Samstag, 25. Februar 2017

Mädchenfänger

von Jilliane Hoffmann



  • Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
  • Verlag: Wunderlich; Auflage: 4 (16. Juli 2010)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3805208928
  • ISBN-13: 978-3805208925
  • Genre: Thriller


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Die dreizehnjährige Lainey ist viel im Internet unterwegs, dort findet man sie in Chatrooms. Der gutaussehende Zach zeigt deutliches Interesse an ihr und sie wollen sich treffen. Als Lainey nicht von der Schule heimkehrt wird FBI-Agent Bobby Dees zurate gezogen. Sieht es im ersten Moment so aus, als wäre sie einfach nur abgehauen, kommen dem Ermittler doch Zweifel. Als dann noch ein Gemälde auftaucht und dieses Mädchen tot aufgefunden wird, beginnt der Wettlauf mit der Zeit.

Der Thriller ist gerade am Anfang etwas gemächlicher, als müsste alles erst zum Rollen gebracht werden, doch steigert sich die Spannung zum Ende hin ins Unermessliche. Der rote Faden zieht sich gut durch das ganze Buch und die Geschehnisse werden nacheinander so aufgerollt, dass man immer wissen möchte, wie es weitergeht. Trotz dem langsameren Tempo kommt man flott durch das Buch, bis die Ermittler das erste Gemälde bekommen sind bestimmt schon 150 Seiten gelesen, aber es ist mir durch den flüssigen Schreibstil gar nicht so viel vorgekommen.
Special Agent Bobby Dees war mir von Anfang an sehr sympathisch und glaubhaft dargestellt. Seine Trauer um die eigene Tochter, die Zerrissenheit, dass er gerade sie nicht retten konnte und die sich langsam auseinander driftende Ehe wurde realistisch aufgezeigt. Aber auch die Ermittlertätigkeiten, wie sich das ein oder andere Puzzlestück zueinander gefügt hat, wurden von der Autorin gut dargestellt.
Die Verzweiflung, die Gedanken und Überlegungen von Lainey wurden detailliert beschrieben und man wollte unter garkeinen Umständen mit ihr tauschen.
Jilliane Hoffmann hat hier eine Geschichte rund um das Internet geschaffen, die nicht mit Brutalitäten aufwartet, sondern den Leser einen Spielraum gibt, was passiert sein könnte. Es wird nie beschrieben, was der Entführer gemacht hat, aber man macht sich seine eigenen Vorstellungen, auch weil er bei seiner Behandlung der Mädchen das ein oder andere bevorzugt.
Das Thema ist aktuell, es rüttelt auf, es macht Angst und ich muss die nächsten Jahre Aufklärungsarbeiten bei meinen Kindern machen. Wo ich ihnen jetzt erkläre, dass sie nie in ein Auto steigen sollen, ist es im höheren Alter die Transparenz des Internets. Es wäre für mich der absolute Horror, mir vorzustellen, dass meinen Kindern so etwas passieren könnte.
Es ist auch erschreckend zu erfahren, wie viele Kinder verschwinden, gut es ist in Amerika eine andere Kragenweite, als in Deutschland, aber das manche Kinder nicht mal als vermisst gemeldet werden? Unvorstellbar.

Dieses Buch vereint ein aktuelles Thema, dass dringende Aufklärung braucht, mit einem Spannungsfaden, der einen durchs Buch fliegen lässt. Toller Schreibstil, sympathische Protagonisten und eine gut recherchierte Handlung.

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