- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 09.06.2017
- Verlag : dtv Verlagsgesellschaft
- ISBN: 9783423261494
- Flexibler Einband 512 Seiten
- Genre: Krimi
SOKO Gartenbau
- Karl und Konsorten ermitteln wieder
Frühling
auf Sylt. Ruhe vor dem (Besucheran-)Sturm. Die Kripo-Beamtin Maren langweilt
sich und bummelt Überstunden ab. Da wird am Fuße des roten Kliffs eine
unbekannte Männerleiche gefunden ...
Sabine
Schäfer ist Inges und Charlottes Putzfrau. Deren Männer Heinz und Walter dürfen
nichts davon wissen, denn Sabine arbeitet schwarz und Walter war früher beim
Finanzamt. Doch leider ist den Männern um Ex-Hauptkommissar a.D. Karl Sönnigsen
seit der Aufklärung des Falls vom letzten Jahr langweilig und so versteifen sie
sich ausgerechnet auf die Suche nach Schwarzarbeitern. Sabine muss weg. Dass sie
aber gleich ganz und auch noch spurlos verschwindet, ist den Frauen dann doch
suspekt. Also weihen sie den Rest der „SoKo Gartenbau“ ein.
Mit
hat schon bei Dora Heldts erstem Sylt Krimi „Böse Leute“ gefallen, wie sehr es
zwischen den Protagonisten menschelt. Die „Rentner-Gang“ kennt sich ihr ganzes
Leben, man hält zusammen und hilft sich.
Karls
Nachfolger auf dem Polizei-Revier ist leider nicht besonders sympathisch und
lässt sich (und seinen Mitarbeitern) nicht mehr von ihm in die Karten gucken.
Karl langweilt sich. Dass sich sein bester Kumpel Onno (Marens Vater) jetzt nur
noch um Helga und nicht mehr um ihn dreht, fuchst ihn zusätzlich. Denn Onno
schwebt auf Wolke 7 - Helga und er sind seit einem Jahr ein Paar und nun wird
sie wirklich zu ihm ziehen. „Weil es so ein großes Glück ist, in unserem
Alter noch so eine Liebe zu finden.“ (S. 244) Karl fühlt sich
vernachlässigt und die Streitgespräche zwischen ihm und Onno haben einen sehr
großen Unterhaltungswert für alle nicht Betroffenen.
Dora
Heldt verknüpft sehr geschickt 3 Fälle, die auf den ersten Blick so gar nichts
gemein haben und am Ende doch zusammengehören.
Maren
und ihr Team müssen ermitteln, wer der Tote ist und wie er auf die Insel kam,
denn er hat keinerlei persönliche Sachen bei sich und wird auch nicht vermisst.
Dabei hat sie auch privat Sorgen. Ihr Vater Onno, wegen dem sie auf die Insel zurückgekommen
ist, braucht sie nicht und ihre beste Freundin Rike wohnt inzwischen bei ihrem
Freund auf dem Festland.
Karl
und seine SoKo suchen Sabine und decken dabei deren trostlose, entsetzliche
Vorgeschichte auf. Dafür zieht Karl alle Register und holt sogar einen alten
Lübecker Kollegen ins Boot.
Walter
verbeißt sich in die Schwarzarbeitersuche. Dabei nimmt er tapfer jedes
Fettnäpfchen mit, nichts scheint ihm peinlich. Dass er so manches Mal dank
seines Alters oder anderer glücklicher Umstände einer ordentlichen Tracht
Prügel entgeht, ist ihm indes nicht mal klar.
Doch:
„Und
manchmal muss man mit dem Leben einfach Geduld haben. Und daran glauben, dass
irgendwann etwas Schönes passiert. Nur dann passiert es auch.“ (S. 507)
Obwohl
„Wir sind die Guten“ eher ein Wohlfühlkrimi ist, ist der Fall an sich nichts
für schwache Nerven. Wer wie ich einen spannenden Krimi mit unterhaltsamen
Protagonisten, viel Inselfeeling und Lokalkolorit zu schätzen weiß, liegt bei
„Wir sind die Guten“ genau richtig.
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