Montag, 7. Januar 2019

Augenschön - Das Ende der Zeit


Gelungener Auftakt



von Judith Kilnar
 
Taschenbuch: 444 Seiten
Verlag: Tomfloor Verlag (November 2018)
ISBN: 9783964640000 
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Genre: Fantasy/ Romantasy

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Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.







Lucy lebt mit ihrer Familie auf einem wunderschönen Anwesen, Diener kümmern sich um beinahe alle Belange und in ihrer Schwester Evie hat sie eine treue Freundin und Vertraute. Dennoch ist ihr Leben nicht ganz unbekümmert, denn Lucy ist zwar unvergleichlich schön, doch ihre Perfektion und ihre im wahrsten Sinne des Wortes golden leuchtenden Augen, sind den meisten Menschen unheimlich und sie meiden ihre Nähe.

Als Lucy nach einem tragischen Vorfall ihre Familie verlassen muss, erfährt sie endlich den Grund für ihre Andersartigkeit: sie ist eine Augenschöne, ein Kind der Götter. Als solche lebt sie nun unter ihresgleichen in den inneren Schleifen der Zeit. Doch auch hier ist nicht alles gut. Dunkle Wesen bedrohen die Ordnung der Dinge und Lucy bleibt keine Wahl, als kämpfen zu lernen und ihre göttliche Gabe und die damit einhergehende Magie zu kontrollieren.

Doch nicht nur das tägliche Training fordert Lucy heraus, auch Atlas bringt sie ganz schön durcheinander, obwohl sie ihn gerade erst kennengelernt hat…

Gekonnt mischt die Autorin Judith Kilnar diese Aspekte zu einer wunderbaren Romantasy-Geschichte zusammen. Die siebzehnjährige Lucy war mir von Beginn an sympathisch, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass ich all die Geschehnisse so ruhig hätte hinnehmen können. Oftmals schien es, als hätte Lucy mit dem Betreten der Zeitschleifen ihr früheres Leben nahezu vergessen. Da hätte ich mir gewünscht, dass sie das Erlebte mehr mitgenommen hätte, auch wenn das jetzt vielleicht gemein klingt. Ich bin gespannt, wie sie sich in den weiteren Bänden entwickeln wird.

Atlas gefällt mir bislang ebenfalls, auch wenn er so manches Klischee erfüllt: er ist unglaublich gutaussehend (wie alle Augenschönen), er verbirgt ein dunkles Geheimnis, verhält sich zunächst eher abweisend und ist natürlich zufällig genau der, mit dem Lucy wegen eines Auftrags Zeit verbringen muss… Eine Konstellation, die wohl vielen Lesern dieses Genre äußerst bekannt vorkommen dürfte. Mich persönlich hat das allerdings nicht weiter gestört.

Dafür hatte ich allerdings Schwierigkeiten mich in die Geschichte einzufinden. Der Anfang war spannend, aber die erste Zeit bei den Augenschönen fand ich eher verwirrend und leider weniger fesselnd. Ebenso wie Lucy musste ich mich erst in deren Welt zurechtfinden und insbesondere die Erklärungen zum Thema Götter, Augenschöne und Zeitschleifen haben mich immer wieder aus dem Lesefluss gerissen. So kam es, dass ich für die ersten 200 Seiten für meine Verhältnisse sehr lange gebraucht habe. Danach wurde ich jedoch immer stärker in die Geschichte hineingezogen und am Ende hätte ich nur allzu gerne direkt mit dem zweiten Band weitergemacht, woran nicht nur der Epilog schuld ist, der mit einem wirklich gemeinen Cliffhanger endet.

Insgesamt also ein Buch, das ein bisschen brauchte, um mich zu überzeugen, das mir aber letztlich wirklich gut gefallen hat und mich ungeduldig auf den nächsten Teil warten lässt. Wer also romantische Fantasy mag, der sollte ruhig einen genaueren Blick auf den Titel riskieren…

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