Dienstag, 20. September 2016

Die Schattenschrift






  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 08.08.2016
  • Verlag : Heyne
  • ISBN: 9783453317277
  • Flexibler Einband 520 Seiten
  • Genre: Fantasy

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Böhmen im 13. Jahrhundert. Das Mädchen Maus ist im Kloster aufgewachsen. Schon früh wurde ihre besondere Begabung erkannt, weshalb sie als Heilerin ausgebildet wurde. Der Abt Luca hat die Stelle ihres unbekannten Vaters eingenommen und bringt ihr neben Lesen und Schreiben auch verschiedene Sprachen, Geschichte und Philosophie bei.
Sie ist erst 15 als König Ottokar von Böhmen halbtot in ihr Kloster gebracht wird, aber sie kann ihn als Einzige heilen. Ottokar ist nur 2 Jahre älter als sie, sehr charismatisch und an ihr interessiert. Also wird sie in von nun an begleiten, als Heilerin, Mündel, Vertraute – Geliebte?! Ihre Stellung an seinem Hof macht ihr nicht nur Freunde.
Und sie hat dunkle Seiten, ungewöhnliche Begabungen: sie altert nicht, ist nie krank und Verletzungen heilen binnen kürzester Zeit. Ihre Wünsche werden wahr – also muss sie aufpassen, was sie sich wünscht! ...

Gleich vorweg – ich hab mich bei diesem Buch vertan. Irgendwie hatte ich im Klappentext überlesen, dass es Fantasy ist und bin von einem historischen Roman ausgegangen. Und auf den ersten 100 Seiten wurden meine Erwartungen auch voll erfüllt, ich bin förmlich durch sie geflogen. Doch dann begann der fantastische Teil des Buches, verwob sich immer mehr mit der historischen Handlung und hat mich leider nicht überzeugen können. Bis auf wenige Ausnahmen habe ich mich durch den Rest des Buches gequält und auch erfolglos auf die Erklärung des Titels gewartet – oder habe ich ihn überlesen? Der englische Titel „Bohemian Gospel“ scheint mir hier passender.
Mir ist ehrlich gesagt nicht ganz klar, warum die Autorin hier Fantasy und wahre Geschichte verwoben hat, denn dem Teil um Ottokar scheinen auf realen Tatsachen zu Grunde zu liegen. Er ist authentisch, das Gerangel am Hof scheint auf realen Vorbildern zu beruhen und auch die Heilmethoden bis hin zum Kaiserschnitt (natürlich nicht bei Ottokar ;-) ) waren zu der Zeit üblich. Warum also muss Maus gegen Dämonen etc. kämpfen?
Sie ist eine taffe junge Frau, ihrer Zeit vielleicht etwas voraus, aber das würde ich ihr noch abkaufen. Auch dass sie erst als Mündel des Abtes und danach von Ottokar unter besonderem Schutz steht, kann ich mir durchaus vorstellen. Sie sucht eben ihren Platz, ihre Stellung im Leben. Und natürlich verfällt sie Ottokar, gibt sie ihm bei der kleinsten Geste nach, obwohl er sie lange nur ausnutzt.
Ottokar ist ganz aufstrebender Herrscher, muss sich immer wieder gegen seien Vater behaupten, gegen ihn kämpfen. Dabei sind ihm alle Mittel Recht.
Und so eben zwischendurch kämpft Maus mal wieder gegen ein paar Dämonen, innere und äußere. Für mich wäre die Geschichte ohne diese Zwischenspiele runder, logischer und zum Teil auch weniger langatmig gewesen.

Ich fürchte, ich bin einfach die falsche Zielgruppe oder hätte den Klappentext besser lesen müssen (oder er ist zu schwammig formuliert), aber leider kann ich hier nur 2 von 5 Sternen vergeben. Für mich war das Buch weder Fisch noch Fleisch, weder ein reiner historischer Roman noch reine Fantasy.

Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des  Rezensionsexemplares.

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