Buchdetails
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.07.2012
- Aktuelle Ausgabe : 05.06.2017
- Verlag : CreateSpace Independent Publishing Platform
- ISBN: 9781545357613
- Flexibler Einband 616 Seiten
- Genre: historischer Kriminalroman
Viele Orte dieser Welt habe ich schon literarisch bereist, aber auf den Kanalinseln war ich noch nie.
Das sollte sich mit "Crossroads" von Jürgen Albers ändern.
Wir schreiben das Jahr 1940, kurz vor der Besetzung der Inseln durch die deutsche Wehrmacht, als ein Londoner Chief Inspektor dorthin abkommandiert wird.
"Norcott hob einen kleinen Reisekoffer aus dem Streifenwagen und ging Richtung Anleger."
Seine Frau Heather war Lehrerin und "nach achtunddreißig Jahren Leben und einer Woche Schmerzen hatte sie ihn allein gelassen."
Kaum auf den Inseln angekommen, stolpert Charles Norcott direkt in eine Mordermittlung. Die Ehefrau eines Bankangestellten wird erdrosselt aufgefunden.
Die Tatwaffe ist relativ schnell gefunden, aber zum Täter fehlt jede Spur.
Dann übernehmen die Deutschen die Macht auf den Kanalinseln und Norcott muss seine Ermittlungen von nun an mit ihnen abstimmen. Ziemlich verworren wird es, als ein weiteres Mordopfer gefunden wird. Die Zeiten sind schwierig, zwischen den Fronten geschehen seltsame Dinge und Norcott hat alle Hände voll zu tun. Dabei geht es jetzt gerade für ihn privat aufwärts.
Kann Norcott letztendlich diesen kniffeligen Fall lösen?
Jürgen Albers schreibt angenehm flüssig. Aufgrund seiner detailreichen und tiefgründigen Beschreibungen entführte er mich schnell an seine Handlungsorte und ließ mich am Zeitgeschehen teilhaben. Alles schien sehr realitätsnah und so konnte ich die Stimmung damals gut nachempfinden.
Viele interessante Hintergrundinformationen lässt der Autor nebenbei einfließen, die auf eine intensive Recherchearbeit schließen lassen. Das hat mir sehr gut gefallen.
Albers Charaktere sind feingliedrig ausgearbeitet. Dies gilt insbesondere für Charles Norcott. Er ist ein sympathischer und intelligenter "Spürhund", der nicht aufgibt, bevor er den Fall gelöst hat. Damit hat er definitiv das Zeug zum Serienhelden.
Ihm begegnen eine Vielzahl von Akteuren, so dass man sich beim Lesen echt konzentrieren muss, diese alle auseinanderzuhalten.
Der Autor packt in sein Debüt sehr viel Handlung, was auf mich an einigen Stellen etwas verschachtelt wirkte.
"Crossroads" - ein passender Buchtitel und sieht man von ein paar Längen zwischendurch ab, bekommt man hier einen exzellent ausgearbeiteten historischen Kriminalroman, der noch lange nachklingt. Ich freue mich schon jetzt auf ein Wiedersehen.
Thank you, Charles Norcott für die unterhaltsamen Stunden.
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