Freitag, 20. Oktober 2017

Frank Goldammer zu "Tausend Teufel" auf der FBM 2017


Ein Wiedersehen mit "Goldi"! Darauf haben wir uns gefreut, denn wir hatten ja beim Interview in Leipzig schon jede Menge Spaß mit ihm.

Getroffen haben wir den Autor Frank Goldammer am Freitag, den 13.10.2017. Wie passend, denn an diesem Tag ist auch sein neuer Kriminalroman beim dtv-Verlag erschienen. In Vorbereitung auf unser Interview haben wir natürlich "Tausend Teufel" vorab gelesen.


Auch in Franks neuem Buch wird es wieder sehr brutal. Er findet das jedoch aus dramaturgischen Gründen wichtig. Schließlich will er dem Leser etwas bieten!

So steigen wir in das Interview ein!

Gab es in dem Fall ein historisches Vorbild?
Nein, aber es gab 1947 einen Fall in Dresden. Da wurde die Nachbarin wegen Bett- und Tischwäsche umgebracht und zerstückelt. Irgendwann wurde ein Bein gefunden und daraufhin hat man die Opfer identifiziert und auch schnell die Täterin, weil sie die Wäsche mit Monogramm benutzt hat. Man hat damals nicht alle Leichenteile gefunden und ging davon aus, dass die auf dem Schwarzmarkt verkauft wurden.

Kanntest Du den Fall schon vor dem Schreiben?
"Ja", sagt er. "Ich suche erst alles zum Jahr, in dem das Buch spielen wird und entwickele dann den Fall."

Wie geht es mit Kommissar Heller weiter?
Frank verrät uns, das das nächste Buch 1948 spielt und es Hellers persönlichster Fall werden wird. Wir sind sehr gespannt!

 
Steht zuerst die Figur oder die Story? 
Ich entwickele zuerst die Figur und dann die Geschichte. Heller ist der Fels in der Brandung, um ihn herum passiert alles. Krimipuristen bemängeln darum oft, dass es nicht nur Krimi ist, sondern sehr persönlich.
Die Idee zum ersten Buch war, dass es 1945 in der Bombennacht in Dresden spielt. Es sollte ein charakterfester und guter Ermittler sein - ein Sympathieträger.

Heller ist fast schon 50. Wird sein Sohn sein Nachfolger? 
Nein, er wird auch nicht sein direkter Gegenpart. Er geht nur einen anderen Weg.

Wird Heller irgendwann sterben? 
Nein, er geht in Rente. Evtl. wird es eine neue Reihe mit dem jungen Max Heller geben.

Wie weit bist Du beim Schreiben?
Der 3. Band ist fertig und kommt im Juni. Den 4. schreibe ich gerade.

Deine Bücher macht ja auch diese tolle Atmosphäre aus, z.B. die Angst vor den Russen wirkt unglaublich lebendig ...
Ja, die Angst vor den Russen ging nie weg. Selbst mir ist sie noch eingeimpft worden. Zu einem Detail des Buches hat mich mein Großonkel inspiriert. Er ist wie Klaus 1947 eher freigekommen, weil er sich für 1 Jahr zur VoPo gemeldet hat. Nach dem Jahr war er frei. Da er gut Russisch sprach, musste er die besoffenen Russen aus der Kneipe schmeißen. Und wenn er selbst besoffen war, hatte die Familie Angst vor ihm, weil er russisch fluchte.




Leider war unsere kurze Plauderei viel zu schnell vorbei. Der nächste Pressevertreter stand schon in der Startlöchern und auch unsere nächste Interview-Partnerin wartete bereits. Schade, aber wir hoffen, dass wir "Goldi" auf der nächsten Messe wieder vor das Mikrofon bekommen. 

Herzlichen Dank an dieser Stelle an das supernette Team von dtv-Verlag, das uns dieses tolle Date ermöglicht hat.

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