Erscheinungsdatum Erstausgabe : 29.09.2016
Verlag : Carlsen
ISBN: 9783551560353
Fester Einband 480 Seiten
Genre: Jugendbuch
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Die beiden jugendlichen
Filmfreaks Mink und Alex kennen sich aus einem Filmchat. Sie leben zwar in
verschiedenen Bundesstaten der USA, teilen in der Anonymität des Netzes aber
Freud und Leid und werden beste Freunde. Doch dann zieht Mink, die im wahren
Leben Bailey heißt, zu ihrem Vater und damit in die Stadt, in der Alex,
eigentlich Porter, wohnt. Und während sie noch überlegt, wie sie Alex ausfindig
machen kann, lernt sie bei ihrem Ferienjob im Museum Porter kennen. Porter ist
für sie der Inbegriff des überheblichen Surferboys und so kracht es gewaltig
zwischen ihnen, aber gleichzeitig prickelt es auch immer mehr – was sich neckt,
liebt sich vielleicht doch?! Je näher sich die beiden kommen, desto mehr öffnen
sie sich, erzählen sich Dinge, die nicht einmal Mink und Alex voneinander
wissen. Bailey versteht sich selber nicht: „Wovor habe ich mehr Angst: vor Porter ... oder der Person, die er in mir
freisetzt?“
„Annähernd Alex“ ist
eine wunderbare spannende und leicht zu lesende Liebesgeschichte zweier
Teenager, die es entgegen allem Anschein nicht immer leicht hatten. Sowohl in
Porters als auch in Baileys Familie gab es in der Vergangenheit dramatische
Situationen, die sie immer noch nicht verarbeitet haben. Dadurch hat der Roman
hat eine unerwartete Tiefe.
Bailey und Porter
sind von Ängsten und Verlusten geprägt. Beide gehen sehr unterschiedlich damit
um. Porter ist eher extrovertiert, überspielt alles mit chronisch guter Laune.
Bailey hingegen versucht einerseits, sehr unauffällig zu sein, steht aber auf
60er Jahre Klamotten und hat einen platinblonde Lana-Turner-Frisur – ganz wie
die alten Film-Diven.
Besonders witzig fand
ich die Szenen zu Beginn, in denen sie sich im Chat ihre gemeinsamen (!)
Erlebnisse des Tages mitteilen (natürlich ohne es zu wissen) und dabei so unterschiedlich
empfinden. Ich habe mich immer gefragt, wann sie denn endlich entdecken, wer
sie sind. Die Beziehung der beiden entwickelt sich sehr natürlich und wirkt
dadurch so real.
Auch die anderen
Protagonisten des Buches, wie Baileys neue Freundin Grace oder der zwielichtige
Davy sind interessant und vielschichtig gestaltet.
Die Kapitel werden
übrigens durch passende Filmzitate eingeleitet, so dass man ungefähr erahnen
kann, worum es geht. Allerdings habe ich mich gefragt, ob die Zielgruppe (Teenager),
die Filme kennt und den Zusammenhang zwischen den Zitaten und der Handlung
herstellen kann. Mein Lieblingszitat ist natürlich aus meinem Lieblingsfilm: „Ich
habe mir gewünscht, dass Du es bist. Ich habe mir so gewünscht, dass Du es
bist!“
Für diese zauberhafte
und zum Teil wildromantische Geschichte, welche ich an nur zwei Abenden
durchgeschmökert habe, gibt es von mir verdiente 5 Sterne!
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