, die auf einem soliden historischen Fundament ruht. Diese Basis gepaart mit dem flüssigen Sprachstil ermöglichen einen zügigen Lesefluss. Zudem werden die Charakter stimmig dargestellt und gut entwickelt. Ob die eigensinnige, aber stets aufrichtige Adelina, ihr hilfsbedürftiger Bruder, der offensichtlich demenzkranke Vater oder der gelehrte und weltgewandte Medicus, jeder Charakter erhält seine eigene, ganz spezielle Persönlichkeit. Ebenso sind die Beschreibungen der Handlungsorte und der damaligen Lebensumstände bildhaft und authentisch beschrieben.
Fazit:
Aufgrund der spannenden Vorfälle und hartnäckigen Nachforschungen sowie undurchsichtigen Hintergründen, war das Buch für mich ein echter Page Turner der mit überraschenden Wendungen aufwartete. Solider Historienroman mit interessanten Hintergründen und aufregenden Kriminalfall. Ich freue mich auf weitere Abenteuer um Adelina.

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