Dienstag, 24. Mai 2016

Verschwundene Seelen - Die Vergessenen der Wirklichkeit

Etwas holpriges Debüt


von Annika Meyer

 
Gebundene Ausgabe: 340 Seiten
Verlag: fabulus Verlag
ISBN-13: 9783944788173
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Genre: Fantasy




Das Leben der siebzehnjährigen Alina ändert sich nach einem seltsamen Traum schlagartig. Gemeinsam mit sechs anderen erfährt sie, dass sie auserwählt ist, das Zauberbuch und damit auch die ganze Menschheit zu beschützen. Doch neben den fantastischen Fähigkeiten die ihr das neue Leben bietet, fordert es auch einen hohen Preis. Bei dem Kampf gegen die fast übermächtigen Schattenmenschen geht es nicht nur um Leben und Tod, sondern auch um das Vergessen. Haben die Auserwählten jemals die Möglichkeit in ihr altes Leben zurückzukehren?

„Verschwundene Seelen“ ist der Debütroman der sehr jungen Autorin Annika Meyer. Mit viel Kreativität und Einfallsreichtum erschafft sie eine komplexe Geschichte, die neben einer zarten Liebesgeschichte auch viel Action bietet.

Leider muss ich sagen, dass ich die Grundidee gut finde und ich glaube, dass sie viel Potential hat, doch die Umsetzung hat mich nicht ganz überzeugen können.

Den Schreibstil empfand ich gerade zu Beginn als holprig und eher mühselig, was sich im Laufe des Buches jedoch änderte. Er wurde flüssiger und angenehm zu lesen.

Von den Protagonisten konnte ich mir Alina, Jonas und Luna gut vorstellen, die übrigen blieben für mich leider etwas blass. Auch wenn sie eigentlich völlig unterschiedliche Charakterzüge haben sollten, so musste ich bei Fabio, Anton und Cedric immer wieder nachdenken, wer nun der Nerd, wer der tolle Sportler und wer der Künstler ist und die stets als Zicke beschriebene Luna ist nur ab und an mal zickig. Auch Mia, die mit ihren zehn Jahren wesentlich jünger ist als ihre Mitstreiter, verhält sich weder in dem, was sie tut, noch in der Art, wie sie sich ausdrückt, wirklich anders als die anderen sechs. So macht es zwar Spaß zu sehen, wie aus den sieben eine sich gegenseitig respektierende Einheit wird, doch gerade die Unterschiede hätten mehr herausgearbeitet werden können.

Sowohl die Charaktere als auch der Beginn der Geschichte hätten mehr Raum zur Entfaltung gebrauchen können. So ging alles sehr schnell und manche Hintergründe wurden nur angerissen. Daher fehlte mir manchmal die logische Verbindung. Auch am Ende überstürzen sich nochmal die Ereignisse und die Auflösung ist für mich nicht befriedigend.

Die Action- und Kampfszenen waren spannend zu lesen, doch ich habe mich immer wieder daran gestört, wie leichtfertig zum Beispiel Alina andere Menschen tötet, selbst wenn diese zu den bösen Schattenmenschen gehören. Schließlich war sie bis vor wenigen Tagen ein ganz normaler Teenager.

Ein letzter Punkt betrifft den Klappentext des Hardcovers und daher eher den Verlag als die Autorin. Meiner Meinung nach ist er sehr unglücklich gewählt, der er Ereignisse vorwegnimmt, die erst auf den letzten 40 Seiten passieren und die Überraschung beim Lesen somit ausbleibt.

Mein Fazit: Trotz aller genannten Kritik hat mir das Buch ein paar schöne Lesestunden beschert und vor allem die kreativen Ideen haben mir sehr gefallen. Ich denke, dass Annika Meyer sehr viel Potential hat und ich bin neugierig auf weitere Werke aus ihrer Feder.

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