Samstag, 21. Juli 2018

Neondunkel. Jeder bekommt, was er verdient hat


Spannender Wissenschaftsthriller


von Solveig Engel
Taschenbuch: 524 Seiten
Verlag: epubli (Januar 2018)
ISBN: 9783745079784
Genre: Thriller

Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG) Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.





Dr. Melanie Glanz ist Astrophysikerin mit Leib und Seele. Als solche hat sie maßgeblich zu den Ergebnissen beigetragen, die nun drei ihrer Mentoren den Nobelpreis eingebracht haben. So sehr sie sich für sie freut, am liebsten wäre es ihr, wenn sie einfach nur weiter im Labor forschen könnte, denn öffentliche Auftritte mag sie nicht. Unversehens jedoch muss sie sich mit Vorträgen und Vorlesungen arrangieren, denn kurze Zeit nach der Preisverleihung stirbt einer ihrer Mentoren. Als wenig später der zweite stirbt und auch auf den dritten ein Anschlag verübt wird, kommt Melanie nicht umhin, sich Fragen zu stellen.

Kann das wirklich Zufall sein oder steckt Mord dahinter? Wer außer ihr selbst könnte ein Motiv und zugleich die Gelegenheit gehabt haben?

Auch wenn Physik nie meine Lieblingsdisziplin war - genaugenommen habe ich Physik bei der ersten Gelegenheit abgewählt - hat mich dieser Wissenschaftsthriller sehr neugierig gemacht.

Dr. Melanie Glanz, kurz Mel, ist eine interessante Protagonistin. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich sie wirklich mochte, aber in ihre Welt einzutauchen, hat mir viel Spaß gemacht. Sie ist eine brilliante Wissenschaftlerin, in vielen anderen Bereichen ist sie allerdings nicht so selbstsicher. Insbesondere von ihrem Vater lässt sie sich wiederholt enorm unter Druck setzen. Diffuse Flashbacks, die ihr Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit vorspielen, versetzen sie zusätzlich in Angst und lassen Schuldgefühle zurück. Immer wieder muss sie an ihrem Verstand zweifeln, denn die Richtung, in die die wenigen Indizien, die sie findet weisen, kann unmöglich stimmen.

Ebenso wie Mel habe ich versucht alle Hinweise zu interpretieren (als Leser ist man Mel gegenüber im Vorteil) und meine Schlüsse daraus zu ziehen. Mehr als einmal habe ich an meiner Theorie gezweifelt, denn Solveig Engel bringt gekonnt unerwartete Wendungen und führt nicht nur den Leser in die Irre. Einen Großteil des Thrillers habe ich regelrecht verschlungen: es war spannend, teils beklemmend und das wissenschaftliche Umfeld hat mir sehr gefallen, da es authentisch ist. Man merkt, dass die Autorin selbst Physik studiert und in einem Labor gearbeitet hat. So, wie sie sie beschreibt, habe ich die Forschung auch kennengelernt (statt Physik habe ich es zwar lieber mit der Biologie gehalten, aber ich arbeite selbst in einem Labor).

Alle, die mit den Naturwissenschaften seit der Schule kaum noch etwas zu tun haben, kann ich aber beruhigen. Solveig Engel wirft nicht reihenweise mit Fachbegriffen um sich, so dass es auch ohne physikalische Vorkenntnisse keine Verständnisschwierigkeiten geben dürfte.

Insgesamt kann ich nur sagen, dass mir der Thriller wirklich gut gefallen hat und ich hoffe, dass es nicht der letzte Wissenschaftsthriller aus Solveig Engels Feder bleiben wird.

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