- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 07.03.2015
- Verlag : Insel Verlag
- ISBN: 9783458361428
- Gbeunden 552 Seiten
- Genre: Historischer Roman
Klappentext
New
York, 1913. Für die kleine Malka eröffnet sich inmitten der dicht gedrängten
Straßen und übervölkerten Mietskasernen von Manhattans Lower East Side eine
vollkommen neue Welt, als das Schicksal sie direkt vor Salvatore Dinellos
Pferdefuhrwerk laufen lässt. Denn der fahrende Händler, der jeden Tag Arien
trällernd mit seinem Wagen durch die Straßen zieht, weiht sie in das
köstlichste Geheimnis der Welt ein: das Wunder der Eiscreme. Und so beginnt für
Malka eine wahre Tour de Force durch das Leben – bei der aus dem listigen und
erfinderischen Mädchen die Grand Dame Lillian Dunkle wird, die »Eiskönigin von
Amerika« und berühmt-berüchtigte Herrscherin über ein Eiscreme-Imperium …
Lebensprall, bunt und voller Fabulierlust fegt dieser Roman wie ein Wirbelwind
durch das 20. Jahrhundert und erzählt die außergewöhnliche Geschichte einer
ungezähmten Heldin, eines turbulenten Lebens und der Entdeckung der süßen Magie.
Was der Klappentext nicht erzählt:
Malka kommt als Kind russischer Einwanderer mit ihrer
Familie nach Amerika, doch eigentlich wollte ihre Mutter nach Kapstadt, weil
dort schon ihr Bruder lebt. Malka hat eine Außenseiterposition in der Familie,
da sie zu vorlaut ist. In Amerika wartet leider nicht das Geld auf der Straße,
sondern die gleiche Armut wie in Russland. Die Familie kämpft ums nackte
Überleben und der Vater lässt sie bald im Stich. Als Malka dann auch noch unter
Dinellos Eis-Auto gerät und schwer verletzt wird, schiebt ihre Mutter sie ab.
Das Mädchen ist ungeliebt und allein und nur Dinellos Mitleid und schlechtem
Gewissen hat sie es zu verdanken, dass er sich um sie kümmert. Aber auch in
dessen Familie bleibt sie die Außenseiterin, nicht wirklich geliebt oder
geachtet, obwohl sie sehr intelligent ist und keine Arbeit scheut. Gegen diese
Gefühle und Vorurteile wird sie ihr ganzes Leben kämpfen, selbst als sie schon
zur Eiskönigin aufgestiegen ist. Dabei ist das Problem ihrer Gegner nicht nur ihre
Behinderung, die sie von dem Unfall zurückbehält, sondern auch die Tatsache,
dass sie eine Frau ist.
Lilian, wie Malka nach ihrer Adoption durch Dinello heißt,
wird eine sehr harte zynische überhebliche Frau, die immer ihren Willen
durchsetzt und über Leichen geht. Dadurch fiel es mir sehr schwer, sie
sympathisch zu finden. Nur im Zusammenspiel mit ihrem Mann oder später ihrem
Enkel wird sie liebenswert. Für mich ist sie der Inbegriff der typischen
Kapitalistin. Ich hätte gern mit ihr mitgefühlt, ihre Schmerzen und Verluste
geteilt, aber ich konnte einfach keine Beziehung zu ihr aufbauen.
Ein weiterer Schwachpunkt des Buches sind für mich die
häufigen Wiederholungen und die „Gossensprache“, derer sich vor allem die alte
Lilian bedient. Sie würdigt ihre Mitmenschen dadurch herab. Hier wäre m.E.
weniger mehr gewesen.
Außerdem fehlte mir ein Glossar für die vielen
fremdsprachigen Begriffe.
Mein Fazit: Die Geschichte einer Auswanderin, die in Amerika
ihr Glück macht, fand ich per se sehr interessant, aber die Art der Umsetzung
hat mir nicht gefallen. 3 Sterne
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