- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.12.2017
- Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag
- ISBN: 9783548288543
- Flexibler Einband 384 Seiten
- Genre: Historischer Roman
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir vom Verlag ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!
Abenteuerliche Geschichte um das weiße Gold
Ursel ist 16 und die Tochter
des Gutshofherren der Halbinsel am Traunsee, als Graf Wilhelm von Chiemgau nach
einer „göttlichen Eingebung“ (er ist vom Blitz getroffen worden) unbedingt an dessen
Stelle ein Kloster errichten will. Also lässt er alle Bewohner umbringen – nur
Ursel und ihr infantiler Bruder Nikolaus überleben. Während Nikolaus als
„Zurückgebliebener“ keine Gefahr für Wilhelm darstellt und zum Bau des Klosters
abgestellt wird, flieht Ursel als Mann verkleidet zu den Salzpiraten.
Ursel wäre nach heutigem
Maßstab eine emanzipierte Frau, um 950 war sie ihrer Zeit aber weit voraus. Sie
stellt lieber Bogen her, als eine Familie zu gründen. Durch ihre knabenhafte
Figur geht sie problemlos als Mann durch. Nach dem Mord an ihrer Familie
schließt sie sich von Rachegedanken getrieben den Salzpiraten an – so kann sie
Graf Wilhelm hoffentlich an seiner empfindlichsten Stelle treffen.
Graf Wilhelm ist ein typischer
Adliger. Er will seinen Reichtum ausbauen und sich mit dem Kloster ein Denkmal
setzen. Selber kann er kaum Lesen und Schreiben - dafür hat er schließlich seinen Sekretär
Steffen. Dieser ist sehr gewitzt und gebildet und entdeckt schon bald Ursels
Geheimnis. Aber nicht nur er ...
Auch Wilhelms Cousine Ata,
die Äbtissin des zukünftigen Klosters, ist eine sehr unsympathische, eiskalte
und berechnende Person. Ihr geht es nicht um Gott, sondern um Macht, Reichtum
und ihre eigene Bequemlichkeit. Dafür kann man schon mal über Leichen gehen.
Sehr undurchsichtig hingegen
ist Gerold, der Chef der Piraten. Er vertritt das Prinzip Zuckerbrot und
Peitsche, man kann sich nie sicher sein, woran man bei ihm ist. Außerdem hat er
eindeutig zu viele Geheimnisse vor seinen Mitstreitern.
Beate Maly verbindet in „Die
Salzpiratin“ spannende historische Hintergründe über die Salzgewinnung um 950
mit den Lebensumständen der verschiedenen Bevölkerungsschichten.
Die Geschichte lässt sich
wunderbar flüssig lesen und war gerade zum Ende hin sehr abenteuerlich, mir
allerdings an einigen Stellen zu vorhersehbar und das Ende zu Happy. Hier wäre
weniger mehr gewesen.
Mein Fazit: Lehrreich, spannend,
kurzweilig, unterhaltsam, abenteuerlich - für alle Fans von Iny Lorenz.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen