Mittwoch, 30. November 2016

Tote Dichter küsst man nicht

Eine schöne Liebesgeschichte


von Mirya

Taschenbuch
Verlag: AmazonCrossing
ISBN-13: 978-1503941182
Genre: Liebesroman

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Als Chiara zu einem Termin mit ihrer Professorin Silvana eilt, um mit ihr über ihre Doktorarbeit zu sprechen, erlebt sie eine unliebsame Überraschung. Im Büro erwartet sie Leonardo Villani, der neue Assistent und teilt ihr mit, dass er ihre Arbeit in Zukunft betreuen wird, da die Professora einen längeren, unbezahlten Urlaub genommen habe.

Schon das erste Aufeinandertreffen der beiden verläuft katastrophal. Leonardo lässt kein gutes Haar an Chiaras Arbeit, ist arrogant, überheblich und mehr als unfreundlich. Wie soll sie da ihre Arbeit über Dante beenden? Doch nicht nur bei ihren Treffen muss sich Chiara mit Leonardo auseinandersetzen, auch sonst spukt er ihr immer öfter im Kopf herum, denn neben seiner abweisenden und verletzenden Art ist er dennoch ein brillanter Kopf und überaus attraktiv.

Chiara als Protagonistin war mir vom ersten Moment an sehr sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Der Autorin Mirya gelingt es scheinbar mühelos ihre Gefühle derart greifbar und nachvollziehbar zu vermitteln, dass ich gemeinsam mit Chiara Hals über Kopf in Leonardo verliebt war, ihn gehasst habe oder an der Gesamtsituation verzweifelt bin.

Ebenfalls gelungen waren für mich die Schilderungen von Chiaras Migräneanfällen, da ich da leider auf eigene Erfahrungen zurückgreifen kann. Auch wenn ich es selten so heftig habe wie sie, waren die Schilderungen sehr authentisch.

Besonders die erste Hälfte des Buches hat mir sehr gefallen, denn ich konnte Leonardos Reaktionen nie vorhersagen. Mal ist er verletzend und versucht Chiara nieder zu machen, wo es nur geht, mal verhält er sich wie der absolute Traumprinz und strahlende Ritter. In der zweiten Hälfte ging es etwas ruhiger zur Sache. Dennoch waren die Gespräche zwischen den beiden das ganze Buch hindurch toll zu lesen. Mal eher ein amüsanter Schlagabtausch, mal ein richtiges Streitgespräch und auch immer wieder reife Gespräche.

Letzteres ist generell ein Punkt, der die Liebesgeschichte für mich positiv aus der Masse herausgehoben hat. Auch wenn es an ein, zwei Stellen sehr romantisch und zuckersüß wird, so wirkt die Geschichte insgesamt reif und es wird gezeigt, dass es auch viel Arbeit und Mühe kostet eine Beziehung aufzubauen und zu erhalten. Selbst Leonardos anfangs überzogen wirkendes Verhalten klärt sich am Ende schlüssig.

Auch wenn der Fokus ganz klar auf Chiara und Leonardos Beziehung liegt, so gab es doch ein paar Nebenfiguren, die mir ebenfalls sehr gefallen haben, allen voran Chiaras Schüler Sivieri und ihre Freundin Allessandra.

Mein größter Kritikpunkt besteht darin, dass es gerade in Chiaras Gedankengängen so einige Wiederholungen gab, besonders wenn es um Leonardos Verhalten ging. Dazu waren mir manche Ausführungen zu Dante und ihrer Arbeit über ihn zu langatmig.

Überrascht haben mich die häufig auftretenden ABBA-Zitate, die erstaunlich gut auf die unterschiedlichsten Situationen passen und die Geschichte immer wieder aufgelockert haben. Wie gut, dass Chiara so ein großer Fan von ABBA ist.

Mein Fazit: „Tote Dichter küsst man nicht“ ist eine wunderbare Liebesgeschichte, die durch ihre beiden starken Protagonisten punkten kann. Mir hat es gefallen und wer gerne in Liebesgeschichten abtaucht, der ist hier sicherlich gut beraten.

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