Dienstag, 27. März 2018

Der Preis des Todes

Buchdetails:

Erscheinungsdatum Erstausgabe: 13.03.2018

Aktuelle Ausgabe: 13.03.2018

Verlag: Rowohlt Wunderlich

ISBN: 9783805200127

Fester Einband: 416 Seiten

Genre: Polit-Thriller








Wie hoch ist „Der Preis des Todes“? 

Dieser Frage wollte ich in dem neuen Thriller von Horst Eckert, erschienen im März 2018 bei Rowohlt, auf den Grund gehen. 

So begegnete ich Sarah Wolf, einer jungen Düsseldorfer Journalistin, die bereits ihre eigene Talkshow im Abendprogramm der ARD hat. Seit kurzem ist Sarah mit dem Staatssekretär Christian Wagner verbandelt, der von der Presse als Lobbyist des Krankenhausbetreibers  Samax AG dargestellt wird. 
Als Christian Wagner plötzlich erhängt in seiner Wohnung gefunden wird, beginnt Sarah mit der Spurensuche. Sie glaubt nicht an einen Suizid. In Christians Unterlagen findet Sarah einen Bericht über ein Flüchtlingslager in Kenia. 
Gibt es einen Zusammenhang mit der kürzlich ermordeten Referentin einer Hilfsorganisation, die auch dieses Flüchtlingslager in Kenia besucht hat? 
Sarah muss herausfinden, ob der Mann, den sie liebte, in dunkle Machenschaften verwickelt war. Dabei stößt sie zwangsläufig auf die Frage: Wie viel ist ein Menschenleben wert? 


Kaum ein paar Zeilen gelesen, war ich bereits in die Handlung vertieft, habe Mr. Google nach Dadaab befragt. Erste Fassungslosigkeit macht sich bei mir breit und ich habe schon jetzt das Gefühl, dass dieser Thriller unter die Haut geht. 

„Dadaab. Das größte Flüchtlingslager der Welt. Zwei Drittel der Bewohner waren Kinder und Jugendliche - wer hier geboren war, besaß nicht einmal die Erinnerung an ein anders Leben.“

Dann wechselt der Handlungsort  und ich bin in Berlin in einer ganz anderen Welt, in der der Quotenwahn die Fernsehwelt beherrscht. Ich erlebe den Höhenflug einer jungen Journalistin, die mit ihrer Abendshow ganz oben mitspielen möchte. Doch auch hier gelten die Spielregeln der Mächtigen. 
Eindrucksvoll beschreibt Horst Eckert die Szenerie rund um eine Fernsehproduktion. Es fühlte sich für mich sehr realistisch an und mir kam es vor, als säße ich im Publikum und diskutiere mit den Akteuren hinter den Kulissen.  Genial geschrieben! 
Genauso lebendig und packend schildert Eckert die Erlebnisse der Sarah Wolf in Kenia. Es ist atemberaubend und wirkt so nah. 
Am Anfang schien mir Sarah karrieresüchtig und arrogant. Doch im Laufe der Handlung entwickelte sie sich weiter, wurde mir von Seite zu Seite sympathischer. Schlussendlich habe ich sie für ihren Mut und ihren Kampfgeist bewundert. Anderseits bekommt der Leser auch ein beeindruckendes Bild von der Privatperson Sarah Wolf, von ihren Gedanken und Gefühlen, ihrer familiären Situation. Eine rundum gelungene inszenierte Charakterdarstellung.
Die anderen Akteure schienen mir ebenso lebensnah gezeichnet. Kaum zu glauben, dass es sich um fiktive Persönlichkeiten handelt. 

Horst Eckert schreibt mitreißend und klug. Er bedient sich kurzer Sätze und Kapitel und facht somit zusätzlich die Spannung an. 
Man spürt zudem, dass hier eine exzellente Recherchearbeit zugrunde liegt.
Ich habe viele neue und interessante Hintergrundinformationen mitgenommen.

Für mich gehört dieser Thriller in die Champions League. Die Aussichten auf den Pokal dürften nicht schlecht stehen. 
Intelligenter, hochspannender Lesestoff, der süchtig macht! 
Großes Buchkino, nicht nur für Thrillerfans! 

„Der Preis des Todes“ ist nach „Schwarzlicht“, „Schattenboxer“ und „Wolfsspinne“ nun schon der vierte Thriller, den ich von Horst Eckert gelesen habe. Ich kann sie allesamt empfehlen! 














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