Mittwoch, 15. März 2017

Das Brombeerzimmer



Erscheinungsdatum Erstausgabe : 10.03.2017 
Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag 
ISBN: 9783548613178 
Flexibler Einband 416 Seiten 
Genre: Roman

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Lesen mit allen Sinnen

Wie lange darf man trauern? Diese Frage stellt sich Nora täglich, seit ihr Mann Julian vor einem Jahr beim Joggen verstarb – er war erst 30. Sie kann auch noch nicht mit der Tradition brechen, jeden Sonntag neue Marmelade für ihn zu kochen, inzwischen stapeln sich fast 350 Gläser auf seinem Schreibtisch. Zum Glück fängt ihre beste Freundin Katharina sie in dieser schwierigen Situation auf: „"Mit einer Freundin ist alles viel weniger schlimm. Oder alles noch schöner." S. 366
Als Nora dann einen Brief von Julians Tante Klara findet, in dem es um ein besonderes Marmeladenrezept geht, fasst sie sich ein Herz und sucht gegen den Willen von Julians Familie die alte Dame in der Vorpommerschen Boddenlandschaft. Und die Geheimnisse, die sie dabei aufdeckt, verändern nicht nur ihr eigenes Leben.

Selten hat mich in letzter Zeit eine Familiengeschichte so gefesselt und berührt wie „Das Brombeerzimmer“. Schon im ersten Kapitel musste ich ein Taschentuch zücken und letztendlich habe ich reichlich 400 Seiten an nur einem Tag bis kurz vor Mitternacht gelesen, weil ich unbedingt wissen musste, wie es ausgeht (Schlaf wird überbewertet).

Der Autorin Anne Töpfer ist es gelungen, eine zutiefst bewegende Geschichte über Verlust, Trauer und Freundschaft geschickt mit der traumhaften vorpommerschen Landschaft und sehr inspirierenden ausgefallenen Rezepten zu verbinden, bei denen einem das Wasser im Mund zusammenläuft.
Ich fühlte mich sofort mit Nora verbunden und hätte ihr genau wie Katharina in dieser schweren Zeit gern beigestanden. Zu ihnen gesellen sich im Laufe der Handlung noch weitere starke Frauen. Sie alle verbinden die großen Verluste, welche sie im Leben hinnehmen mussten, und daraus resultierende Geheimnisse. Mir hat ihre Entwicklung gefallen: Auch wenn der Weg steinig und voller Missverständnisse war, hat er sich am Ende doch gelohnt. „Trauer erfordert Mut, Nora. Vielleicht wird sie irgendwann etwas Revolutionäres in dir wecken.“ S. 45

Vielen Dank an Anne Töpfer für dieses wunderbare Buch und die tolle Leserunde auf Lovelybooks!

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