- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 23.09.2016
- Verlag : dtv Verlagsgesellschaft
- ISBN: 9783423261203
- Flexibler Einband 336 Seiten
- Genre: Historischer Krimi
Der Angstmann
geht um
Es ist Ende Mai 2017, das Thermometer zeigt 47 Grad in der prallen Sonne
doch ich hab Gänsehaut - der Angstmann geht um.
Dresden, 19. Mai 1945: Kriminalinspektor Max Heller sollte froh sein, dass
er und seine Frau die Nazis, die Bombennacht und auch den Einmarsch der
Sowjetarmee überstanden haben. Aber er kann nicht, denn seit dem 30.11.1944
geht ein bestialischer Frauenmörder in Dresden um. Heller ist ihm immer knapp
auf den Fersen, doch jedesmal entkommt „er“ wieder. Stimmen werden laut, dass
es gar kein Mensch wäre, sondern eine Bestie, sondert sie doch einen
eigenartigen Speichel und sonderbare Geräusche ab - oder ist es vielleicht eine
Fremdsprache? Man weiß es nicht. Immer mehr wollen ihn gesehen haben, vor ihm geflohen
sein … Wer oder was ist es?
Selten hat mich ein Krimi so berührt wie „Der Angstmann“ von Frank
Goldammer. Ich bin selber Dresdnerin, kennen jede Straße, jede Brücke, jeden
Ort, den er erwähnt. Das geht mir alles so nah. Natürlich kenne ich auch noch
die Bilder des zerstörten Dresdens - schließlich wurden sie uns in der Schule
oft genug gezeigt, damit wir nicht vergessen.
Das Buch ist echt krass - entschuldigt diese Ausdrucksweise, aber für das,
was der Angstmann seinen Opfern antut, kenne ich kein anderes Wort.
Die Story - sehr erschreckend. Neben der Suche nach dem bestialischen
Mörder geht es ja auch ums nackte Überleben. Die Protagonisten gehen alle sehr
vorsichtig miteinander um. Tasten sich unauffällig ab. Ist der gegenüber Freund
oder Feind, auf welcher Seite steht der andere? Und dazu immer wieder Alarm.
Ich wäre durchgedreht.
Geschickt setzte Frank Goldammer mehreren Abschnitte / Personalien
deutscher Geschichte in Szene: das Naziregime, die russischen Besatzern,
Überlebende, Kriegsgewinnler …
Und was davon ist Heller? Er wird immer wieder angegriffen, muss sich mit allen gut stellen, anpassen -
denn er will unbedingt den Mörder fassen: „Ich bin Max Heller. Ich war es und
werde es immer sein, bis ich sterbe!“
Eines ist sicher, vergessen werde ich dieses Buch nie.
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