ISBN : 9783328102427
Flexibler Einband : 416 Seiten
Verlag : Penguin
Erscheinungsdatum : 11.03.2019
Genre : Krimi / Humor
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab
Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung
gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende
Meinung.
Mord ohne Leiche
„Mittendurch und am anderen Ende
wieder raus. Möglichst unbeschadet und fahrtauglich.“ (S. 23) will Pianistin
Henni (Henriette Sophie von Kerchstein) Omas xten 60. Geburtstag überstehen. Älter
wird eine Dame nach deren Ansicht nämlich nicht und außerdem hält der
schlosseigene Schnaps „Melisandengeist“ von innen und außen jung. Seit 11
Jahren lädt Oma die gleichen noch verbliebenen Landadeligen ein, damit Henni (mit
28!) endlich einen passenden adeligen (!) Ehemann wählt. Schließlich soll das
Geschlecht derer „von Kerchstein“ nicht aussterben.
Den angedachten Ehemännern
kann Henni wie immer absagen, aber beim Angebot von Gesangslehrer Friedemann
Bond wird sie schwach. Sie soll seinen Meistersängerkurs für zukünftige
Opernstars als Pianistin begleiten. 7 Tage, je 8 h á 100 € in einer
toskanischen Villa – das kann sich Henni einfach nicht entgehen lassen. Dafür
nimmt sie auch den überkandidelten Bond und seine nicht weniger exaltieren
Schüler in Kauf.
Doch auch in der Toskana ist
sie vor Verehrern nicht sicher. Bastian Poggenpohl, Bonds größte Hoffnung – von
Henni liebevoll Moppeltenor genannt – baggert sie ununterbrochen an. Dabei
findet Henni Bruno Sonego, den Neffen des Verwalterehepaars, viel
interessanter. Doch der scheint gegen ihre Annäherungsversuche immun zu sein.
Nach einen feuchtfröhlichen Abend mit großen Erinnerungslücken fehlt Bruno.
Henni bildet sich ein, nachts durch eine Blutlache gewatet zu sein, natürlich ist
am nächsten Morgen keine Spur mehr davon zu sehen ... Die entspannten Tage á la „...
das Stück Pizza im Mund, der Rotwein im Glas, das Lachen in der Kehle.“
(S. 317) sind damit aber vorbei. Henni ermittelt.
„Tote kriegen keinen
Sonnenbrand“ ist der Auftakt der neuen Cosy-Krimi-Reihe um Henni und ihren sie
stets begleitenden Kater „Walter von Stolzing“, der gerne nachts singt, die
örtlichen Katzendamen beglückt, ein begnadeter Mäusejäger ist und dabei
unabsichtlich wichtige Hinweise entdeckt. Auch Henni weiß das Leben zu
genießen, liebt gutes Essen und guten Wein und hat noch keine Ambitionen, einen
Ehemann zu finden. Sie jagt lieber Mörder, denn leider stolperte sie schon
öfter in ungewöhnliche Todesfälle.
Hilke Sellnicks Figuren und
ihre Art zu erzählen erinnern zwar ein wenig an Tatjana Kruses Reihe mit der
ermittelnden Operndiva Pauline Miller, trotzdem hat sie einen ganz eigenen
Kosmos erschaffen. Die zukünftigen Meistersänger und ihr Lehrer sind alle
ziemlich crazy, auf Henni wirken sie wie „Willenlose Wesen im Bann von Lord Voldemort.“
(S. 93). Kein Wunder, dass sie da lieber ermittelt anstatt den dauernden
Demütigungen des Meisters beizuwohnen.
Das Buch ist sehr lustig,
spannend und etwas mystisch (es gibt z.B. Geheimgänge und nächtliche Besuche
einer Frau in Schwarz ...). Perfekt für ein gemütliches Wochenende und eine
amüsante Auszeit vom Alltag. Ich bin schon sehr gespannt auf Hennis nächsten
Fall, der im Dezember erscheinen wird.
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