Montag, 20. November 2017

Manche mögen´s steil

von Ellen Berg






  • Taschenbuch: 352 Seiten
  • Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (6. November 2017)
  • ISBN-13: 978-3746633527
  • Genre: Liebesroman








Vic lebt für ihren Job bei einer Medical-Software-Firma und hat neben dem Job eigentlich keine Hobbys. Freundschaften pflegt sie nur per Facebook und Whatsapp. Ihr ganzes Leben richtet sich nach ihrem Smartphone und ihrer Arbeit. So zieht das Leben an Vic vorbei, bis sie für ein Teamtraining in die Berge geschickt werden. Damit kann sie als Großstadtpflanze überhaupt nichts anfangen, doch ihr weiterer Werdegang hängt davon ab. In den Bergen angekommen, muss sie erstmals ihr Handy abgeben und es fühlt sich völlig falsch an. Als dann noch ihr Konkurrent Konstantin und der Bergführer Johannes zu baggern anfangen, macht es die ganze Aktion nicht einfacher.

Ellen Berg ist für mich immer ein Garant für heitere, schnell zu lesende Frauenromane. Doch mit dieser Geschichte konnte sie mich nicht ganz überzeugen.
Vic war sehr überspitzt dargestellt, was man aus der Feder der Autorin kennt, doch war sie mir zudem noch sehr unsympathisch. Sie hat den Blick für die Realität völlig verloren und wenn es sich nicht nach den ersten zwei Dritteln des Buches geändert hätte, wäre ich etwas unzufriedener aus der Geschichte gegangen. Es ist ein hochaktuelles Thema, denn ich denke, es gibt doch einige Menschen, die mehr mit ihrem Handy Kontakt halten, als mit realen Menschen. Traurig, aber wahr. Viele Facebook Freunde heißt nicht zwangsläufig, dass man beliebt ist. Doch Vicky hat mich regelrecht genervt mit ihrer digitalen Welt in der sie sich verschanzt hat. Dass sie sich zusätzlich noch in ihrer Arbeit versteckt und so niemanden an sich heranlässt war für mich fast ein bisschen to much.
Der Wandel zum realen Leben wird hier gut dargestellt, die Abhängigkeit von der digitalen Welt ist klar ersichtlich und Vicky wird mir erst etwas sympathischer, als sie in der analogen Welt unterwegs ist und auch mal mit realen Menschen verkehrt.
Die Idee zur Teamfindung in die Berge zu fahren, war super. Hier war schon allein der Einkauf, der Bergsteigerutensilien einfach klasse. Auch der Humor auf der Hütte und die Fotzeleien zwischen Joe und Vicky gefielen mir gut. Konstantin war mir zu schmierig und im Gegensatz zu Joe, den gestandenen Mann, einfach zu perfekt.
Zum Ende hin wurde das Buch für mich wieder besser. Vicky ist in der analogen Welt angekommen und konnte hier auch Sympathiepunkte gewinnen.
Ellen Berg hatte wie immer einen spritzigen, humorvollen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der es schafft, die Geschichte schnell zu lesen.

Für mich nicht das beste Buch von Ellen Berg, aber für eine nette Unterhaltung zwischendurch durchaus geeignet. Ich mochte die Protagonistin einfach nicht und die überspitze Darstellung ihrer Person hat mich leider etwas genervt. Trotzallem eine nette Unterhaltung mit Humor und einem kleinen bisschen Romantik.

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