Erscheinungsdatum Erstausgabe : 10.03.2017
Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag
ISBN: 9783548613178
Flexibler Einband 416 Seiten
Genre: Roman
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Lesen mit
allen Sinnen
Wie lange darf man
trauern? Diese Frage stellt sich Nora täglich, seit ihr Mann Julian vor einem
Jahr beim Joggen verstarb – er war erst 30. Sie kann auch noch nicht mit der
Tradition brechen, jeden Sonntag neue Marmelade für ihn zu kochen, inzwischen
stapeln sich fast 350 Gläser auf seinem Schreibtisch. Zum Glück fängt ihre
beste Freundin Katharina sie in dieser schwierigen Situation auf: „"Mit einer Freundin ist alles viel weniger schlimm.
Oder alles noch schöner." S. 366
Als Nora dann
einen Brief von Julians Tante Klara findet, in dem es um ein besonderes Marmeladenrezept
geht, fasst sie sich ein Herz und sucht gegen den Willen von Julians Familie die
alte Dame in der Vorpommerschen Boddenlandschaft. Und die Geheimnisse, die sie
dabei aufdeckt, verändern nicht nur ihr eigenes Leben.
Selten hat mich in
letzter Zeit eine Familiengeschichte so gefesselt und berührt wie „Das
Brombeerzimmer“. Schon im ersten Kapitel musste ich ein Taschentuch zücken und
letztendlich habe ich reichlich 400 Seiten an nur einem Tag bis kurz vor
Mitternacht gelesen, weil ich unbedingt wissen musste, wie es ausgeht (Schlaf
wird überbewertet).
Der Autorin Anne
Töpfer ist es gelungen, eine zutiefst bewegende Geschichte über Verlust, Trauer
und Freundschaft geschickt mit der traumhaften vorpommerschen Landschaft und
sehr inspirierenden ausgefallenen Rezepten zu verbinden, bei denen einem das
Wasser im Mund zusammenläuft.
Ich fühlte mich sofort mit
Nora verbunden und hätte ihr genau wie Katharina in dieser schweren Zeit gern
beigestanden. Zu ihnen gesellen sich im Laufe der Handlung noch weitere starke
Frauen. Sie alle verbinden die großen Verluste, welche sie im Leben hinnehmen mussten, und
daraus resultierende Geheimnisse. Mir hat ihre Entwicklung gefallen: Auch wenn
der Weg steinig und voller Missverständnisse war, hat er sich am Ende doch
gelohnt. „Trauer erfordert Mut, Nora.
Vielleicht wird sie irgendwann etwas Revolutionäres in dir wecken.“ S. 45
Vielen Dank an Anne Töpfer für dieses wunderbare Buch und die tolle Leserunde auf Lovelybooks!
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