Ein gelungenes Debüt mit kleineren Schwächen
von Thomas Engel
Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: fabulus Verlag; Auflage: 1., Erstauflage (13. Juli 2016)
ISBN-13: 9783944788302
Empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Genre: Fantasy
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Einst war Magie alltäglich und willkommen, denn die Magier
des weißen Ordens nutzen sie, um den Menschen zu helfen und Frieden und
Sicherheit im Reich Kamal zu sichern. Doch im Reich organisiert sich eine
gefährliche Macht: die Gorgul und ihr gefürchteter Meister treten immer offener
auf. Sie sind dunkle Hexen und Zauberer und gieren nach Macht. Dafür zetteln sie
einen Magierkrieg an, der auch vor den übrigen Bürgern des Reiches nicht Halt
macht und so mehr und mehr die Angst vor Magie und den Zorn auf die Magier schürt–
gleich ob Weiße oder Dunkle.
Umso schwerer ist es für Ormog, den letzten weißen Zauberer,
im Geheimen gegen die fast übermächtigen Gorgul anzukämpfen. Vor allem Vatya
Ganta verfolgt ihn hartnäckig, denn wenn sie nicht erfolgreich ist, wird der
Gorgul-Meister nicht zögern sie umzubringen. Mitleid und Barmherzigkeit gibt es
in seiner Welt Welt.
Doch dann geschieht etwas, dass Vatya dazu bewegt, die
Seiten zu wechseln. Aber ist noch Zeit genug, Kamal und seine Bewohner zu
retten oder sind die Gorgul inzwischen zu mächtig geworden?
Der erst sechzehnjährige Autor hat in seinem Debütroman eine
spannende Welt auferstehen lassen, die stark vom Krieg gezeichnet ist, aber
dennoch durchblicken lässt, wie bunt und vielfältig sie einst war. So sind auch
Drachen und Geister alter Könige nicht ungewöhnlich, wenngleich der Fokus nicht
auf der magischen Umgebung liegt, sondern ganz klar auf dem Protagonisten Ormog
sowie auf Garius Galter, Ichtyon Vanastera und natürlich Vatya. Während die
Rollen von Vatya und Ormog als Gegenspieler von Beginn an klar sind, so lernt
der Leser Garius und Ichtyon erst nach und nach besser kennen und einschätzen.
Auch der Schreibstil ist dieser Konstellation angepasst. Die
Geschichte wird meist aus der Sicht von Ormog oder Vatya geschrieben, doch es
gibt auch Abschnitte aus dem Blickwinkel der anderen beiden. Dieser regelmäßige
Perspektivwechsel hält die Geschichte lebendig und gibt Einblicke in die
Gedanken der jeweiligen Person. Dadurch ist es leichter, sich in sie
hineinzuversetzen und ihre Beweggründe zu verstehen. Trotz allem muss ich sagen,
dass mir die Figuren dennoch ein wenig fremd geblieben sind. Am ehesten konnte
ich noch zu Vatya eine Verbindung aufbauen. Sie ist auch diejenige, die meiner
Meinung nach die größte Entwicklung durchmacht.
Mit der Umgebung und der magischen Welt, die Thomas Engel
geschaffen hat, verhält es sich bei mir ganz ähnlich. Während manches scheinbar
mühelos vor meinem geistigen Auge zum Leben erwacht ist, gab es auch immer wieder
Orte und Szenen, die ich mir sehr viel schwerer vorstellen konnte. Da hat mir
der ein oder andere Satz gefehlt, um die Atmosphäre besser einzufangen und
alles klarer werden zu lassen.
Die Geschichte an sich ist spannend und flüssig erzählt und
lässt sich leicht lesen. Das Ende bringt einen für ein Fantasybuch
ungewöhnlichen Fluch, doch die Idee fand ich grandios und toll umgesetzt, daher
ist es für mich nebensächlich, dass er einen gewissen Bruch zu der ansonsten
magischen Umgebung und Geschichte darstellt.
Mein Fazit: Thomas Engel legt mit seinem Debütroman ein spannendes
Werk vor, das vielleicht noch nicht in allen Aspekten ganz ausgereift ist, dass
mich aber sehr neugierig auf weitere Romane aus seiner Feder macht und mich
insgesamt gut unterhalten hat. Ein junger Autor, der viel Potential in sich
trägt.
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