von Kate Gross
- Broschiert: 208 Seiten
- Verlag: Diana Verlag (11. April 2016)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3453291794
- ISBN-13: 978-3453291799
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Was
hatte ich erwartet?
Ein
Buch, das mich berührt, nachdenklich macht und manche Dinge aus einem anderen
Blickwinkel betrachten lässt. Eine Geschichte, die das Leben von Kate Gross
beleuchtet und für ihre Söhne eine Art Tagebuch ihres bisherigen Lebens ist.
Habe
ich es bekommen?
Zum
Teil. Kate Gross erlebt das, was man selbst nie erleben möchte. Denn wer möchte
mit 34 Jahren, als Mutter von Zwillingen und verheiratet mit einem tollen Mann,
erfahren, dass man bald sterben wird? Niemand.
Man
erfährt in diesem Buch, wie sie zu dieser Person geworden ist, wobei mir gerade
ihre beruflichen Ausschweifungen teilweise zu trocken waren. Sie war
erfolgreich und hat durch ihren nahenden Tod ihr Leben umgekrempelt und das wirklich
Wichtige erkannt: Die Zeit zu nutzen, die ihr mit ihren Mann, den Kindern und
ihrer Familie noch bleibt. Es fiel ihr nicht immer leicht, ihren Beruf
aufzugeben, aber sie wollte die verbleibenden Monate/Jahre sinnvoll nutzen.
Sie
war eine Person, die meisterhaft mit ihrem Schicksal umgegangen ist, die das
Leben ihrer Lieben für das Danach vorbereiten wollte, so gut es eben ging.
Die
Trauer hat sie nach hinten verdrängt und voller Liebe alles organisiert.
Sie
hat das Problem mit der Trauer sehr treffend beschrieben:
„Die
Traurigkeit und ich schlossen eine Abmachung: Solange ich alle paar Tage einen
ordentlichen Heulanfall hinlegte, würde sie mich nicht mehr in unpassenden
Momenten überfallen. Sie würde mir Raum für andere Dinge lassen.“
Es
gab Kapitel, die einen zum Nachdenken brachten, wenn sie zum Beispiel
Überlegungen traf, wie das Leben für ihre Familie ohne sie werden würde. Oder
wie Billy und Kate sich kennenlernten, die Beziehung begann und wie sich das
Leben mit den Zwillingen entwickelte. Dies waren für mich Momente, die dem Leser
zeigen, wie wichtig ihr die Familie war und die auch für ihre Söhne später sehr
von Bedeutung sein werden.
Doch
gab es auch die schon oben beschriebenen Berichte über Ruanda, den Genozid dort
und ihre Arbeit beim Premierminister, die für mich einfach zu trocken waren.
Hier passierte es, dass ich die Seite las und am Ende gar nicht wusste, was ich
denn genau gelesen hatte. Doch war es für mich auch nicht wichtig, es nochmals
nachzulesen. Hier hat mir das Gefühl gefehlt, aber vielleicht ist es für die
Zwillinge später interessant und ja es zeigt, wie sie zu der Person geworden
ist, doch vielleicht hätte dieser Abschnitt ein bisschen kürzer sein können.
Kate
Gross konnte schreiben, das merkt man diesem Werk an. Auch die verwendeten
Zitate aus den von ihr gelesenen Büchern waren gut gewählt, doch konnte mich
das Buch nicht dauerhaft berühren. Es ist ein wahnsinnig schlimmes Schicksal, dass
die Familie erlitten hat, doch wirklich berührt hat mich nur die Widmung am
Anfang. Dort standen mir die Tränen in den Augen.
Das
Buch macht nachdenklich und ich habe mich in die Situation hinein versetzt, was
ich meiner Familie mitgeben würde. Es ist bewundernswert, dass sie dies so
kämpferisch durchgehalten hat und ich werde ihr Schicksal nicht vergessen. Auch
dies beschreibt sie in ihrem Buch. Personen, die früh versterben, bleiben
oftmals eher im Gedächtnis, wie jene mit denen man befreundet ist und mit den
Jahren aus den Augen verliert.
Was
ich aus diesem Buch mitnehme?
Es
nutzt niemanden, wenn man sich nur in seine Arbeit vertieft, es bringt nicht
die schönen Momente zurück, die man mit seiner Familie erlebt. Nutze jeden Tag,
lasst mal fünfe gerade sein und den Haushalt liegen, man weiß nie wann das
Schicksal zu schlägt. Hoffentlich erst mit über 80 im Schlaf.
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