Etwas holpriges Debüt
von Annika Meyer
Gebundene Ausgabe: 340 Seiten
Verlag: fabulus Verlag
ISBN-13: 9783944788173
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Genre: Fantasy
Das Leben der siebzehnjährigen Alina ändert sich nach einem
seltsamen Traum schlagartig. Gemeinsam mit sechs anderen erfährt sie, dass sie
auserwählt ist, das Zauberbuch und damit auch die ganze Menschheit zu
beschützen. Doch neben den fantastischen Fähigkeiten die ihr das neue Leben
bietet, fordert es auch einen hohen Preis. Bei dem Kampf gegen die fast übermächtigen
Schattenmenschen geht es nicht nur um Leben und Tod, sondern auch um das
Vergessen. Haben die Auserwählten jemals die Möglichkeit in ihr altes Leben
zurückzukehren?
„Verschwundene Seelen“ ist der Debütroman der sehr jungen
Autorin Annika Meyer. Mit viel Kreativität und Einfallsreichtum erschafft sie
eine komplexe Geschichte, die neben einer zarten Liebesgeschichte auch viel
Action bietet.
Leider muss ich sagen, dass ich die Grundidee gut finde und
ich glaube, dass sie viel Potential hat, doch die Umsetzung hat mich nicht ganz
überzeugen können.
Den Schreibstil empfand ich gerade zu Beginn als holprig und
eher mühselig, was sich im Laufe des Buches jedoch änderte. Er wurde flüssiger
und angenehm zu lesen.
Von den Protagonisten konnte ich mir Alina, Jonas und Luna
gut vorstellen, die übrigen blieben für mich leider etwas blass. Auch wenn sie
eigentlich völlig unterschiedliche Charakterzüge haben sollten, so musste ich bei
Fabio, Anton und Cedric immer wieder nachdenken, wer nun der Nerd, wer der
tolle Sportler und wer der Künstler ist und die stets als Zicke beschriebene
Luna ist nur ab und an mal zickig. Auch Mia, die mit ihren zehn Jahren
wesentlich jünger ist als ihre Mitstreiter, verhält sich weder in dem, was sie tut,
noch in der Art, wie sie sich ausdrückt, wirklich anders als die anderen sechs.
So macht es zwar Spaß zu sehen, wie aus den sieben eine sich gegenseitig
respektierende Einheit wird, doch gerade die Unterschiede hätten mehr
herausgearbeitet werden können.
Sowohl die Charaktere als auch der Beginn der Geschichte
hätten mehr Raum zur Entfaltung gebrauchen können. So ging alles sehr schnell
und manche Hintergründe wurden nur angerissen. Daher fehlte mir manchmal die
logische Verbindung. Auch am Ende überstürzen sich nochmal die Ereignisse und
die Auflösung ist für mich nicht befriedigend.
Die Action- und Kampfszenen waren spannend zu lesen, doch
ich habe mich immer wieder daran gestört, wie leichtfertig zum Beispiel Alina
andere Menschen tötet, selbst wenn diese zu den bösen Schattenmenschen gehören.
Schließlich war sie bis vor wenigen Tagen ein ganz normaler Teenager.
Ein letzter Punkt betrifft den Klappentext des Hardcovers
und daher eher den Verlag als die Autorin. Meiner Meinung nach ist er sehr
unglücklich gewählt, der er Ereignisse vorwegnimmt, die erst auf den letzten 40
Seiten passieren und die Überraschung beim Lesen somit ausbleibt.
Mein Fazit: Trotz
aller genannten Kritik hat mir das Buch ein paar schöne Lesestunden beschert
und vor allem die kreativen Ideen haben mir sehr gefallen. Ich denke, dass
Annika Meyer sehr viel Potential hat und ich bin neugierig auf weitere Werke
aus ihrer Feder.
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