Nicht ganz überzeugend
von Jenny Colgan
Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch (Oktober 2017)
ISBN: 9783492311533
Genre: Roman
Kurz vor Weihnachten laufen die Vorbereitungen für das Fest
auf Hochtouren, doch von Besinnlichkeit ist bislang bei Polly nicht viel zu
spüren. Für den anstehenden Weihnachtsmarkt – an dem sie nichtmals etwas
verdienen wird – muss noch allerhand gebacken werden, der Leiter der Papageientaucher-Station
braucht Hilfe und obendrein vertraut ihr ihre beste Freundin ein großes
Geheimnis an. Dass ihr Verlobter Huckle sich ein ruhiges Weihnachtsfest zu
zweit wünscht, obwohl die beiden auf eine riesige Feier eingeladen sind, vereinfacht
die Sache auch nicht gerade. Daher hat Polly alle Hände voll zu tun, damit alle
doch noch ein schönes Weihnachtsfest verbringen können.
Nachdem ich irgendwie nie dazu gekommen bin „Die kleine
Bäckerei am Strandweg“ zu lesen, habe ich die Gelegenheit beim Schopf
ergriffen, als ich die Möglichkeit hatte über Netgalley ein Rezensionsexemplar
des dritten und vermutlichen letzten Bandes über Polly und ihre Bäckerei zu bekommen.
Polly ist ein sehr hilfsbereiter und liebenswürdiger
Charakter, der fast immer versucht, es allen recht zu machen. Dass sie in einem
zugigen, alten Leuchtturm zusammmen mit ihrem Verlobten und einem Papageientaucher
namens Neil wohnt, ist eine wunderbar kreative Idee. Doch nicht nur die
Beschreibung von Pollys Zuhause, auch ihre Bäckerei und die Gezeiteninsel Mount
Polbearne konnte ich mir gut vorstellen und würde nur zu gern einmal hinfahren
und mir eine der berühmten heißen Schokoladen gönnen.
Leider hat mich der Beginn der Geschichte trotz der
spannenden und liebevoll beschriebenen Kulisse kaum zu fesseln vermocht, so
dass ich für mich ungewohnt lange für dieses Buch gebraucht habe. Ich hatte
eine Weihnachtsgeschichte mit liebenswerten Charakteren, einigen spannenden und
amüsanten Verwirrungen vor Weihnachten und ein schönes Happy End erwartet. Im Großen
und Ganzen kommt das auch hin, dennoch war es einfach nicht so ganz mein Buch.
Der zusammenfassend erzählende Schreibstil der ersten beiden Kapitel lag mir
gar nicht, glücklicherweise ging es in dem Stil nicht weiter, ansonsten hätte
ich das Buch sicher nicht beendet.
Die Probleme, die es vor Weihnachten noch zu klären gibt,
sind zahlreich, und ab und an hätte ich mir einfach einen besinnlichen Moment
gewünscht, in dem ein bisschen Weihnachtsstimmung aufkommt.
Neben dem anstehenden Weihnachtsfest geht es vor allem auch
viel um Pollys Gefühle bezüglich ihrer Hochzeit mit Huckle und der damit
einhergehenden Familienplanung. Da konnte ich Polly leider bei Weitem nicht immer
verstehen, auch nicht mit Rücksicht auf ihre Familiengeschichte, die der Leser
nach und nach erfährt. Vor allem habe ich mich gefragt, weshalb sie nicht
einfach mal versucht mit Huckle über ihre Bedenken zu sprechen. Sie geht einfach
davon aus, dass es ihm nichts ausmacht, wenn sie konkreten Zukunftsplänen immer
ausweicht. Das hat mich furchtbar genervt, auch wenn ich Polly ansonsten
sympathisch fand.
Abgesehen von diesen ganzen Kritikpunkten lies sich das Buch
nach den anfänglichen Schwierigkeiten letztlich gut lesen und vor allem die
Beschreibungen der Charaktere haben mir gut gefallen. Ob ich allerdings die
beiden Vorgängerbände noch lesen werde, wage ich zu bezweifeln.
Mein Fazit: Viele gute Ideen, authentische Charaktere, aber mich
konnte die Geschichte leider nicht ganz überzeugen.
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