Freitag, 8. Juli 2016

Sharj und das Wasser des Lebens

3,5 Sterne für ein spannendes und phantastisches Abenteuer


von Audrey Harings


Taschenbuch: 244 Seiten
Verlag: Books on Demand
ISBN-13: 9783741208614
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 8 - 12 Jahre
Genre: Kinderbuch/ Fantasy

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Nachdem die fünfzehnjährige Sharj gemeinsam mit ihrem besten Freund José einen Hasen gerettet hat, beginnt dieser plötzlich zu sprechen und bittet die beiden um Hilfe. Sie sollen in das Königreich im Mispeltal reisen und den König und sein Reich retten. Kurz macht sich Unglauben breit, doch die beiden beschließen ohne zu Zögern alles in ihrer Macht Stehende zu tun.

Kaum angekommen beginnt für Sharj und José ein unglaubliches Abenteuer. Die Suche nach dem Wasser des Lebens wird gefährlicher als sie geahnt haben. Doch schnell finden sich neue Freunde und Verbündete und die Rettung des Königs scheint möglich.

Ein zweiter Handlungsstrang spielt in der Realität bei Sharjs Pflegefamilie. Schnell stellt sich heraus, dass sie Sharj nur wegen ihres Erbes aufgenommen haben und sie am liebsten los wären. Kann der sprechende Hase Amur nun auch Sharj helfen? Und gibt es eine Chance, dass sich alles zum Guten wendet?

Die Autorin Audrey Harings bringt mir „Sharj und das Wasser das Lebens“ den ersten Band einer Fantasyreihe rund um ihre Heldin Sharj. Das Buch ist sehr liebevoll gestaltet. Fast zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es eine wunderbare, farbige und ganzseitige Illustration. Mit leuchtenden Farben und vielen Details werden Szenen aus dem Buch zum Leben erweckt. Allein optisch ist das Buch ein Genuss.

Der Schreibstil war für mich als Erwachsene angenehm und flüssig zu lesen. Ganz sicher bin ich mir indes nicht, ob Satzbau und Wortwahl auch für Kinder ab acht bereits zum Selberlesen geeignet sind oder ob besser vorgelesen werden sollte. Das hängt sicherlich jeweils von der individuellen Lesefähigkeit ab. Hilfreich ist in jedem Fall, dass es viele, aber dafür kürzere Kapitel gibt.

Der phantastische Erzählstrang gefällt mir gut. Bei dem zweiten, der in unserer Realität spielt, bin ich allerdings ebenfalls auf Grund der Alterempfehlung ab acht Jahren skeptisch.

ACHTUNG SPOILER: Sharj Pflegeeltern planen unmissverständlich ihren Tod und wollen das Mädchen vergiften. Das Gift wird auch direkt besorgt und der konkrete Plan recht ausführlich beschrieben. Bei älteren Kindern oder erwachsenen Lesern ist das in Ordnung, aber für Kinder ab acht empfinde ich das zumindest als sehr fragwürdig. SPOILER ENDE.

Auch wenn ich vermute, dass die Handlung in Sharjs realem Leben in den weiteren Teilen eine Rolle spielen wird, so hätte mir das Buch nur mit dem phantastischen Part besser gefallen. Positiv daran fand ich totzdem, dass ich dadurch den sprechenden Hasen Amur noch ein wenig begleiten konnte und zudem etwas über Sharjs Pflegeschwester erfahren habe.

Ein letzter Kritikpunkt bezüglich des Alters: Sharj ist bereits fünfzehn und ist somit wesentlich älter und hat andere Interessen als Grundschüler, was vor allem am Ende sichtbar wird. Abgemildert wird dieser Punkt jedoch dadurch, dass dies im phantastischen Part in keiner Weise ins Gewicht fällt, da Sharj und José ihr Abenteuer nicht in ihrer üblichen menschlichen Gestalt bestreiten und dadurch, dass die Geschichte ja nicht ausschließlich für so junge Leser gedacht ist.

Mein Fazit: Insgesamt ein Buch, dass mich etwas zwiegespalten zurücklässt. Einerseits habe ich es ganz gern gelesen und finde die liebevolle Aufmachung toll, andererseits bleibt durch die geschilderten Kritikpunkte ein etwas fader Beigeschmack. So komme ich nach langer Überlegung zu 3,5 von 5 Sternen.



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