Eine schöne Liebesgeschichte
von Mirya
Taschenbuch
Verlag: AmazonCrossing
ISBN-13: 978-1503941182
Genre: Liebesroman
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Als Chiara zu einem Termin mit ihrer Professorin Silvana
eilt, um mit ihr über ihre Doktorarbeit zu sprechen, erlebt sie eine unliebsame
Überraschung. Im Büro erwartet sie Leonardo Villani, der neue Assistent und
teilt ihr mit, dass er ihre Arbeit in Zukunft betreuen wird, da die Professora
einen längeren, unbezahlten Urlaub genommen habe.
Schon das erste Aufeinandertreffen der beiden verläuft
katastrophal. Leonardo lässt kein gutes Haar an Chiaras Arbeit, ist arrogant,
überheblich und mehr als unfreundlich. Wie soll sie da ihre Arbeit über Dante
beenden? Doch nicht nur bei ihren Treffen muss sich Chiara mit Leonardo
auseinandersetzen, auch sonst spukt er ihr immer öfter im Kopf herum, denn
neben seiner abweisenden und verletzenden Art ist er dennoch ein brillanter
Kopf und überaus attraktiv.
Chiara als Protagonistin war mir vom ersten Moment an sehr
sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Der Autorin Mirya gelingt
es scheinbar mühelos ihre Gefühle derart greifbar und nachvollziehbar zu
vermitteln, dass ich gemeinsam mit Chiara Hals über Kopf in Leonardo verliebt
war, ihn gehasst habe oder an der Gesamtsituation verzweifelt bin.
Ebenfalls gelungen waren für mich die Schilderungen von
Chiaras Migräneanfällen, da ich da leider auf eigene Erfahrungen zurückgreifen kann.
Auch wenn ich es selten so heftig habe wie sie, waren die Schilderungen sehr
authentisch.
Besonders die erste Hälfte des Buches hat mir sehr gefallen,
denn ich konnte Leonardos Reaktionen nie vorhersagen. Mal ist er verletzend und
versucht Chiara nieder zu machen, wo es nur geht, mal verhält er sich wie der
absolute Traumprinz und strahlende Ritter. In der zweiten Hälfte ging es etwas
ruhiger zur Sache. Dennoch waren die Gespräche zwischen den beiden das ganze
Buch hindurch toll zu lesen. Mal eher ein amüsanter Schlagabtausch, mal ein
richtiges Streitgespräch und auch immer wieder reife Gespräche.
Letzteres ist generell ein Punkt, der die Liebesgeschichte
für mich positiv aus der Masse herausgehoben hat. Auch wenn es an ein, zwei
Stellen sehr romantisch und zuckersüß wird, so wirkt die Geschichte insgesamt
reif und es wird gezeigt, dass es auch viel Arbeit und Mühe kostet eine
Beziehung aufzubauen und zu erhalten. Selbst Leonardos anfangs überzogen
wirkendes Verhalten klärt sich am Ende schlüssig.
Auch wenn der Fokus ganz klar auf Chiara und Leonardos
Beziehung liegt, so gab es doch ein paar Nebenfiguren, die mir ebenfalls sehr
gefallen haben, allen voran Chiaras Schüler Sivieri und ihre Freundin Allessandra.
Mein größter Kritikpunkt besteht darin, dass es gerade in
Chiaras Gedankengängen so einige Wiederholungen gab, besonders wenn es um Leonardos
Verhalten ging. Dazu waren mir manche Ausführungen zu Dante und ihrer Arbeit
über ihn zu langatmig.
Überrascht haben mich die häufig auftretenden ABBA-Zitate,
die erstaunlich gut auf die unterschiedlichsten Situationen passen und die
Geschichte immer wieder aufgelockert haben. Wie gut, dass Chiara so ein großer
Fan von ABBA ist.
Mein Fazit: „Tote Dichter küsst man nicht“ ist eine
wunderbare Liebesgeschichte, die durch ihre beiden starken Protagonisten punkten
kann. Mir hat es gefallen und wer gerne in Liebesgeschichten abtaucht, der ist
hier sicherlich gut beraten.
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