Erscheinungsdatum Erstausgabe : 28.03.2017
Verlag : Tinte & Feder
ISBN: 9781477829264
Flexibler Einband: 333 Seiten
Genre: Historischer Krimi
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London
1861: Der russische Attaché Orlow überrascht einen Einbrecher beim Raub der
berühmten Diamanten und wird erstochen. Am Tatort wurde ausgerechnet Capitain
David Wescotts tscherkessischen Diener Levi gesehen. Zum Glück wird David mit
der inoffiziellen Ermittlung des Falls beauftragt. Aber bald werden auch 2 Zeugen
erstochen aufgefunden und immer mehr Hinweise deuten auf Wescott selbst. Als
David in London mit den Ermittlungen nicht mehr weiterkommt, bleiben ihm und
seiner Frau Lady Jane keine Wahl: Sie müssen nach Sankt Petersburg fahren. Dahin,
woher Orlow und auch der Anführer der russischen Emigrantengruppe stammen.
„Die
Orlow-Diamanten“ ist nach „Die Tote von Rosewood Hall“ und „Die schwarze Orchidee“ der dritte Teil der Reihe um Lady Jane. Man versteht das Buch wahrscheinlich
auch ohne die Vorgängerbände gelesen zu haben, aber das wäre m.E. ein echter
Verlust.
Jane
und David hatten das Glück, dass aus ihrer Vernunftehe schon bald eine echte
Liebesbeziehung wurde. David wird bei schwierigen Fällen immer wieder als
Ermittler herangezogen und auch Jane kann das recherchieren nicht lassen.
Während sie dabei auf ihre weiblichen Reize, Intuition und ihren messerscharfen
Verstand zurückgreift, wird David von seinem Faktotum Blount und dessen nicht
immer legalen Methoden unterstützt.
Dieses
Mal sind die Verwicklungen und Verstrickungen aber besonders verzwickt. Sie (und
auch ich) kommen einfach nicht dahinter, wer den Verdacht auf David lenken will
und warum. Jane tippt auf eine ehemalige Geliebte – ist sie etwa eifersüchtig
und trübt dies ihr Urteilsvermögen und ihren Spürsinn? Zudem hat sie zum ersten
Mal echte Angst um David, da er immer noch Geheimnisse vor ihr hat und oft für
Tage verschwindet ...
Den
historischen Hintergrund zum Roman bilden die Abschaffung der Leibeigenschaft
in Russland und das Recht der Frauen auf Bildung in England. Diese Themen
werden in allen Gesellschaftsschichten heiß diskutiert und nicht immer mit
lauteren Mitteln durchzusetzen versucht. Auch David ist dem Recht der Frauen
auf Bildung eher abgeneigt, liebt aber gleichzeitig die Wortgefechte mit seiner
schönen und klugen Frau. Überhaupt sind es die Kontroversen von Jane und David,
die der Reihe seine Würze verleihen. Denn egal wie David versucht, Jane zu
beeinflussen, letzten Endes setzt sie immer ihren Kopf durch und liefert damit
so manches Mal den entscheidenden Hinweis.
Dieser
Fall war noch verzwickter als seine Vorgänger. Man musste wirklich dabei
bleiben, um den Anschluss nicht zu verlieren – also hab ich das Buch letztlich
an nur einem Tag gelesen. Die tolle Kulisse des viktorianischen Englands in all
seinen Facetten und der sehr unterhaltsame Schreibstil der Autorin machen es
einem aber auch leicht, das Buch nicht aus der Hand zu legen - es sein denn, um
sich einen frischen Tee aufzubrühen, wie auch Jane ihn liebt ;-).
PS:
Eigentlich wollten Jane und David nach Indien fahren um nach dem flüchtigen
Devereaux zu suchen, der ihnen beim letzten Fall entwischt ist und weiter
Drohbrief schickt. Man darf also auf noch mindestens einen Folgeband hoffen.
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