- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.09.2017
- Verlag : Rütten & Loening Berlin
- ISBN: 9783352009051
- Fester Einband 160 Seiten
- Genre: Roman
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir vom Verlag ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!
Ein Weihnachtswunder?
Frankfurt am Main 1950:
Ausgerechnet kurz vor Weihnachten zerbricht Evas letzte Hoffnung. Ihr Mann
Johannes hat die Kriegsgefangenschaft nicht überlebt. Nur der Gedanke an ihre
Tochter Lotte lässt sie durchhalten. „An manchen Tagen ist es einfach
unerträglich.“ (S. 36)
Ein Jahr später hofft Eva auf
ein neues Glück mit Paul. Er bringt sie zum Lachen und kümmert sich rührend um
Lotte, die seit einem Unfall hinkt. Aber je näher Weihnachten kommt, desto
wütender und jähzorniger wird er – er will es partout nicht feiern. Schließlich
eskaliert die Situation, als Lotte den Zwergesel Hermann mit nach Hause bringt
– Paul setzt sie auf die Straße. Wohin sollen die drei jetzt gehen?
Eva und Johannes hatten so
viele Träume, doch nun muss sie ohne ihn weiterleben. Aber sie ist noch jung
und auch wenn Paul nicht die gleichen Gefühle wie Johannes in ihr auslöst – sollte
sie die Chance auf ein neues Glück nicht nutzen? Sie weiß um die Schrecken des
Krieges und sieht Paul deshalb viel nach.
Lotte ist durch den Verlust
des Vaters und ihre Verletzung oft traurig und wirkt für ihr Alter sehr
erwachsen. Sie muss sich in der Schule gegen die Hänseleien der anderen
durchsetzen und träumt zum Ausgleich vom perfekten Weihnachtsfest. „Aber
manchmal muss man doch an Wunder glauben. Worauf soll ich mich denn sonst noch
freuen?“ (S. 42/43)
Paul gibt sich für etwas die
Schuld, was im Krieg passiert ist. Ausgerechnet Weihnachten erinnert ihn immer
wieder daran. Darum hat er es aus seinem Leben verbannt.
Der Mini-Esel Hermann ist ein
Goldstück und Herzensbrecher. Er bereichert das Leben der Menschen, bringt sie
durch seine Eskapaden zum Lachen und Stauen und lenkt am Ende alles wieder in
die richtigen Bahnen. „... was im Leben wirklich zählt – Liebe,
Geborgenheit und Vertrauen. Daran sollten wir festhalten, nicht an alten
Geistern.“ (S. 131)
Linda Winterberg hat mit „Für
immer Weihnachten“ eine gefühlvolle und berührende Weihnachtgeschichte
geschrieben, die ans Herz geht.
Sie erzählt von Verlust und
verlorenen Träumen, falschen Erinnerungen und Mauern in den Herzen und Köpfen
der Menschen, die nach und nach eingerissen werden. Dabei hat sie auch eine
wunderbare Hommage an Charles Dickens Weihnachtsgeschichte geschaffen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen