Übrigens, Ihr habt Martin Krist die Frage gestellt, ob auch er uns Leser etwas fragen möchte. Ja das will er und es wäre echt klasse, wenn Ihr ihm im Kommentar eine Antwort gebt.
P.S. Der Gewinner unserer Verlosung wird in den nächsten Tagen bekanntgegeben.
Warum gab es mal eine Zeit, in der Du unter Marcel
Feige geschrieben hast und was hat Dich bewogen, dann doch Martin Krist zu
nehmen? Ich gestehe, mich hat es zwischendurch mal verwirrt. Vor allem, wenn
ich für mich Reihen vervollständigen will und nach Titeln suche.
Martin Krist: Marcel Feige
ist mein richtiger Name, unter dem ich vor 19 Jahren begonnen habe, Bücher zu
veröffentlichen, anfangs überwiegend Sachbücher und Biografien, unter anderem
über eine Rotlicht-Größe aus dem Ruhrgebiet, Tattoo-Theo, Nina Hagen, Sido,
Kurt Cobain, Mahatma Gandhi. Die ersten Thriller erschienen ebenfalls unter
Marcel Feige, damals noch beim Goldmann Verlag. Nach meinem Wechsel zum
Ullstein Verlag hielt ich es für besser, mich klarer zu positionieren: Als
Marcel Feige schreibe ich seitdem nur noch Sachbücher und Biografien, als
Martin Krist Krimis und Thriller, und als Christoph Brandhurst schreibe ich
Erotik. So weiß der Leser ganz genau, was er von welchem Autor kriegt.
Die alten Marcel
Feige-Thriller sind von Ullstein als "Marcel Feige schreibt als Martin
Krist" neuaufgelegt worden.
Hast Du vielleicht auch eine Frage an uns Leser, die
Dich immer schon brennend interessiert hat?
Martin Krist: Warum wollen
viele Leser es so einfach wie möglich? Wieso missfallen ihnen überraschende
Wendungen und raffinierte Clous mitten in der Geschichte (die einen guten
Thriller doch auszeichnen), die sie am liebsten gleich schon am Anfang der
Geschichte präsentiert bekommen wollen?
Welches Buch hättest Du selbst gern geschrieben?
Außer Deinen eigenen natürlich?
Martin Krist: "Es"
von Stephen King, ganz klar. Ein großartiges Buch.
Mit welcher
Person der Geschichte, egal aus welcher Epoche, woher auch immer, egal
aus welchem Bereich, würdest Du gern mal ein Käffchen oder ein Bierchen trinken
und denjenigen auch mit Fragen löchern?
Martin Krist: Mit Stephen
King. J
Hat Martin Krist ein Vorbild ?
Martin Krist: Vorbilder
nicht wirklich. Autoren wie Karl May, Agatha Christie und Stephen King haben
mich als Teenager begeistert und eigentlich erst zum Schreiben gebracht. Heute
habe ich Lieblingsautoren, deren Bücher ich sehr gerne lese: Lee Child, Don
Winslow (zumindest die früheren Werke), Roger Smith.
Kann sich Martin Krist vorstellen ein Buch mit einem
anderen Autor schreiben ?
Martin Krist: Nein, absolut
nicht. Ich bin ein Eigenbrötler, kein Teamplayer,
Wenn du schreibst, gibt es ein Tabu, bzw. eine Grenze,
die du nicht überschreitest? Bei mir als Leserin und Autorin zB wird es nie
Gewalt gegen Kinder oder Folterszenen geben. Wo ist deine Grenze?
Martin
Krist: Tabus oder Grenzen kenne ich in meinen Romanen nicht, zumindest was die
Themen betrifft. Allerdings bereite ich sie diffizil auf. Ich würde nie Gewalt-
und Blutorgien exzessiv ausschmücken. Meine LeserInnen mögen mich dafür, dass
ich an den entscheidenden Stellen ausblende und es wenn überhaupt ihrer
Phantasie überlasse.
Die berührenden Figuren Elli und Max sind der
sogenannte rote Faden durch die Handlung. Hattest du diese Idee von Anfang an
oder hat sich das erst während des Schreibens ergeben?
Martin Krist: Ellie und Max
waren tatsächlich eine der ersten Ideen zu "Märchenwald". Ich habe
mich gefragt, wie es ist, wenn zwei Kinder alleine durch die Stadt irren, und
sie sich in ihrer Verzweiflung als einen großen "Märchenwald"
vorstellen ...
Wie wäre es denn mit dieser Frage, damit Martin
Christ uns ein wenig mehr von sich verrät:
Gibt es eine Frage, die wir nicht gestellt haben und
die Sie gerne beantworten möchten?
Martin Krist: Es gibt eine
Menge Fragen, die Ihr mir nicht gestellt habt, aber welche davon würde Euch
interessieren?
Mich interessiert im
Augenblick mein neues Projekt, ein weiterer, ganz besonderer Thriller, der im
Dezember erscheinen wird. Hauptfigur wird David Gross sein, eine Art
Privatdetektiv, andere würden behaupten: ein Problemlöser. Eine meiner
Lieblingsfiguren.
Außerdem interessiert mich bei einem Thrillerautor
immer, was er für Ängste hat. Deshalb die Frage: Wovor haben Sie Angst?
Martin Krist: Menschen zu
verlieren, die mir lieb und teuer sind.
Warum hast Du Dich für das Thriller-Genre entschieden
und nicht für das Schreiben von Kriminalromanen und wo siehst Du da den
Unterscheid?
Martin Krist: Thriller
setzen mehr auf Spannung, nicht auf die Ermittlungsarbeit. In Krimis steht in
der Regel der klassische Ermittler im Vordergrund, der Kommissar oder der Privatdetektiv.
Ich mag spannende
Geschichten, in denen Menschen in gefährliche Situationen geraten. Geschichten
mit bösen Überraschungen. Deshalb schreibe ich sie.
Und magst Du überhaupt Märchen?
Martin Krist: Zugegeben, ich
lese nur noch selten Märchen, aber natürlich sind Märchen das, was uns alle als
Kinder geprägt hat. Als Kind habe ich Märchen geliebt.
Wie kritisch bist Du zu Dir selbst, wenn Du
schreibst? Merkst Du, ob etwas gut ist oder auch spannend?
Martin Krist: Ich bin sehr
kritisch mit mir, und feile sehr, sehr lange an meinen Texten. Das liegt aber
auch daran, dass ich mit wenigen Worten viel ausdrücken möchte. Ich mag keine
Texte voller Adjektive. Meine Geschichten, meine Figuren, ihre Gefühle, auch
ihre Dialoge müssen sich wie von selbst erklären. Da muss kein "schrie er
wütend" oder "flüsterte sie traurig" hinzugefügt werden. Der
Leser muss es von selbst spüren. Das ist eine Heidenarbeit, aber wenn ich ein
Kapitel fertig habe, dann merke ich: Es ist gut!
Wie gehst Du mit Kritik von außen um?
Martin Krist: Ich kann mit
Kritik sehr gut leben, allerdings muss sie fundiert und konstruktiv sein. Mit
einer Aussage wie "Die Gschichte ist langweilig" kann ich nichts
anfangen. Was im übrigen auch auf "Die Geschichte ist superspannend"
zutrifft. Mag sein, aber warum ist sie langweilig? Weshalb superspannend? Eine
Begründung wäre schön ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen