Kurzweilig und amüsant
von Brigitte Teufl-Heimhilcher
Taschenbuch: 220 Seiten
Verlag: Books on Demand (Dezember 2017)
ISBN: 9783746047041
Genre: heiterer Gesellschaftsroman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!
Als der Bürgermeister Jutta vor die Tür setzt und jemand
anderen in den Stadtrat beruft, beschließt diese erst einmal ihre Buchidee
weiter zu verfolgen, ehe sie sich wieder um einen handfesteren Job bemüht.
Tatsächlich schreibt sie einen Roman und veröffentlicht ihn als
Selfpublisherin. Doch wie soll sie ihn am besten vermarkten? Ob da Günther
weiterhelfen kann, der Buchhändler, den Juttas Freundin Bianca gerade
kennengelernt hat? Schließlich hat Günther doch die Geschäfte seines Vaters
übernommen und ein Buchhandel verkauft ja nun mal Bücher.
Doch Günther denkt gar nicht daran, Juttas Werk in sein
Sortiment aufzunehmen. Selfpublisher… wo käme er denn da hin? So ein Werk kann
er doch nicht zu literarisch anspruchsvollen Titeln wie zum Beispiel Theodor
Storms Novelle „Der Schimmelreiter“ in seinen Laden stellen.
Aber Jutta und Bianca lassen nicht so schnell locker und als
Biancas neuer Vermieter und Nachbar kann Günther den beiden Freundinnen auch nicht
so leicht aus dem Weg gehen.
Mit „(K)ein Herz für Buchhändler“ bringt uns die Autorin
einen weiteren wunderbaren und amüsanten Roman, den sie selbst in die Kategorie
Heiterer Gesellschaftsroman einstuft.
Auch wenn es vielleicht keine offizielle Genrebezeichnung ist, die Bezeichnung passt
perfekt. Auf locker-leichte, humorvolle und kurzweilige Art erzählt Brigitte
Teufl-Heimhilcher von Jutta und ihrem Versuch, sich einen großen Traum zu
erfüllen. Neben einer heiteren Geschichte, die unterhaltsam ist und mit vielen
tollen Charakteren aufwarten kann, geht es auch um Politik und mehr noch um
Bücher, Autoren und den Buchhandel in der heutigen Zeit.
Günther ist mit Büchern aufgewachsen, lehrte als Dozent an
der Uni und liebt Gespräche mit seinem Freund Lukas, seines Zeichens
Literaturkritiker. Viele Bestseller sind für ihn schlichtweg „Konsumfutter
für Anspruchlose“ (Pos. 656, Kindle). Am liebsten würde er sie in
seinen Läden gar nicht verkaufen, doch seine Kunden verlangen danach, so dass
er diese Titel wohl oder übel anbieten muss. Bei Selfpublishern ist für ihn dann
aber wirklich Schluss mit lustig: „Warum glaubte neuerdings eigentlich alle
Welt, dass jeder, der einen PC bedienen konnte, auch befähigt wäre, einen Roman
zu schreiben?“ (Pos. 857, Kindle) Dementsprechend arrogant begegnet er
auch Jutta und ihrem Werk.
Doch Jutta lässt sich von seiner Art nicht abschrecken und
verfolgt weiter ihre Ziele. Vielleicht kann sie Günther ja doch noch umstimmen.
Bianca ist jedenfalls davon überzeugt, dass das gelingen wird. Als
Energetikerin begegnet sie fast allem positiv und ist ein herrlich
extrovertierter Charakter, den ich einfach direkt ins Herz schließen musste.
Das Buch wird abwechselnd aus Juttas, Biancas und Günthers
Perspektive erzählt, so dass wir Leser einen guten Einblick in die Hauptpersonen
bekommen. Günthers Abschnitte beginnen häufig mit passenden Zitaten oder
Redewendungen und unterstreichen nochmals seine Einstellung zu Jutta und zum
Buchwesen an sich. Mir hat dieser Perspektivwechsel gut gefallen und während
ich oft einen Erzählstrang bevorzuge, habe ich hier gleichermaßen gern aus
allen drei Blickwinkeln gelesen.
Mein Fazit: Brigitte Teufl-Heimhilcher ist wieder einmal ein
unterhaltender Roman gelungen, der mir nicht nur einige vergnügliche
Lesestunden beschert hat, er bietet auch Denkanstöße, die den gesamten
Buchhandel betreffen: den stationären sowie den Internethandel, die Autoren und
Verlage und nicht auch zuletzt die Leser. Mir hat diese Kombination richtig gut
gefallen.
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