Buchdetails
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 26.10.2017
- Aktuelle Ausgabe : 26.10.2017
- Verlag : epubli
- ISBN: 9783745035292
- Flexibler Einband 324 Seiten
- Genre: Thriller
Seine Thriller sind einzigartig und er schafft es wie kein anderer den Leser hinters Licht zu führen.
Die Rede ist vom Berliner Autor Martin Krist, dessen Bücher bei mir inzwischen zur Pflichtlektüre gehören.
Mit dem aktuellen Thriller "Böses Kind" geht Krist neue Wege, publiziert eigenständig, schickt ein frisches Ermittlerteam an den Start und läutet damit den Beginn einer weiteren Thriller-Reihe ein.
Doch in einem bleibt sich der Autor treu. Seine Szenarien spielen immer in Berlin. Hier ist er zuhause, hier kennt er sich aus, hier kann er reale Schauplätze in seine fiktive Story einbinden und die düsteren Orte der Metropole intensiv beleuchten.
Vielleicht ist ihm bei seinen Streifzügen durch die Stadt eine Frau begegnet, die gehetzt und getrieben wirkte.
Geben wir ihr einen Namen -Suse- und integrieren sie in eine vermüllte Wohnung im Schatten Berlins. Sie ist komplett überfordert mit drei Kindern -vom Kleinkind bis zum Teenager- nachdem ihr Mann das Weite gesucht hat. Selbst dem Halbtagsjob kann sie nur bedingt gerecht werden.
Als eines Tages Jaqueline - Suses pubertierende Tochter - verschwindet, bricht sie in Panik aus. Selbst die alarmierten Polizeibeamten hegen Zweifel an Suses Erklärungen.
Eine Leiche wird gefunden, erschlagen und gekreuzigt. In unmittelbarer Nähe zum Tatort liegt Jaquelines Rücksack. Was ist geschehen und wo ist das Mädchen? Die Uhr tickt, denn der Täter ist immer noch in der Hauptstadt unterwegs.
Klingt nach viel Arbeit für Hauptkommissar Henry Frei und Kriminaloberkommissarin Louisa Albers, die gerade den Fall der ermordeten Sina Weinstein bearbeiten. Allerdings scheint hier die Täterfrage bereits geklärt zu sein.
Auch privat haben die beiden Ermittler ihr Pölsterchen zu tragen. Henrys Sohn leidet unter dem Asperger Syndrom, während er selbst zwanghaft ordentlich ist. Louisa hingegen, gerade Mutter geworden, geplagt von akutem Schlafmangel, dem sie "Karotten kauend" entgegen wirkt, will unbedingt weiter im Dienst bleiben.
Die beiden Charaktere sind aus dem Leben gegriffen.
Die beiden Charaktere sind aus dem Leben gegriffen.
Trotzdem bin ich mit den Neulingen noch nicht ganz warm geworden, was vermutlich daran liegt, dass ich ein großer Fan der Paul Kalkbrenner Thriller bin. Aber vielleicht müssen wir uns erst besser kennenlernen.
Krist schreibt gewohnt lässig in kurzen Kapiteln. Von Anfang an steht er auf dem Gaspedal und man fühlt sich in den Beifahrersitz gedrückt, überwältigt vom Geschwindigkeitsrausch. Die Gangart selbst ist hart, denn Krist nimmt kein Blatt vor den Mund, konfrontiert seine Leser schonungslos mit düsteren Abgründen.
Statt eines Prologs fließen hier kurze, geheimnisvolle Intermezzis ins Geschehen ein, die die Spannung vorantreiben. Man kann einfach nicht mehr aufhören zu lesen.
Der Thriller ist intelligent ausgetüftelt und geprägt von Verwirrspielen und Handlungssträngen, wie man es vom Autor bereits kennt. Für meinen Geschmack hätte es gern noch eine Schippe mehr davon sein dürfen, der "böse Bube" unter den Thrillerautoren ist wohl eine Spur zahmer geworden.
Gefallen hat mir die Idee, einen scheinbar losen Handlungsstrang in die Story einzubauen und ihn am Ende als Cliffhanger wieder aufzugreifen. Erwartungsvoll blicke ich nun auf Teil 2.
Wer diesem Schreiberling einmal verfallen ist, kommt nicht mehr davon los. Martin Krist überzeugt mit seinen authentischen Charakteren, die er in eine perfekt ausgearbeitete Szenerie bettet, musikalisch untermalt und mit einer guten Portion Lokalkolorit bestückt.
Wer diesem Schreiberling einmal verfallen ist, kommt nicht mehr davon los. Martin Krist überzeugt mit seinen authentischen Charakteren, die er in eine perfekt ausgearbeitete Szenerie bettet, musikalisch untermalt und mit einer guten Portion Lokalkolorit bestückt.
Ein Lesevergnügen der besonderen Art!
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