- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.12.2017
- Verlag : ROWOHLT Taschenbuch
- ISBN: 9783499273476
- Flexibler Einband 272 Seiten
- Genre: Historischer Krimi
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir vom Verlag ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!
Serafina ermittelt wieder
Eigentlich schwebt Serafina
gerade auf Wolke 7. In einer Woche wird sie endlich „ihren“ Stadtarzt Adalbert
Achaz heiraten. Sie ist aufgeregt, noch lebt sie bei den Beginen, aber sie
vermisst die Gemeinschaft schon jetzt. Dazu kommt die Angst, dass jemand ihre dunkle
Vergangenheit aufdecken könnte. Aber zum Glück überwiegen die Schmetterlinge: Sie
und Achaz tauschen heimliche Berührungen und vorwitzig gestohlene Küsse. Wenn
sie nur schon verheiratet wären ...
Zudem hetzt in Freiburg neuerdings
ein Bußprediger gegen die Beginen und obwohl die Städter überwiegend zu den frommen
Frauen stehen, werden auch die Gegenstimmen immer lauter. Dann wird eine der Lämmlein-Schwestern
erschlagen - plötzlich geht es ums Bestehen ihrer Lebensform.
Catherina, die Meisterin von
Serafinas Konvent, will sich die Unterstützung des Fürstbischofs von Konstanz
sichern, also reist ihm mit einer Mitschwester nach. Doch es ist mitten im
Winter und die Route führt durch das Höllental ... Catherinas Begleiterin wird wenig
später schwer verletzt in eben jenem Tal aufgefunden und Catherina selbst ist
wie vom Erdboden verschluckt. Ist sie tot? Was ist passiert? Serafina ist so besorgt,
dass sie sich trotz schier undurchdringlicher Nebelfelder und eisiger
Schneestürme auf die gefährliche Suche nach ihr macht.
„Tod im Höllental“ ist
bereits der viertel Teil um die Freiburger Begine Serafina doch hoffentlich
nicht der letzte. Schon das amüsante Personenverzeichnis hilft mir beim
Erinnern an die Vorgängerbände – liegt das Erscheinen des letzten doch bereits
1,5 Jahre zurück. Trotzdem vermittelt Astrid Fritz ihren Lesern das Gefühl,
dass kaum ein Tag vergangen ist. Geschickt flicht sie wichtige Informationen
und Rückblicke in die Handlung ein, sodass man sofort den Anschluss wiederfindet.
Sie schildert sehr
unterhaltsam das Leben und den Alltag der Beginen zu dieser Zeit. Mich
fasziniert dieses Konzept, seit ich das erste Mal davon gelesen habe – die
Freiheit, die es den Frauen gab, schienen die Einschränkungen, denen sie unterlagen,
wert zu sein. Sie arbeiteten für die Gemeinschaft, erledigten ungeliebte
Tätigkeiten wie Sterbebegleitung und Totenwachen, hatten unauffällig, demütig
und genügsam zu sein.
Serafina fällt da ein
bisschen aus der Rolle. Sie hat etwas gegen Ungerechtigkeiten und geht
Ungereimtheiten gern auf den Grund. Außerdem ist sie ziemlich neugierig und
gerät dadurch leider oft selbst in Gefahr. Ihr „loses Mundwerk“ sorgt
allerdings auch immer wieder für Erheiterung und mit Achaz hat sie endlich ihr perfektes
Gegenstück gefunden. Der Autorin ist ein origineller Spagat zwischen zarter
Liebesgeschichte und fesselndem Histo-Krimi gelungen, in die sie auch noch geschickt
ein Kapitel der Freiburger Stadtgeschichte einbindet. Leider war das Buch
wieder viel zu schnell ausgelesen und nun warte ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung.
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