Dienstag, 16. Januar 2018

Die Salzpiratin





  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.12.2017
  • Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag
  • ISBN: 9783548288543
  • Flexibler Einband 384 Seiten
  • Genre: Historischer Roman
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Vorab Hinweis: Zwar wurde mir vom Verlag ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt,  dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!



Abenteuerliche Geschichte um das weiße Gold

Ursel ist 16 und die Tochter des Gutshofherren der Halbinsel am Traunsee, als Graf Wilhelm von Chiemgau nach einer „göttlichen Eingebung“ (er ist vom Blitz getroffen worden) unbedingt an dessen Stelle ein Kloster errichten will. Also lässt er alle Bewohner umbringen – nur Ursel und ihr infantiler Bruder Nikolaus überleben. Während Nikolaus als „Zurückgebliebener“ keine Gefahr für Wilhelm darstellt und zum Bau des Klosters abgestellt wird, flieht Ursel als Mann verkleidet zu den Salzpiraten.

Ursel wäre nach heutigem Maßstab eine emanzipierte Frau, um 950 war sie ihrer Zeit aber weit voraus. Sie stellt lieber Bogen her, als eine Familie zu gründen. Durch ihre knabenhafte Figur geht sie problemlos als Mann durch. Nach dem Mord an ihrer Familie schließt sie sich von Rachegedanken getrieben den Salzpiraten an – so kann sie Graf Wilhelm hoffentlich an seiner empfindlichsten Stelle treffen.
Graf Wilhelm ist ein typischer Adliger. Er will seinen Reichtum ausbauen und sich mit dem Kloster ein Denkmal setzen. Selber kann er kaum Lesen und Schreiben -  dafür hat er schließlich seinen Sekretär Steffen. Dieser ist sehr gewitzt und gebildet und entdeckt schon bald Ursels Geheimnis. Aber nicht nur er ...
Auch Wilhelms Cousine Ata, die Äbtissin des zukünftigen Klosters, ist eine sehr unsympathische, eiskalte und berechnende Person. Ihr geht es nicht um Gott, sondern um Macht, Reichtum und ihre eigene Bequemlichkeit. Dafür kann man schon mal über Leichen gehen.
Sehr undurchsichtig hingegen ist Gerold, der Chef der Piraten. Er vertritt das Prinzip Zuckerbrot und Peitsche, man kann sich nie sicher sein, woran man bei ihm ist. Außerdem hat er eindeutig zu viele Geheimnisse vor seinen Mitstreitern.

Beate Maly verbindet in „Die Salzpiratin“ spannende historische Hintergründe über die Salzgewinnung um 950 mit den Lebensumständen der verschiedenen Bevölkerungsschichten.
Die Geschichte lässt sich wunderbar flüssig lesen und war gerade zum Ende hin sehr abenteuerlich, mir allerdings an einigen Stellen zu vorhersehbar und das Ende zu Happy. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Mein Fazit: Lehrreich, spannend, kurzweilig, unterhaltsam, abenteuerlich - für alle Fans von Iny Lorenz.

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