Donnerstag, 23. Juni 2016

Die Frauen der Rosenvilla







  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 09.02.2015
  • Verlag : Heyne Verlag
  • ISBN: 9783641144722
  • Seiten: 448 Seiten
  • Sprache: Deutsch 
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Anna lebt 2013 in Dresden und ist erfolgreiche Chocolatier. Sie eröffnet gerade ihr zweites Geschäft in der Dresdner Neustadt und steckt alles verfügbare Geld in die Renovierung der vom Großvater geerbten Rosenvilla.
Bei der Neugestaltung des Rosengartens findet sie eine Kassette mit Schmuck und Tagebuchseiten. Wer hat die Sachen vergraben und warum? Mit jeder Seite, die Anna liest, taucht sie mehr in die Geschichte und Geheimnisse der Frauen ihrer Familie ein.
Auch ihr Liebesleben läuft nicht besonders. Anna scheint unter Bindungsangst zu leiden, dabei würde sie ihre große Villa doch sie so gern mit einem Mann, Kindern und Haustieren teilen. 
„Die Frauen der Rosenvilla“ ist eine Mischung aus Historischem Roman (fast schon ein Krimi) und Frauenroman. Die Protagonisten sind sehr gut und liebevoll gezeichnet und die Geschichte ist verständlich und nachvollziehbar. Den Überblick über die verschieden Frauen (und ihre Beziehungen untereinander) behält man, wenn man die Jahreszahlen über den Abschnitten nicht die aus den Augen verliert.
Für mich ist das Besondere an diesem Roman, dass er in meiner Heimatstadt Dresden spielt (darum bin ich bestimmt etwas voreingenommen). Die Autorin hat sich die Mühe gemacht, Dresden so authentisch wie möglich zu schildern. Ich kenne jeden erwähnten Ort, jede Brücke, jedes Restaurant. Das ist wie ein virtueller Spaziergang durch Dresden und gleichzeitig ein Rätselraten, was die Vorbilder für die Villa und ihre Annas Geschäfte sind. Den zweiten Schokoladen-Laden z.B. stelle ich mir in der Kunsthofpassage in der Neustadt vor, der erste erinnert stark an die Conditorei Kreutzkamm. Der „Eulenbuch“ Buchladen ihrer Freundin Hanka ist meines Erachtens (schon wegen des Katers) an „Büchers Best“ angelehnt. Und auch die beschriebene Rosenvilla könnte genau so in Blasewitz stehen. Zugleich tauche ich in einen Teil der Geschichte Dresdens ein, die ich so noch nicht kannte, obwohl ich seit meiner Geburt hier lebe.
Mich hat zudem beeindruckt, dass Teresa Simon auch das Hochwasser 2013 und die Konzerte David Garrets in ihre Geschichte einbezogen bzw. sie drum herum gestrickt hat. Damit wird das Buch noch authentischer.
Ein „Manko“ hat das Buch aber, es gehört unbedingt eine Warnung drauf: Nicht bei Diäten lesen! ;-) Denn die Frauen der Rosenvilla gehören einer Schokoladendynastie an und so geht es auch in jedem Kapitel irgendwie um Schokolade, Pralinen, Desserts, Trinkschokolade ... und im Nachwort des Buches werden dann auch noch die Pralinenrezepte verraten. Man muss schon sehr stark sein, um das Buch zu lesen, ohne die eine oder andere Pralinenschachtel leer zu futtern. Mein Fazit: Nach dem Buch brauch ich eine Diät.
Zum Abschluß möchte ich noch mein Lieblingszitat aus dem Buch verraten: „Für mich ist es die schönste Stadt der Welt“ – stimmt, das sehe ich genau so!

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