- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 09.02.2015
- Verlag : Heyne Verlag
- ISBN: 9783641144722
- Seiten: 448 Seiten
- Sprache: Deutsch
Achtung: Dieses Buch gefährdet Ihren
Blutzuckerspiegel
Anna lebt 2013 in Dresden und ist erfolgreiche
Chocolatier. Sie eröffnet gerade ihr zweites Geschäft in der Dresdner Neustadt
und steckt alles verfügbare Geld in die Renovierung der vom Großvater geerbten
Rosenvilla.
Bei der Neugestaltung des Rosengartens findet sie
eine Kassette mit Schmuck und Tagebuchseiten. Wer hat die Sachen vergraben und
warum? Mit jeder Seite, die Anna liest, taucht sie mehr in die Geschichte und
Geheimnisse der Frauen ihrer Familie ein.
Auch ihr Liebesleben läuft nicht besonders. Anna
scheint unter Bindungsangst zu leiden, dabei würde sie ihre große Villa doch
sie so gern mit einem Mann, Kindern und Haustieren teilen.
„Die Frauen der Rosenvilla“ ist eine Mischung aus
Historischem Roman (fast schon ein Krimi) und Frauenroman. Die Protagonisten
sind sehr gut und liebevoll gezeichnet und die Geschichte ist verständlich und
nachvollziehbar. Den Überblick über die verschieden Frauen (und ihre
Beziehungen untereinander) behält man, wenn man die Jahreszahlen über den
Abschnitten nicht die aus den Augen verliert.
Für mich ist das Besondere an diesem Roman, dass er
in meiner Heimatstadt Dresden spielt (darum bin ich bestimmt etwas
voreingenommen). Die Autorin hat sich die Mühe gemacht, Dresden so authentisch
wie möglich zu schildern. Ich kenne jeden erwähnten Ort, jede Brücke, jedes
Restaurant. Das ist wie ein virtueller Spaziergang durch Dresden und
gleichzeitig ein Rätselraten, was die Vorbilder für die Villa und ihre Annas
Geschäfte sind. Den zweiten Schokoladen-Laden z.B. stelle ich mir in der
Kunsthofpassage in der Neustadt vor, der erste erinnert stark an die Conditorei
Kreutzkamm. Der „Eulenbuch“ Buchladen ihrer Freundin Hanka ist meines Erachtens
(schon wegen des Katers) an „Büchers Best“ angelehnt. Und auch die beschriebene
Rosenvilla könnte genau so in Blasewitz stehen. Zugleich tauche ich in einen
Teil der Geschichte Dresdens ein, die ich so noch nicht kannte, obwohl ich seit
meiner Geburt hier lebe.
Mich hat zudem beeindruckt, dass Teresa Simon auch
das Hochwasser 2013 und die Konzerte David Garrets in ihre Geschichte
einbezogen bzw. sie drum herum gestrickt hat. Damit wird das Buch noch
authentischer.
Ein „Manko“ hat das Buch aber, es gehört unbedingt
eine Warnung drauf: Nicht bei Diäten lesen! ;-) Denn die Frauen der Rosenvilla gehören
einer Schokoladendynastie an und so geht es auch in jedem Kapitel irgendwie um
Schokolade, Pralinen, Desserts, Trinkschokolade ... und im Nachwort des Buches
werden dann auch noch die Pralinenrezepte verraten. Man muss schon sehr stark
sein, um das Buch zu lesen, ohne die eine oder andere Pralinenschachtel leer zu
futtern. Mein Fazit: Nach dem Buch brauch ich eine Diät.
Zum Abschluß möchte ich noch mein Lieblingszitat aus
dem Buch verraten: „Für mich ist es die schönste Stadt der Welt“ – stimmt, das
sehe ich genau so!
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