3,5 Sterne für ein spannendes und phantastisches Abenteuer
von Audrey Harings
Taschenbuch: 244 Seiten
Verlag: Books on Demand
ISBN-13: 9783741208614
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 8 - 12 Jahre
Genre: Kinderbuch/ Fantasy
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Nachdem die fünfzehnjährige Sharj gemeinsam mit ihrem besten
Freund José einen Hasen gerettet hat, beginnt dieser plötzlich zu sprechen und
bittet die beiden um Hilfe. Sie sollen in das Königreich im Mispeltal reisen
und den König und sein Reich retten. Kurz macht sich Unglauben breit, doch die
beiden beschließen ohne zu Zögern alles in ihrer Macht Stehende zu tun.
Kaum angekommen beginnt für Sharj und José ein unglaubliches
Abenteuer. Die Suche nach dem Wasser des Lebens wird gefährlicher als sie
geahnt haben. Doch schnell finden sich neue Freunde und Verbündete und die Rettung
des Königs scheint möglich.
Ein zweiter Handlungsstrang spielt in der Realität bei
Sharjs Pflegefamilie. Schnell stellt sich heraus, dass sie Sharj nur wegen
ihres Erbes aufgenommen haben und sie am liebsten los wären. Kann der
sprechende Hase Amur nun auch Sharj helfen? Und gibt es eine Chance, dass sich
alles zum Guten wendet?
Die Autorin Audrey Harings bringt mir „Sharj und das Wasser
das Lebens“ den ersten Band einer Fantasyreihe rund um ihre Heldin Sharj. Das
Buch ist sehr liebevoll gestaltet. Fast zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es
eine wunderbare, farbige und ganzseitige Illustration. Mit leuchtenden Farben
und vielen Details werden Szenen aus dem Buch zum Leben erweckt. Allein optisch
ist das Buch ein Genuss.
Der Schreibstil war für mich als Erwachsene angenehm und
flüssig zu lesen. Ganz sicher bin ich mir indes nicht, ob Satzbau und Wortwahl
auch für Kinder ab acht bereits zum Selberlesen geeignet sind oder ob besser
vorgelesen werden sollte. Das hängt sicherlich jeweils von der individuellen
Lesefähigkeit ab. Hilfreich ist in jedem Fall, dass es viele, aber dafür
kürzere Kapitel gibt.
Der phantastische Erzählstrang gefällt mir gut. Bei dem
zweiten, der in unserer Realität spielt, bin ich allerdings ebenfalls auf Grund
der Alterempfehlung ab acht Jahren skeptisch.
ACHTUNG SPOILER: Sharj Pflegeeltern planen unmissverständlich
ihren Tod und wollen das Mädchen vergiften. Das Gift wird auch direkt besorgt
und der konkrete Plan recht ausführlich beschrieben. Bei älteren Kindern oder
erwachsenen Lesern ist das in Ordnung, aber für Kinder ab acht empfinde ich das
zumindest als sehr fragwürdig. SPOILER ENDE.
Auch wenn ich vermute, dass die Handlung in Sharjs realem
Leben in den weiteren Teilen eine Rolle spielen wird, so hätte mir das Buch nur
mit dem phantastischen Part besser gefallen. Positiv daran fand ich totzdem, dass
ich dadurch den sprechenden Hasen Amur noch ein wenig begleiten konnte und
zudem etwas über Sharjs Pflegeschwester erfahren habe.
Ein letzter Kritikpunkt bezüglich des Alters: Sharj ist
bereits fünfzehn und ist somit wesentlich älter und hat andere Interessen als
Grundschüler, was vor allem am Ende sichtbar wird. Abgemildert wird dieser
Punkt jedoch dadurch, dass dies im phantastischen Part in keiner Weise ins
Gewicht fällt, da Sharj und José ihr Abenteuer nicht in ihrer üblichen menschlichen
Gestalt bestreiten und dadurch, dass die Geschichte ja nicht ausschließlich für
so junge Leser gedacht ist.
Mein Fazit: Insgesamt ein Buch, dass mich etwas
zwiegespalten zurücklässt. Einerseits habe ich es ganz gern gelesen und finde
die liebevolle Aufmachung toll, andererseits bleibt durch die geschilderten
Kritikpunkte ein etwas fader Beigeschmack. So komme ich nach langer Überlegung
zu 3,5 von 5 Sternen.
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